Bomben auf Dresden
Das Buch des britischen Historikers Frederick Taylor über die Zerstörung der Elbestadt ist fair und versöhnend zugleich
Nein, sein Dresden-Buch sei keine Antwort auf Jörg Friedrichs Bestseller Der Brand, betont der britische Autor und Historiker Frederick Taylor im Vorwort der deutschen Ausgabe. Er habe Friedrichs Werk erst zu Gesicht bekommen, als er mit der Niederschrift seines eigenen fast fertig gewesen sei. Aber natürlich wird sein Buch in Deutschland im Lichte der Publikation Friedrichs über den alliierten Bombenkrieg gelesen werden. Und das ist auch kein Schaden, denn im direkten Vergleich schneidet es sehr vorteilhaft ab.
Anders als Friedrich mit seinem verengten Blick auf die deutschen Leiden, seinen emotionalisierenden Wortkaskaden und seinen den Vergleich mit dem Holocaust nahe legenden Assoziationsketten ist Taylor um eine nüchterne Sicht der Dinge bemüht. Er knüpft dabei an die Forschungen eines Überlebenden der Dresdner Katastrophe an – an Götz Berganders grundlegende Darstellung Dresden im Luftkrieg aus dem Jahre 1977 (2. überarbeitete Auflage 1994), die erstmals den Versuch unternahm, jenseits von allen nachträglichen Legenden zu beschreiben, was sich wirklich zugetragen hatte an jenem 13. Februar 1945.
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