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Die Behandlung von Depressionen hat in den letzten Jahrzehnten bereits große Fortschritte gemacht, doch noch immer wissen Mediziner zu wenig darüber, wie Medikamente gegen diese Erkrankung genau wirken.
Tierversuche mit Ratten erlauben eine neue Sicht auf den Mechanismus der Krankheit, denn mit den Nagern sind Experimente möglich, die sich an menschlichen Patienten nicht durchführen lassen.
Das bislang akzeptierte Standardmodell zur Erklärung von Depressionen geht davon aus, dass ein Ungleichgewicht der Botenstoffe Serotonin, Noradrenalin und Dopamin die Störung verursacht.
Wie die neuen Tierversuche belegen, ist eine veränderte Aktivität der genannten Botenstoffe, die aber nicht die Ursache einer Depression, sondern bloß ein weiteres Anzeichen der Krankheit sind. Offensichtlich spielen genetische Faktoren eine wichtige Rolle.
Insbesondere kann Stress zwar eine Rolle bei der Entstehung von Depressionen spielen, aber er ist nicht der Auslöser.
Mit ihren neuen Ergebnissen hat die Wissenschaftlerin Eva Redei aus Chicago die bislang gültigen Grundannahmen über die Ursachen von Depressionen nun infrage gestellt.
Ob die Erkenntnisse über Depressionen bei Ratten sich auch auf den Menschen übertragen lassen?
Etwas Skepsis ist angezeigt.