Ja, und die Schriftgelehrten behaupteten, im exklusiven Besitz des "mündlichen Gesetzes" zu sein, ohne welches das "schriftliche Gesetz" (also die 10 Gebote und alle übrigen Vorschriften, welche wir heute noch in den Büchern 2. bis 5. Mose als Teil der Bibel besitzen) ganz belanglos sei. Im Zweifelsfall stellten sie das mündliche sogar über das geschriebene Gesetz - eine Praxis, die Jesus oft genug auf die Hörner nahm. Verständlich, dass sie ihn dafür wenig mochten, denn er griff damit ihre Machtbasis an. Das schriftliche Gesetz konnte jeder lesen, das mündliche nicht.
Dass der Islam Teil des Judentums sei, ist eine originelle Idee. Probier doch mal, ob Juden und Moslems darüber lachen können. Aber sei vorsichtig. Beispielsweise lehrt der Koran, der Mensch habe eine unsterbliche Seele, während diese Idee dem vorhellenistischen Judentum absolut fremd war und auch im NT nirgends auftaucht. Auch heißt es im Koran, der von Gott bevorzugte Sohn Abrahams sei Ismael gewesen, während es nach der Bibel Isaak war. Schon daher wird es wohl nicht funktionieren.