Natürlich kann man Christ sein, ohne eine christliche Gemeinde. Was allerdings ein schrecklicher Gedanke wäre, so ganz einsam, ohne Kirche und die Glocke, die zum Gottesdienst ruft, ohne Pfarrer, der den Gottesdienst hält, ohne ein christliches Gebet bei der Beerdigung.
Aber wie wird man denn eigentlich Christ, wenn es nicht die Gemeinde gibt, die das Christentum trägt und pflegt? So ganz spontan mutiert doch keiner zum Christen, oder?
Meiner Meinung nach kann übrigens jemand durchaus Atheist sein und trotzdem nach christlichen Grundsätzen leben, auch wirklich christlich handeln - Christ ist er aber nur dann, wenn er an Gott glauben kann.
Also, ich sehe das auch so: eine Organisation bildet man, um organisiert zu sein.
Wie ich oben schon schrieb, keiner von denen,
die an Christus glauben, aber nicht in der Kirche Mitglied sind könnten diesen Glauben in sich tragen, gäbe es nicht die Organisation Kirche, die das Christentum durch die Jahrhunderte und Jahrtausende getragen hat.
Es wäre mal interessant zu wissen, wieviel Menschen überhaupt ihren ganz persönlichen Glauben haben, ihren privaten Gott, von dessen Existenz sie eben überzeugt sind und der ihnen nicht überliefert wurde. Den sie ganz alleine anbeten.
Damit will ich übrigens nicht darauf hinaus, dass Gottesglaube nur auf eine altmodische Überlieferung fußt. Eher darauf, dass Gläubige sich immer organisieren müssen und das auch immer tun werden.
Und noch was: es gibt übrigens, vermute ich, sehr viele Leute, die nicht in der Kirche sind. Und an den großen Feiertagen, wie etwa dem Heiligen Abend, gehen sie dann doch zur Kirche.