Die CSU hat Bundeskanzlerin Angela Merkel mangelnde Führung vorgeworfen. Der Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Hans-Peter Friedrich, sagte der “Süddeutschen Zeitung“ (Samstag): “Sie muss an zentralen Stellen klarmachen, was sie möchte.“ In der Großen Koalition sei für sie jeder Tag ohne Konflikt mit der SPD ein guter Tag gewesen. Deshalb habe sie sich in dieser Zeit “die Rolle der obersten Vermittlerin gegeben“.
Nach dem Wechsel zu einer schwarz-gelben Regierung aber müsse die Bundeskanzlerin “entschlossener Linie und Kurs vorgeben.“ Mit Blick auf die geplante nächste Stufe der Steuersenkungen warnte Friedrich vor unseriösen Entscheidungen. Der CSU-Politiker plädierte wie zuvor einige prominente CDU-Politiker dafür, zunächst die Steuerschätzung im Mai abzuwarten. Danach werde man “an Entlastungen tun, was finanzpolitisch verantwortbar ist“. Friedrich betonte: “Wir sind keine Hasardeure.“
"Auch der CSU steht logischerweise ein Vizekanzler zu"
Die CSU fordert zudem in der Regierung mit CDU und FDP einen eigenen Vizekanzler. “Auch der CSU steht logischerweise ein Vizekanzler zu“, sagte Innenexperte Hans-Peter Uhl wenige Tage vor der traditionellen CSU-Klausur in Wildbad Kreuth der “Bild“-Zeitung zufolge.