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MOSKAU, 31. Dezember (RIA Novosti). Serbien reicht beim Internationalen Gerichtshof eine Klage gegen Kroatien wegen Genozids an kroatischen Serben während des Krieges 1991 bis 1995 ein.
Das kündigte die Regierung in Belgrad am Donnerstag nach Angaben der Agentur Reuters an. Die Entscheidung sei nach Beratungen von Präsident Boris Tadic mit Premier Mirko Cvetkovic getroffen worden.
Kroatien hatte 1991 seine Unabhängigkeit von Jugoslawien ausgerufen, worauf ein blutiger Krieg ausbrach. Vier Jahre nach dem Krieg reichte Kroatien 1999 eine Klage gegen die damalige Bundesrepublik Jugoslawien wegen Genozid im Krieg ein.
Im vergangenen Jahr kündigte Serbien eine Gegenklage gegen Kroatien wegen ethnischer Säuberungen während der Militäroperation "Sturm" (Oluja) zur Rückeroberung der Serbischen Krajina im August 1995 an.
Der "Sturm" gilt als eine der grausamsten Operationen im Jugoslawien-Krieg. Sie wurde von der kroatischen Armee und Polizei mit Rückendeckung der USA gegen die selbst ausgerufene Republik Serbische Krajina durchgeführt. Im Ergebnis mussten rund 250 000 Serben ihre Häuser in Kroatien verlassen und nach Serbien fliehen.