Der ZDF-Chefredakteur Brender muss gehen und die Leitartikler sind empört: Ihrer Meinung nach zeigt der Fall, dass die Staatsferne des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ein schlechter Witz ist - da helfe nur ein Gang nach Karlsruhe.
"Coburger Tageblatt"
"Brenders Fehler: Er handelte unabhängig, verweigerte den Kotau vor Politikern, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk für ihren Privatbesitz halten.
"Westfalen-Blatt" (Bielefeld)
"Dieser Freitag war kein guter Tag für den deutschen Journalismus. Ausgerechnet im Jahr, in dem wir den 60. Geburtstag des Grundgesetzes gefeiert haben, mischt sich die Politik auf eine Art und Weise in eine Personalentscheidung eines öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders ein, dass der Eindruck entstehen muss, es gehe ihr um wohlfeile Berichterstattung. Bastelt Roland Koch da gar an einem neuen "schwarzen Kanal"?
"Ostsee-Zeitung" (Rostock)
"Die Entscheidung der CDU-Mehrheit im ZDF-Verwaltungsrat gibt Gelegenheit, an Geburtswehen des Senders zu erinnern und auf eine Änderung seiner Organisationsstruktur zu drängen: Das ZDF ist - zum Teil - das Resultat des "Adenauer-Fernsehens". Der Alte wollte in den späten 1950er Jahren die Macht der Union auch über das neue Medium sichern, die ARD schien ihm zu sozialdemokratisch.