"Die Demokratie ist die politische Waffe des Großkapitals" (Oswald Spengler)
Protest ist, wenn ich sage, das und das paßt mir nicht. Widerstand ist,wenn ich dafür sorge, daß das, was mir nicht paßt, nicht länger geschieht.
ich bin zum grössten teil deiner meinung. die politiker sind eigentlich diener des volkes, verdienen saugut und leisten nicht ihre arbeit, sondern lassen sich von *anderen* zusätzlich bezahlen, um deren arbeiten und forderungen zu erfüllen. das ist fakt.
folgedessen sind die EIDE, die geleistet wurden, als meineide zu betrachten und man sollte diese herrschaften dafür vor den kadi bringen.
dem bürger fehlt dazu ein instrument, das bei der errichtung damals zum staate ... schlichtweg vergessen wurde. die macht geht vom volke aus. das hat aber keine macht, sondern das nachsehen und kann nur alle vier jahre irgend was wählen - meist den, der am besten lügen, betrügen und manipulieren konnte, wie es auch jetzt am 27.09. der fall gewesen ist.
keine gesetze, keine entscheidung nichts, ohne das volk befragt zu haben. das ist meine meinung. zudem müsste das volk zu jeder erdenklichen zeit die volksvertreter entfernen können - auch wirtschafts bosse - wenn hiers chindluder getrieben wurde. wäre das bisher der fall gewesen, würde ackermann, sommer und sonstige schmierlappen nicht mehr frei herumlaufen und für ihre widerlichen verbrechen am volke auch noch mit millionen belohnt werden.
ja, wie wir sehen, gibt es noch ne menge zu tun. richard
Im wesentlichen krankt es doch nicht daran, ein paar Leute zu bestellen, die fuer eine gewisse Zeit eben stellvertretend fuer "das Volk" regieren, sondern daran, dass sich eben notwendigerweise in so einem System Eliten bilden, die ggf. ein Eigenleben entwickeln.
Direkte Demokratie durch Plebiszite geht nicht, wenn man mehr als ein paar tausend Menschen auf einem Haufen hat - und selbst dann bestellt man in der Regel mindestens jemanden, der die Entscheidungen umsetzt.
Jeden Wahlberechtigten zu jedem Schmu zu befragen wird letztendlich dazu fuehren, dass wieder eine Minderheit bestimmt. Naemlich die drei Seelen, die sich wirklich jeden Sonntag aufraffen und zur Abstimmung gehen (wer organisiert die eigentlich?). Will man dem mit einem Quorum beikommen, werden eine Menge Abstimmungen ungueltig werden mangels Waehlermasse und man blockiert sich wieder.
Delegation ist an sich nichts schlechtes. "Das Volk" (das, wie Dach schon anmerkte, immer vielstimmung ist) hat naemlich oft ueberhaupt keine Ahnung von der Materie, ueber die es entscheiden soll.
Das wuerde vermutlich zur wirklichen Poebelherrschaft fuehren, weil dann der gewinnt, der seine Anhaenger am besten - mittels Polemik oder Versprechungen - aktivieren kann.
Das Problem von Delegation ist natuerlich dann wiederum das Entstehen von Zirkeln und Gruppen, ueber die man als Politiker Karriere machen kann.
Das muss man eben dann versuchen, ueber die Gestaltung des Wahlrechts und der tatsaechlichen Regierungsmechanismen auszugleichen.
Was nicht vollstaendig geht, ganz klar.
Aber nur direkt geht halt auch nciht.
Man soll in der Demokratie üblicherweise gegen das "Wort des Volkes" handeln dürfen. Was ist denn das bitteschön für ein Demokratieverständnis? Tyrannei der Mehrheit ... hä?
Ich verstehe daraus nur: Demokratie ist nur was für ein kleiner selbsternannter elitärer Haufen.
Genau so ist es! Kurz aber pregnant.
Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Auch ich bin Raucher. Wenn jedoch die "Tyrannei" der Mehrheit bestimmt, daß ich meine Rauchgewohnheiten in der Öffentlichkeit einschränken soll, dann ist das auch für mich akzeptabel. Das ist nunmal Demokratie.
Mehrheitsentscheidungen, die meine "Freiheitsentfaltung" tangieren sind schlicht und ergreifend zu akzeptieren. (Mal abgesehen davon, dass der Begriff "Freiheitsentfaltung" stets eine vorgeschobene Worthülse der Demokratiegegner darstellt) Bei den nächsten Entscheidungen könnte ich ja bei der Mehrheit stehen ... das ist demokratische Partizipation.
Verzeihung, aber auch das kommt mir nur als Nebelgranate rüber.
Jeden Sonntag irgendwas abstimmen ist murks. Es gibt selbstverständlich Sachthemen die den Politiker überlassen werden sollte. Es handelt sich vielmehr um Grundsätzliche Entscheidungen wie Völkerverträge, Euro, Beitritt etc. etc... wie jüngst in Irland wäre so ein gutes Beispiel. Und wie oft bitteschön kommt sowas schon vor?
Das wäre vermutlich nur dann der Fall, wenn man wirklich jeden Sonntag und über jeden Murks entscheiden müsste. Nein. Ich hätte auch keine Lust dazu. Steuer- Gesundheits- Wirtschaftspolitik etc... dafür werden Politiker gewählt und bezahlt.Delegation ist an sich nichts schlechtes. "Das Volk" (das, wie Dach schon anmerkte, immer vielstimmung ist) hat naemlich oft ueberhaupt keine Ahnung von der Materie, ueber die es entscheiden soll.
Das wuerde vermutlich zur wirklichen Poebelherrschaft fuehren, weil dann der gewinnt, der seine Anhaenger am besten - mittels Polemik oder Versprechungen - aktivieren kann.
Richtig. Es sollte bei einem Mix von beidem bleiben.Das muss man eben dann versuchen, ueber die Gestaltung des Wahlrechts und der tatsaechlichen Regierungsmechanismen auszugleichen.
Was nicht vollstaendig geht, ganz klar.
Aber nur direkt geht halt auch nciht.
Geändert von Commodus (07.10.2009 um 16:01 Uhr)
Das verstehst du dann falsch, weil dies im Grunde für jeden gilt.
Aber so speziell bei Politikern: Du bist dir dessen jetzt wohl nicht bewusst, aber damit sprichst du dich für den Politikertypen aus, der lediglich auf Umfragen schielt und dessen Meinung, dem Wetterfähnchen gleich, stets nur anzeigt wo der Wind herweht. Ein Politiker soll durchaus mal eine Meinung vertreten, die nicht unbedingt mehrheitsfähig ist. Den die Mehrheit ist letztlich auch nicht unfehlbar und da ist es wichtiger, wenn einer seinem Gewissen gehorcht und nicht irgendwelchen Umfrageergebnissen.
Es kennzeichnet die Deutschen, dass bei ihnen die Frage »was ist deutsch?« niemals ausstirbt.
Friedrich Nietzsche
Ein Politiker ist sicherlich auch nur ein Mensch. Aber Du willst mir nicht ernsthaft erklären, daß ein Politiker unfehlbarer ist als eine breite Masse? Und dann wären wir beim Punkt "Gewissen". Politiker gehorchen keinem Gewissen, sondern ordnen sich einem Fraktionszwang unter ... und das sogar ganz offen. Und selbst diese Klicke folgt meist ganz eigene Interessen (weil der eine oder andere ein lukratives Pöstchen bei irgend ein Konzern bekleidet).
Unsere parlamentarische Demokratie ist zu einem Sumpf von Interessensvertretung irgendwelcher Finanzmagnaten verkommen. Keine 100%ige Entscheidungen, sondern ein Murks von Kompromissen. Nach wie vor bin ich der unerschütterlichen Meinung, daß bei sehr wichtigen Entscheidung das Volk die letzte Instanz sein sollte.
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