Das ist die Frage überhaupt! Wie sich diese Leute das Wirtschaftsystem so vorstellen. Und da muss man ganz klar sagen, diese Frage stellt sich ihnen gar nicht. Sie waren daran gewöhnt, dass das System ihnen saftige Profite sichert. Und weil das so war, hat kaum einer das System hinterfragt. Mit den berühmten Dollarzeichen in den Augen, lässt sich das auch schwerlich machen. Nur die Eingeweihten waren sich der unheilsvollen Dynamik des Zinseszins bewusst. Sie wussten, dass das System, das ihnen Macht und Profit mittels Verschuldung brachte, ein zweischneidiges Schwert ist. Es fordert nämlich auf der anderen Seite unerbittlich die Bedienung des Zinseszins, ohne dass dessen exponentielles Wachstum von der Realwirtschaft gedeckt werden kann, denn diese kann niemals unendlich wachsen und schon gar nicht exponentiell !!!
Mein Verdacht ist, dass alle Schachzüge und Kunstkniffe des letzten Jahrzehnts, die Erfindung von neuen Finanzprodukten, Deregulierungen, Privatisierungen, Rationalisierung, Stellenabbau (usw. usf.) ja, die ganze Globalisierung nicht etwa der simplen Profitgier von Banker und Manager geschuldet ist, sondern dem verzweifelten Versuch das Zinseszins-Biest zu füttern und das System um die Riffe zu steuern. Doch jetzt ist auch das vorbei. Das Biest verlangt immer mehr! Nur wo soll das alles her kommen? Jetzt geht es um alles oder nichts. Die Schurken kriegen Panik, weil sich die Schlange vom Schwanz aus aufzufressen beginnt. Sie zu erlegen kommt ihren Haltern weder in den Sinn noch in Frage. Ist sie doch der Garant für ihre Macht und Reichtum. Und so werfen sie dem tollwütigen Biest die eigenen Kinder in den Rachen, nur um sie am Leben zu halten.
Na, ob das gut ausgeht...