Es geht wohl eher darum, dem einzelnen Leser klar zu machen, dass man eine Person nicht nur auf Grund irgendwelcher Eigenschaften in eine Kathegorie einordnen darf.
Nehmen wir Kandidat 1:
Ein möglicherweise korrupter Politiker, der an Astrologie glaubt, und damit wohl seine Entscheidungen von den Sternen abhängig macht, der seine Frau betrügt und außerdem extrem ungesund lebt.Er arbeitet mit geschmierten Politikern, konsultiert Astrologen und hat zwei Liebhaberinnen nebenher. Außerdem ist er Kettenraucher und trinkt etwa zehn Glas Martini jeden Tag.
Eigentlich kein Mensch, den man sich als Präsident oder Kanzler wünscht.
Man hat allerdings unterlassen zu erwähnen, dass der Mann Kinderlähmung hatte und sich ganz langsam wieder hochgearbeitet hat. Dass er trotz seiner Unfähigkeit zu gehen, ganz hervorragende Leistung gebracht hat und sich geweigert hat, sich von den Umständen unterkriegen zu lassen.
Und schon ist der Mann eben doch jemand, der mit diesem Durchsetzungsvermögen und dieser Ausdauer sich eben doch zu einem so hohen Amt qualifiziert.
Kandidat 2
War während des 1. Weltkrieges für die englische Flotte verantwortlich und hat dort so gute Arbeit geleistet, dass die englische Flotte froh war, als er wieder an die Macht kam. Hat trotz einer Sprachbehinderung Karriere in der Politik gemacht und sich dort gegen hervorragende Sprecher durchgesetzt.Er wurde von zwei Arbeitsplätzen gefeuert, schläft immer bis halb 12, rauchte während seiner Jugendzeit an der Uni Opium und trinkt eine ganze Flasche Whiskey jeden Tag.
Kandidat 3
Das mit den Skandalen in der Vergangenheit ist natürlich die Frage, schließlich saß dieser Mensch einmal im Gefängnis. Aber auch hier könnte man Arbeitslosigkeit und Ziellosigkeit vorwerfen. Mal abgesehen davon, dass der Mensch eindeutig ein paar schwere mentale Defekte aufweist.Er hat von seinem Land eine Heldenauszeichnung bekommen. Ist Vegetarier, raucht nicht, trinkt nicht und hat keine Skandale in seiner Vergangenheit.
-> Keine Entscheidung über Menschen fällen, wenn man nur die Hälfte der Fakten kennt. Ein Mensch, der weder trinkt noch raucht noch Fleisch ist, ist nicht zwangsläufig en besserer Mensch, als jemand der das macht.