31. August 2009
Ein in der heutigen Gazeta Wyborcza veröffentlichter “Brief an die Polen” des russischen Ministerpräsidenten enthält überraschende Formulierungen.
“Den Ribbentrop-Molotow-Pakt kann man ohne Zweifel und in voller Überzeugung verurteilen”, schreibt Putin. Er hält den Polen aber auch vor, bereits 1938 selbst an einer Aggression beteiligt gewesen zu sein, nämlich der Zerschlagung der Tschechoslowakei. Putin spielt damit auf die polnische Besetzung des Olsa-Gebietes im Zuge des deutschen Einmarsches in die CSR an.
Der russische Ministerpräsident betont in seinem Brief das “gemeinsame soldatische Heldentum” in der Anti-Hitler-Koalition, das von der Roten Armee über die Armee der Westalliierten bis zu den polnischen Formationen der Landesarmee (AK) und Volksarmee (AL) gereicht habe.
Putin schreibt weiter, dass “das russische Volk, dessen Schicksal ein totalitäres Regime geprägt hat, gut die Gefühle der Polen im Zusammenhang mit Katyn versteht. ….. Wir sollten gemeinsam das Gedächtnis an die Opfer dieses Verbrechens bewahren”. “Sowohl Katyn..wie auch das tragische Schicksal der russischen Soldaten, die während des Krieges 1920 in (polnische) Gefangenschaft gerieten, sollten ein Symbol der gemeinsamen Trauer und des gegenseitigen Vergebens sein”, so Putin weiter.
Wladimir Putin wird heute abend anlässlich der Gedenkfeiern zum 70. Jahrestages des Beginns des 2. Weltkrieges in Danzig erwartet.