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Thema: Deutsch-Südwestafrika - Namibia

  1. #311
    viva l'Italia Benutzerbild von melamarcia75
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    Standard AW: Schuldkult: Herero-Mahnmal eingeweiht

    Zitat Zitat von Doitzu Beitrag anzeigen
    Selbst wenn das stimmen sollte. Sollte! Dann ist Italien immer noch nicht freigesprochen oder hätte ein Denkmal verdient. Ist doch lächerlich, da spielen sich Täter zu Opfern auf. Aber Italiener waren schon immer gute Schauspieler und Komiker.
    Quelle: "Der Spiegel", 1/1967

    Als im Februar 1943 der Polizeichef von Lyon 300 Juden zum Abtransport nach Auschwitz internieten ließ, erzwang ein italienischer General deren sofortige Freilassung. Anfang März verhaftete französische Gendarmerie in der italienischen Zone Juden, aber die Italiener verhinderten, daß sie nach Deutschland abtransportiert wurden. In Annecy umstellten italienische Soldaten die Kaserne der Gendarmerle so lange, bis dort inhaftierte Juden wieder freigelassen wurden.
    Eichmann rief daraufhin das Auswärtige Amt zu Hilfe; Joachim von Ribbentrop bemühte sich emsig" in Rom Ober die Sabotage der italienischen Generale Klage zu führen und Diktator Mussolini. um Abhilfe zu bitten. Doch statt Klärung zu bringen, irritierte nun auch der Duce die Bundesgenossen: Er entsandte den Generalinspekteur der italienischen Polizei, Guido Lospinoso, nach Südfrankreich; der Polizist schien jedoch seine vordringlichste Aufgabe darin zu sehen, jeden Kontakt mit den Deutschen zu vermeiden.

    Eichmann und seine Beauftragten begriffen auch bald, warum. Lospinoso hatte einen Adlatus namens Donati mitgebracht, den Präsidenten einer französisch-italienischen Bank und Vertrauensmann des Vatikans. Lospinoso und Donati wollten mit Hilfe des Heiligen Stuhls die 30 000 Juden, die sich inzwischen in die italienische Besatzungszone geflüchtet hatten, in die Schweiz schleusen.

    Die Zubringer des Judenmordes reagierten heftig, zumal dem SS-Obersturmführer Heinz Röthke ein furchtbarer Verdacht kam: "Donati ist möglicherweise sogar ein Volljude." Röthke entwarf einen Plan, Donati von dem italienischen Hauptquartier in Nizza nach Marseille zu entführen. Noch ehe aber die SS-Kidnapper aufbrachen, war Donati schon nach Rom abgereist.

    Erst der Sturz Mussolinis und die Kapitulation Italiens im Sommer 1943 zwangen die italienischen Schutzherren der französischen Juden aus Südfrankreich heraus. Immerhin hat die Menschlichkeit der italienischen Generale dazu beigetragen, daß 80 Prozent der 300 000 Juden Frankreichs den Todesfabriken entgingen.

  2. #312
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    Standard AW: Schuldkult: Herero-Mahnmal eingeweiht

    Zitat Zitat von melamarcia75 Beitrag anzeigen
    Quelle: "Der Spiegel", 1/1967
    Einzelbeispiele gibt es auch aus Deutschland, Schindler, Stauffenberg usw. Italien hat trotzdem kein Denkmal verdient.

  3. #313
    viva l'Italia Benutzerbild von melamarcia75
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    Standard AW: Schuldkult: Herero-Mahnmal eingeweiht

    Zitat Zitat von Doitzu Beitrag anzeigen
    Einzelbeispiele gibt es auch aus Deutschland, Schindler, Stauffenberg usw. Italien hat trotzdem kein Denkmal verdient.
    Ja, Einzelbeispiele, aber nicht eine ganze Armee die mit Systematik zehntausende Menschen vor den NS-Barbaren in Schutz nimmt

  4. #314
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    Standard AW: Schuldkult: Herero-Mahnmal eingeweiht

    Zitat Zitat von Doitzu Beitrag anzeigen
    Einzelbeispiele gibt es auch aus Deutschland, Schindler, Stauffenberg usw. Italien hat trotzdem kein Denkmal verdient.
    Die braven und tapferen Italiener, vor allem als sie in Äthiopien gewütet haben.

  5. #315
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    Standard AW: Deutsch-Südwestafrika - Namibia

    Italienische Kriegsverbrechen

    [Links nur für registrierte Nutzer]


    Während des Italienisch-Türkischen Krieges 1911 und der Herrschaft des [Links nur für registrierte Nutzer] (1922 bis 1945) kam es zu Italienischen Kriegsverbrechen in Afrika bzw. [Links nur für registrierte Nutzer]. Dazu zählten unter anderem Hinrichtungen (auch Massenhinrichtungen), Deportationen, Zerstörung von Häusern, Vergiftung von Wasserstellen, der Einsatz von [Links nur für registrierte Nutzer], [Links nur für registrierte Nutzer] und [Links nur für registrierte Nutzer].

  6. #316
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    Standard AW: Schuldkult: Herero-Mahnmal eingeweiht

    Zitat Zitat von torun Beitrag anzeigen
    Die braven und tapferen Italiener, vor allem als sie in Äthiopien gewütet haben.
    Mit Giftgas gegen Wilde.

  7. #317
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    Standard AW: Deutsch-Südwestafrika - Namibia

    Zitat Zitat von Wolfger von Leginfeld Beitrag anzeigen
    [Hervorhebung durch realsniper] Ein Leserbrief (bleibt unkommentiert):
    [...]
    denn als ebd. Leserbrief bietet er keinerlei Fundierung der dortigen Aussagen. Da kann man alles sagen (und tut dies auch).

    und sowas wie: " Mit dem Abzug der Herero vom Waterberg war der Krieg für die Herero beendet und die Niederlage akzeptiert" weist doch wieder darauf hin, was ich die ganze Zeit sagen: jenseits des kriegszustandes.
    Daher ist das ein genozid (Lagerpolitik - Beweisführung siehe oben)

    Zitat Zitat von Doitzu Beitrag anzeigen
    Namibia ist eines der erfolgreichen afrikanischen Staaten was auch mit dem deutschen Einfluss zu tun hat.
    1. Waran kannst Du diese Aussage belegen bzw. durch was konkret "weißt" Du, dass es so ist?

    2. Was hat das mit der Frage "Genozid vs. kein Genozid" zu tun?


    und dann der Rest: Beiträge #303 bis #316 = OFF TOPIC MÜLL

    Das hier ist Namibia, was sollen Hitler, Stalin, Mussolini etc hier?
    Macht doch bitte dafür nen eigenen Thread und hört auf den hier vollzuspammen (ne ganze Seite und mehr am Stück (!) mit off-Topic).

    MfG

    Sniper
    Geändert von realsniper (28.12.2012 um 01:59 Uhr) Grund: Fettsetzung

  8. #318
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    Standard AW: Deutsch-Südwestafrika - Namibia

    Die LIBERALE Namibische Historikerin Brigitte Lau:

    Ein Unsinn einen “Genozid” daraus zu machen...Der Chor der Historiker, die dies taten, bestand fast ausschließlich aus Nicht-Namibiern...

    [Links nur für registrierte Nutzer]

  9. #319
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    Standard AW: Deutsch-Südwestafrika - Namibia

    „Wer von einem deutschen Genozid, begangen durch v. Trotha und die deutsche Schutztruppe, spricht, nimmt eine kollektive Verurteilung vor, die Widerspruch vor allem von Seiten der Namibia-Deutschen hervorrufen muß.“

    (S. 40 der Publikation des Kölner Historikers Andreas Eckl)

    Andreas E. Eckl: “S’ ist ein übles Land hier”. Zur Historiographie eines umstrittenen Kolonialkrieges. Tagebuchaufzeichnungen aus dem Herero-Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904 von Georg Hillebrecht und Franz Ritter von Epp. Köln: Köppe 2005, 302 S. ISBN 3-89645-361-0
    (History, Cultural Traditions and Innovations in Southern Africa. Editors: Michael Bollig and Wilhelm J.G. Möhlig. Vol. 22)

  10. #320
    GESPERRT
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    Standard AW: Deutsch-Südwestafrika - Namibia

    Zitat Zitat von Wolfger von Leginfeld Beitrag anzeigen
    „Wer von einem deutschen Genozid, begangen durch v. Trotha und die deutsche Schutztruppe, spricht, nimmt eine kollektive Verurteilung vor, die Widerspruch vor allem von Seiten der Namibia-Deutschen hervorrufen muß.“

    (S. 40 der Publikation des Kölner Historikers Andreas Eckl)

    Andreas E. Eckl: “S’ ist ein übles Land hier”. Zur Historiographie eines umstrittenen Kolonialkrieges. Tagebuchaufzeichnungen aus dem Herero-Krieg in Deutsch-Südwestafrika 1904 von Georg Hillebrecht und Franz Ritter von Epp. Köln: Köppe 2005, 302 S. ISBN 3-89645-361-0
    (History, Cultural Traditions and Innovations in Southern Africa. Editors: Michael Bollig and Wilhelm J.G. Möhlig. Vol. 22)


    Also:
    1. Eckl hatte ich doch schonmal als unpassend benannt (glaub ich, ich hab kein bock zurückzublättern) und
    2. hier geht es wieder nicht um die Lager (!!!) - ich sagte schon 1000x mal lös Dich davon.

    DAS IST DAS LETZTE MAL (wenn es nicht um Lager geht) dass ich mir die Zeit nehme, Dir aufzuzeigen, warum das von Dir angeführte Schwachsinn ist. Wie gesagt, DIE LAGER REICHEN (MEHR ALS DAS) FÜR DEN GENOZID - versuch nicht ständig davon abzulenken, indem Du das nächste mal dann WIEDER mit Trotha anfängst (wie schon 1000x zuvor), das geht nur bei geistig minderbemittelten oder Kleinkindern.


    Also, wie gesagt, zum letzten mal (sowas hier):

    Vorab: Ich bin nicht der Einzige der so denkt, das ist die allgemein verbreitete Auffassung, als Bsp hier ne Rezension der FAZ (ob sie dort wirklich stand, kann ich net prüfen, da ich keine FAZs sammle, aber es ist durchaus wahrscheinlich, weil alle das so sehen, zumindest falls "alle" = "(intelligente) Menschen, die sich mit der Materie auseinandersetzen" ist)

    [Links nur für registrierte Nutzer]


    Eckls Buch "S´ ist ein übles Land hier“ wurde von der Zunft schon in mehreren Punkten betrachtet, abgeurteilt und entsprechend als eher mangelhaft bewertet. Ich persönlich würde soweit gehen (auch wenn keiner meiner Kollegen dies so sagen würde, so würden sie nur deshalb verzichten, weil sie sich selbst kasteien mit „wissenschaftlicher adäquater Ausdrucksweise“ (was auch immer das WISSENSCHAFTLICH ABLEITBAR sein soll/kann), „Allgemeine Wahrung von Höflichkeit“ (was auch immer das WISSENSCHAFTLICHE ABLEITBAR sein soll/kann) oder dem „Entsagen überspitzter Polemik“, etc.) seine Arbeit als das lang gestreckte, akribische Werk eines Erstsemester-Studenten im Rahmen eines Proseminars zu werten, da sie voller „Lücken“ ist bzw. Angriffsflächen bietet, die auszuschalten (zu 100% klappt das gerade bei Geisteswissenschaften nur ganz selten, aber durchaus zu 90%) man gerade im Studium lernen soll. In diesem Verhältnis ist seine Arbeit zu betrachten (nur der Umfang ist net vergleichbar, die Qualität aber schon).

    Stellen wir uns kurz vor (zur Verdeutlichung des von mir eben gesagten), Eckls Buch wäre eine Arbeit, die ich zu korrigieren hätte (was primär nicht dem Schlechtmachen sondern dem Aufzeigen von Schwächen dient, woraus man dann lernen soll, solche Angriffsflächen innerhalb einer wissenschaftlich seriösen Arbeit beseitigen zu können). Dann würde ich (und wie gesagt, ich greif hier nur bissle was raus, aber wenn ich mir die Zeit nehmen würde – was ich net werde – könnte man das in allen Kapiteln nachweisen) zB bemerken, dass der Verfasser (Eckl) in seiner Argumentation den Völkermord in DSWA eher in den (Groß)Kontext von NS-Zeit und Holocaust setzt (das hatten wir ja schon und sagte ja schon, dass da Kontinuitäten zu sehen, völliger Schwachsinn ist). Dh generell, schon bevor wir ins Detail gehen, lässt sich sagen, dass er

    1. seine „Ausbesserungsarbeit“ auf einem toten, unbefahrenen Gleis verrichtet (Seriöse Historiker – ich ja auch, siehe Beiträge zuvor – erkennen keine Kontinuität zwischen KZ Namibia & KZ der Nazis – das sagte ich schon mal), was EINEN SCHWACHPUNKT darstellt (wegen Sinnlosigkeit)
    und
    2. methodisch (somit, selbst wenn das Gleis nicht „tot“ wäre) in versöhnungspolitischer Geschichtsschreibung (das wäre die Erinnerungskultur – diese historische Methode ist nicht die, die wir hier anwenden, vgl NOCH EINMAL (!) die Ausgangsfrage) zu verorten ist (weil er sich ja mit der Methode in seinem Werk selbst dort verortet), dabei aber (und DAS IST DER GRÖßERE SCHWACHPUNKT HIERBEI) argumentiert auf rein analytischer Ebene.

    Zudem (ein WEITERER GRUNDLEGENDER SCHWACHPUNKT) das er einfach sagt, es wurde nicht ordentlich mit Quellen gearbeitet, OHNE DABEI jedoch Gegenquellen entsprechend „ordentlich“ einzusetzen. Was Eckl macht ist angebliche Fehler von anderen zu zeigen, OHNE DABEI (!) eine Gegendarstellung zu ihren Thesen zu liefern. Dh selbst wenn er recht hätte, und die von ihm angesprochen hätten nicht ordentlich gearbeitet, so verzichtet Eckl darauf, eigene Thesen auf gleiche Weise zu formulieren.
    Einfacher ausgedrückt: Das ist deshalb ein grober (1. Semester) Schwachpunkt, da nur weil jemand einen fehler gemacht hat (was nicht einmal sinnvoll nachgewiesen wurde von Eckl), dadurch nicht automatisch die Negierung seiner These eintritt. Es ist nur ein Nachweis für falsche Auswertung einer Quelle, eine Widerlegung der daraus abgeleiteten These in Form einer Gegendarstellung kommt bei Eckl jedoch nicht. Eine Kollegin schrieb dazu mal sowas wie, dass er mit Arkribie versucht zu überdecken, dass er selbst gar keine wirklichen Gegenbeweise zum Umsturz der angegriffenen Thesen anführt. Verstehst? Das entgeht Laien, aber net der Zunft als Ganzes, und das zu denken (dass er damit durchkommt), ist was ich eben schon sagte: Niveau = Proseminar 1. Semester.

    Und selbst wenn wir die drei Punkte oben komplett weglassen, kann man immer noch sagen, dass Eckl versucht distanz-analytisch a la Historismus zu arbeiten, was aber eben gerade nicht die praktische Aufgabe sondern nur eine ebs. Methode der Geschichtswissenschaft darstellt. Unsere Aufgabe als Historiker (wenn es um diese Thematik hier geht) ist nämlich, die wissenschaftlichen Erkenntnisse verstehbar und heute anwendbar (in Lehre und Forschung, aber auch kultur & politik) anwendbar zu machen. Ziel ist also ohnehin nicht das Klonen des Vergangenen zu Experimenten am „lebenden Objekt“, sondern neben dieser objektiven darstellung das Geschehene auch subjektiv denken zu können (was BEIDE Seiten beinhaltet). Das tats die Gesine, weshalb ihr Werk trotz des Jahres noch als StandLit gelten darf (siehe das früher angeführte, Krüger, Gesine, 1999 wie oben), da sie dort Texte von Deutschen und Herero gemeinsam ins Feld ihrer Analyse führte – die Umstände also „subjektive dachte“ (als Deutscher UND als Herero). Das ist unsere Aufgabe bei diesem Thema, bzw. „wäre“ sie, wenn es überhaupt noch von Bedeutung wäre und ein ernsthafter Historiker Erkenntnisse ernsthaft präsentiert hätte, die ernsthaft überzeigend dafür sprechen, dass es anderes war, als angenommen. Übrigens behandelt die Gesine dort 6 Tagebücher, u.a. auch zwei, die ich auch hier zuvor benutzt hatte (Knocke & Franke), ihren Überblick findste bei ihr im Kapitel 2.2. („Sechs Soldatentagebücher – Erfahrung und Ambivalenz“) auf S. 82-103.

    Was Eckl tut ist nichts weiter als oben beschrieben (keine Gegendarstellung), und seine „vertretene“ Meinung (die er ja nur von angeblichen Fehlern anderer, nicht aber durch eigens fundierte Erkenntnisse ableitet, was ja – wie oben gesagt – generell schon einfach logisch nicht wasserdicht sein kann) ist nichts weiter als die der Siederlerschaft, und das so einseitig, wie es bei seinem angegangenen, dem Historismus angelehnten, Anspruch (selbst wenn dieser nicht – wie oben gesagt – ohnehin fehlgerichtet wäre) gar nicht sein dürfte. Dass er dies tut (einseitig die Meinung der Siedlerschaft wiederzugeben), kann man spielend leicht aufzeigen, check mal zB den Internationalen Arbeitskreis für kolonialwissenschaftliche Forschung in Windhoek, Namibia – deren (als Hg) „Befunde und Berichte zu deutschen Kolonialgeschichte“, darin (zB in 8) „Völkische Ansprüche und Erwartungen“, „Das Land unserer Väter“ oder „Abwegige Begründungen und rechtliche Sachverhalte“, usw…


    Dann paar Details bzw. weniger generelle Schwächen (wobei diese – oben – schon genug sind), so zB dass Eckl betont, dass die Herero während des Zugs im Rahmen des Herero-Tages den V-Befehl ganz vorne tragen würden. Eine fehlende Perspektive der Herero taucht bei Eckl aber nur in der Fußnote auf (Vgl dazu: das von Dir benannte Buch, S. 54, Anmerkung Nr. 126 in Fußzeile.), wie ich schon sagte: Semester 1., „Amateur-Trick“, sowas wird nicht überlesen von professionellen Rezipienten dieses Werks (womit er aber offensichtlich rechnete, oder aber – viel wahrscheinlicher – es eher für Laien verfasste, um vor Amateuren so zu tun als ob er es drauf hat, in der Hoffnung sie würden es net merken, dass er ein Blender ist – scheint bei Dir ja auch funktioniert zu haben), und das wiederholt sich oftmals (immer wenn die Erwähnung einer „unbequemen“, die eigene Argumentation schwächenden, Information unumgänglich ist, haut der die in die Fußnote, nie macht er auch nur den Versuch, sich damit im Rahmen der Arbeit selbst auseinanderzusetzen – siehe: KEINE GEGENDARSTELLUNG(en)).

    Ebenfalls ein deutliches Zeichen von der Schwäche der Arbeit ist die Argumentation mit Drechsler (wie Du oben), die aus benannten Gründen einfach nur unseriös ist (weil das keiner so denkt, siehe erneut: fehlgerichtet) – ich werde mich da nicht zum 1000x wiederholen (vgl Beiträge zuvor). Die aktuellen Historiker wie Zimmerer oder Gewald anzugreifen (Vgl. dazu: Eckl, Andreas, 2005 wie oben, S. 17.) ist ebenfalls (a la fehlgerichtet) nur dämlich, der Vorwurf einer „eurozentrischen Perspektive“ (Vgl. Eckl, Andreas, 2005 wie oben, S. 16.) einfach völlig daneben, v.a. weil das darauf aufbaut, dass er das ganze in einen Zusammenhang einbettet, der für uns (und somit auch diese Historiker) nicht besteht (siehe Kontinuität DSWA zu NS-KZs, siehe oben). Und generell ist sogar gerade bei Gewald (!), bei welchem nicht das, was ich öfter von ihm zitiert hatte, sondern seine (eher seltener von mir hier angeführte) frühere Arbeit gemeint ist, der Vorwurf einer eurozentristischen Betrachtung völliger Blödsinn (rein logisch schon), da Gewald in diesem Werk seine soziologische (politisch-historische) Analyse primär aus Sicht der Herero vollzogen hatte (Vgl dazu das Buch, was Eckl – ganz dem 1. Semester entsprechend – offenbar nie gründlich gelesen hatte: Gewald, Jan-Bart, Herero Heroes. A Socio-Political History of the Herero of Namibia 1890-1923, Oxford 1999.). Wenn Eckl uns so nen Sch#*ß vorwirft und dann anführt, dass eine „differenzierte Wahrnehmung“ durch das Hinzuziehen einer breiteren (!) Quellenbasis in Form von Soldatentagebüchern möglich wäre (Vgl. dazu: Eckl, Andreas, 2005 wie oben, S. 40.), suggeriert (aber eben nur das) er damit, dass die bisherigen Erkenntnisse auf einer mangelnahften Quellenbasis entstanden wären, und dass obwohl

    1. Er dabei eine Reihe von einschlägiger Forschungsliteratur einfach ignoriert
    und
    2. gerade mal ZWEI (!) Tagebücher ins Feld führt (die nebenbei – dazu komme ich gleich noch, wenn ich das schaffe – selbst bei entsprechender Quellenkritik ziemlich arm ausfallen).

    Und dabei sülzt er noch, dass diese Tagebücher sich gegen eine „kollektive Verurteilung […], die Widerspruch vor allem von Seiten der Namibia-Deutschen hervorrufen muß“, richten (Vgl. Eckl, Andreas, 2005 wie oben, S. 40.), obwohl auch andere Historiker als die Gesine gezeigt hatten, dass auch die Soldatentagebücher sich mit den Erkenntnisse aus amtlichen dt. Akten (von mir zuvor angeführt, wie zB der Generalstab, etc.) mit dem dt. Willen zum Vernichtungskrieg decken (Vgl dazu (zB): Hull, Isabel, Absolute Destruction. Military culture and the practices of war in imperial Germany, Ithaka 2005. Die benutzt u.a. das von Trotha selbst dafür.). Und auch die von ihm (gerade mal) zwei angeführten Tagebücher, bestätigen, dass, was ich hier (und andere anderswo) schon direkt nachweisen konnten: Der V-Krieg ist einzig und allein aufgrund strategischer wie politischer (nie aber moralisch-völkerrechtlicher) Überlegungen "abgebrochen" (ha!) worden (vgl. meine Beiträge und Quellen dazu zuvor). Aber bevor ich Dir dahingehend die Stellen nenne, die zeigen, dass selbst diese Tagebücher eher meine Position stützen (was wieder zeigt, wie angreifbar bzw. unausgereift (1. Semester) Eckls Arbeit von Grund auf doch ist), zeige ich Dir warum ICH diese Tagebücher gar nicht zitiert hatte.

    Der Grund dafür ist einfache Quellenkritik auf billigstem (einfachsten) Niveau.

    1. Das Tagebuch von Ritter von Epp (ich weiß, es ist im Buch das zweite, aber das ist ja hierfür egal, in welcher Reihenfolge ich einzeln dazu was sage) – der Typ war ein Militär und bekannter späterer NS-Politiker, stets bemüht koloniale Gedanken mit nazionalsozialistischer Politik zu verknüpfen. Der Typ war 1919 bei den Freikorps vs. die Räterepublik, er selbst war eine Kontinuität zwischen Kaiserreich und NS-Zeit, was ihn als Beispiel eigentlich in Eckls Sinne unbrauchbar machen müsste, aber na ja… Zudem sind seine Tagebucheintragungen (die liegen im BAK), auf die sich Eckl bezieht, nur bis zum Ende seines Kriegseinsatzes am 2.11.1904 veröffentlicht, wer weiß also, was die gesamten Aufzeichnungen hergeben (das nicht zu problematisieren = grober Amateur-Style und/oder mangelhafte Quellenkritik).

    Ebenso (mangelhafte Quellenkritik) ist die fehlende Problematisierung der Tatsache, dass es sich bei diesen Tagebucheinträgen um eine Abschrift von Anonymus handelt. Generell sind allein schon diese beiden Punkte gravierende Fahrlässigkeit bzw. Unprofessionalität der „Studie“.


    2. Das Tagebuch von Georg Hillebrecht – Dieses lässt ebenfalls alle Einträge zwischen dem 4.8. und dem 21.10.1904 vermissen (!), was AUCH (!) von Eckl NICHT PROBLEMATISIERT wird (siehe wieder völlig mangelhafte Quellenkritik bzw. unseriöse „Forschung“). Du erinnerst Dich ja wann Waterberg war, wann der Kriegszustand aufgehoben wurde, oder wann welche Kriegsphasen eintraten (siehe meine Beiträge zuvor), da ist doch gerade diese Phase, die gänzlich fehlt, doch entscheidend (auch für Eckl, was umso mehr zeigt, dass er unseriös arbeitete, indem er das ohne Problematisierung ins Feld führt um damit etwas zu belegen, dass sich in der Zeit, die dort fehlt, abspielte - ???)!

    Was Eckl auch nicht problematisiert ist, dass Oberarzt Hillebrecht ab dem 6.11.1904 beim Feldzug gegen die Nama eingesetzt worden war, wobei er sich direkt so übelst fett Typhus geholt hatte, dass er am 22.11.1904 bereits nach hause geschickt wurde (Das kannste auch in dem Sanitätsbericht-Überblick, den ich zuvor mal zitiert hatte, bei entsprechender Seite bzw. Datum nachweisen – für Quellenangabe vgl. Beitrag zuvor). Dh, alles ab dem 4.8. fehlt, und danach ist alles vom 6.11. an irrelevant (was die Herero betrifft), womit sich die Aufzeichnungen zum behandelten Beispiel Eckels auf ganze 13 Tage (Brutto) beziehen, bedenkt man dass es nicht jeden Tag was entsprechendes zu sehen gab, sowie, dass eine Versetzung auch ihre Zeit in Anspruch nimmt, bis man am neuen Einsatzort ankommt, so schrumpft die zahl der „brauchbaren“ Tage (Netto) auf bestimmt rd. 50%, wenn net gar mehr. Das problematisiert Eckls jedoch – wie gesagt – gar nicht, was eine Angriffsfläche bietet, wie sie ein wissenschaftliches Werk partout niemals haben kann (weil zu groß/allgemein ausnutzbar).

    Ein weiterer Punkt, der die mangelhafte (unseriöse) Quellenkritik zeigt, ist die Tatsache, dass Eckl (was er offen einräumt) keine Primärquelle benutzte, sondern auf ein Manuskript setzte, dass die Tochter Hillebrechts 1975 mit der Schreibmaschine anfertigte und das Original vernichtete. Wenn dies jedoch die Fassung der Tochter ist, wäre es unlogisch zu vermuten, dass es sich hierbei um eine nicht persönlich-familiär subjektive Fassung handelt, die aus menschlich-nachvollziehbaren Gründen, bestimmte Dinge ausließ oder umschrieb. Das ist ne ganz andere Kiste, als wenn Du als Primärquelle das Original, oder aber eine rein amtliche Abschrift (ohne subjektiven Familienbezug etc) hast – und das Eckl das nicht problematisiert ist wieder mal = 1. Semester…

    Wenn Du das Original hast, gibt Dir das generell viel mehr Aufschluss, weil Du dann nicht nur die Worte des Verfassers selbst (statt seiner später redigierenden Tochter oder so) hast, sondern dann auch zwischen den Zeilen lesen kannst – und letzteres manchmal im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Bsp von jemandem, den wir schon mal hatten – Stuhlmann (ich will nicht wieder zurück zum Krieg, sondern Dir was anderes kurz aufzeigen) schrieb am 30. Oktober 1904 in sein Tagebuch: „[…] und auf den Höhen des Weißen Nossob-Tales eine Unmenge Pontoks, z.T. zerstört“. Hat man die Originalquelle weiß man aber, dass Stuhlmann nachträglich handschriftlich in den maschinell getippten Satz einfügte (Hervorhebungen kursiv-unterstrichen durch mich): „[…] und auf den Höhen des Weißen Nossob-Tales eine Unmenge Pontoks, [die wir] z.T. zerstört[en]“ (Vgl. dazu: NAN, Private Accessions A.109: Major Stuhlmann, "Tagebuch meiner Kriegserlebnisse in Süd-West-Afrika 1904 und 1905 als Oberleutnant der Schutztruppe", Eintrag vom 30.11.1904.), woran man zB in diesem Falle Emotionen (eine erst spätere Realisierung des Vollzogenen durch Reflektion) sehen kann.

    Das sind alles Dinge, die Eckl bei Hillebrecht vollkommen fehlen (wegen der töchterlichen Redegierung), weshalb diese Quelle generell nicht von Vorteil ist, wenn sie 50% der Hauptquellen einer Arbeit ausmachen soll (noch schlimmer aber, wenn auch die anderen 50% schon Müll waren…).

    Aber selbst wenn all das (und es gibt noch immer mehr, aber jetzt ist wieder 7:41h und ich verliere hier Zeit) nicht wäre, so ist es nicht zu überlesen (für den seriösen Historiker statt des ideologisierten Laien, der nur auf Bestätigung einer vorgefertigten (unfundierten) Meinung aus ist), dass sowohl Epp, als auch Hillebrecht in den von Eckl verwendeten Passagen, eindeutig belegen, dass zwischen dem Waterberg und Oktober 1904 eine aktive dt. V-Kriegsführung betrieben worden war (Vgl. dazu für Hillebrecht S. 182, für Epp S. 284-288.), was seine ganze Arbeit noch unseriöser macht (wenn man sich schon selbst begräbt in der eigenen Arbeit…). Das was Eckls uns im Vorwort von diesem Schrott vorwirft, zerstört er doch so selber schon an den entsprechenden Stellen (und anderen, aber ich such jetzt keine mehr – und auch net morgen – das Thema ist durch, da es nix mit den Lagern zu tun hat) – das gibt eine Runde Fremdschämen, aber sicherlich keine Anerkennung als seriöser Historiker (oder generell Wissenschaftler).

    Das Buch von Eckl ist n Buch - ja - aber KEINE seriöse Forschungsliteratur, weil sie an zu vielen Schwächen leidet, generell wie konkret.

    Also, wie gesagt - das war DAS LETZT MAL (sowas), folglich werde ich zu Brigitte Lau jetzt nix mehr ausführliches sagen (auch die hatten wir schonmal, das nur nebenbei), außer der Anmerkung, dass "namibisch" FETT zu machen in diesem Falle irgendwie seltsam ist (weil einfach egal ist für den wissenschaftlichen Diskurs - Du verstehst das glaub ich immer noch net).

    Trotha und Krieg sind jetzt egal, was ich nur mache, um hier schneller voran zu kommen, es ist (siehe Beiträge zuvor) kein Problem den V-Krieg nachzuweisen. Aber (um es zu beschleunigen sagte ich doch) konzentriere Dich auf die Lager. Dort haben wir KEINEN KRIEG mehr und eindeutig nachgewiesene genozidale Politik. Daher reichen die Lager für den Nachweis allein schon aus.
    Also versuch die Lagerpolitik anders aufzuzeigen (was nicht geht - meine Quellen in den Beiträgen zuvor waren dt. Quellen - die sind schon die "positivsten", die es gibt) oder akzeptiere den Völkermord in DSWA.

    MfG

    Sniper

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