Kleine Antonov Propellerkunde
AN12
Nach dem Ende der Sowjetunion sind in den 1990er-Jahren unzählige AN12 auf verschlungenen Pfaden in Privatbesitz gelangt. Die Maschinen sind extrem robust, die Besatzungen aus der Ex-Sowjetunion billig. So hat die AN12 nach 1991 weltweit eine erstaunliche Karriere als Frachter gemacht.
Ohne die AN12 wären die meisten UN-Einsätze in Afrika undenkbar, weil vergleichbare westliche Flugzeugmuster erheblich teurer sind - oder gar nicht erst verfügbar. Dass dabei viele der Maschinen von windigen Geschäftsleuten unter miserablen Bedingungen betrieben werden,
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AN12 sind auch in Deutschland noch häufig zu sehen, z.B. in Leipzig. Sie fliegen als Subunternehmer Pakete für DHL oder bringen im Ad-hoc-Charter z.B. Autoteile aus Mazedonien oder Eintagsküken in die Ukraine:
AN22
Es gibt heute nur noch ganz wenige flugbereite AN22, die vom russischen Militär betrieben werden.
Ein paar AN22 wurden bis Ende der 1990er auch von Aeroflot als Frachter genutzt. Die letzte zivile AN22 ist im Besitz des Herstellers. Die Maschine wurde bis vor wenigen Jahren im Antonov-Werksverkehr zwischen den Flughäfen Sviatoshyn und Gostomel bei Kiev eingesetzt. Sie transportierte z.B. Tragflächenteile für die A124. Außerdem diente sie als "Pannendienst" und hat Teile und Ersatztriebwerke für die großen A124 und A225 um die Welt geflogen. Laut Luftfahrtregister ist sie noch aktiv, bin aber nicht sicher, ob sie noch fliegt.
Wer einmal im Frachtraum einer AN22 Basketball spielen möchte, kann dies im
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AN24/26
AN24 und AN26, die kleinen, 2-motorigen Schwestern der AN12 sind äußerlich fast baugleich. Die 24 ist für den Passagiertransport konzipiert, die 26 als Frachter, sie besitzt deshalb eine festere Rumpfstruktur, stärkere Motoren (2800 gegenüber 2500 PS) und eine achterliche Laderampe. Während die AN24 mittlerweile fast ausgestorben ist, fliegen viele AN26 immer noch als Frachter, auch in Europa.
Antonov 26