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Thema: SKANDAL unmöglich die Türken !

  1. #51
    GESPERRT
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    Zitat Zitat von PERIKLIS
    Die Aussprache ist gleich!
    Warum wird beides benutzt?Und dass in einem wort?Wenn die aussprache gleich ist ?(

  2. #52
    The Magnificent
    Gast

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    Hier noch ein Azerbaidschanisches Lied. Für Kultur-Freunde!
    Ich finds wunderschön.


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    ?( ?( ?( ?( Aber funktioniert im Moment nicht. ?( ?(

  3. #53
    Mitglied Benutzerbild von PERIKLIS
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    Zitat Zitat von Dardanell
    Warum wird beides benutzt?Und dass in einem wort?Wenn die aussprache gleich ist ?(

    Das hat mit der Geschichte zu tun.
    Alt-/Neu-Griechisch.
    Entwicklung der Sprache.

  4. #54
    The Magnificent
    Gast

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    Turkvölker und ihr Drang nach Westen

    Eine grosse Ausstellung in der Londoner Royal Academy

    Seien es Textilien, Manuskripte, Metall- und Töpferarbeiten oder anderes: Vor den in der Show «Turks» gezeigten Kostbarkeiten wähnt sich der Besucher in einer Schatzhöhle. Viele der Exponate kommen aus der Türkei - und zwar in der Rolle als Botschafter ihres Landes, spielt dort doch der Gedanke an die EU mit.



    Als die Osmanen unter Sulaiman dem Prächtigen 1565 zur Belagerung Maltas ansetzten, verkündete in England Königin Elisabeth I., das Schicksal der gesamten christlichen Welt stehe auf dem Spiel. Kein Wunder, beschäftigten Turkvölker auch die Schauspieldichter der damaligen Zeit. So war das Modell für Christopher Marlowes spektakulären Eroberer Tamburlaine - der prahlt, vor ihm würde der Gott Jupiter blass dastehen - kein anderer als jener Timur, der 1402 bei Ankara den osmanischen Sultan Bajasid I. schlug und von dem eine Dynastie türkisierter Mongolen abstammte. Und so zeugen Fingerzeige in Shakespeares Werk wiederholt von der Kollision mit dem muslimischen Feind, zum Beispiel die Worte des sterbenden Othello: Dieser bittet, man solle nicht nur von seinem Unheil Kunde geben, sondern auch davon, wie «in Aleppo, wo ein gift'ger Türk in hohem Turban einst 'nen Venetianer schlug und schalt den Staat, ich den beschnittnen Hund am Hals ergriff». Der Franzose Racine schliesslich verlegte 1672 für sein einziges Stück mit zeitnahem Inhalt, «Bajazet», den Schauplatz in die Türkei.

    Auf den Osmanen, die das Europa der obigen Dichter faszinierten, liegt auch das Schwergewicht der Londoner Ausstellung «Turks». Allerdings umfasst sie, wie der Untertitel «A Journey of a Thousand Years, 600-1600» verrät, eine lange Reise, hatten doch jene Krieger, die 1453 Konstantinopel überrannten, ihren Ursprung in den Turkvölkern, die neunhundert Jahre früher und Tausende von Kilometern entfernt durch Innerasien bis fast ans Gelbe Meer vorstiessen. Wie schliesslich diese Völker, doch in grossen Sprüngen, bewegt sich in der Ausstellung der Besucher aus den mongolischen Steppen westwärts: so in der Gesellschaft der Uiguren entlang der Seidenstrassen, mit den Seldschuken von Afghanistan bis nach Georgien und weiter, mit den Timuriden bis zum Aralsee, zum Schwarzen Meer und an die syrische Grenze. Und mit den Osmanen nach Gallipoli sowie, fünfzig Jahre nach ihrer Niederlage gegen Timur, endlich vor die Tore Konstantinopels. Dass diese in der Royal Academy mit Zeichnungen auf Seide und Papier, Wandmalereien sowie einer Vielzahl anderer Exponate erzählte Story nicht die Entwicklungsgeschichte einer einzelnen Kultur sein kann, leuchtet ein - was die Ausstellung zu veranschaulichen sucht, ist, wie leicht und schnell die sich als Eroberer gegenseitig ablösenden Turkvölker andere Kulturen zu absorbieren vermochten.
    Kostbarkeiten

    Konstantinopel, 29. Mai 1453: Für das byzantinische Kaiserreich unter Konstantin XI. war die letzte Stunde gekommen. Den osmanischen Horden, die in die Stadt eindrangen, hatte Muhammad II. am Vorabend reiche Beute jeder Art versprochen - Gold, Silber, Edelsteine, vornehme Herren, die ihre Sklaven sein würden, Jungfrauen, denen noch kein männliches Auge begegnet war, und auch Knaben. Schöne Knaben in grosser Zahl. Den Beweis, wie sehr ihnen diese Worte ein Ansporn waren, erbrachten die Eroberer nicht nur in den Strassen, sondern sogar in der Hagia Sophia, verwandelten sie diese - das bedeutendste Bauwerk der byzantinischen Kunst und Krönungskirche oströmischer Kaiser - laut Berichten doch in eine «Stätte des Horrors und der Greuel». Obgleich grausam und blutig und deshalb ein beflecktes Ruhmesblatt: Muhammads Eroberung Konstantinopels sicherte den Osmanen erstmals den Anspruch darauf, ein Weltreich zu sein. Sowohl dieser Sultan als später auch seine Nachfolger wetteiferten mit anderen grossen Kulturen, sei es nun der einstige Prunk von Byzanz oder derjenige der italienischen Renaissance. Letztere Aspiration verdeutlicht in der Londoner Ausstellung sehr schön ein im November 1480 angefertigtes Porträt von Muhammad II.: Der Maler war der Venezianer Gentile Bellini.

    Für die panoramische Geschichte der Turkvölker, während tausend Jahren ein Kommen und Gehen wie Flut und Ebbe, ist die kapselartige Natur einer einzigen Ausstellung die Antithese. Dass die Show «Turks» in der Royal Academy dennoch zu fesseln vermag, dankt sie den hier gezeigten Kostbarkeiten, die als Leihgaben aus elf Ländern kamen. Es ist durchaus möglich, sich dem reinen Spektakel dieser Objekte hinzugeben - und sich dabei nicht endlos den Kopf zu zerbrechen darüber, wer nun die Uiguren, Kirgisen, Seldschuken, Danischmand und Timuriden genau waren und wer wann wen verdrängte. Lässt sich der Besucher auf diese Art gehen, wird der Rundgang durch die Ausstellung zu einem Abenteuer wie dasjenige auf einem fliegenden Teppich - zu einer Erfahrung jedenfalls, wie sie Ali Baba machte.
    Ferne Orte und Zeiten

    Da die prachtvollen, für das Harem des osmanischen Sultans Murad III. vom Architekten Sinan entworfenen Türflügel, dort ein achthundert Jahre alter Seldschuken-Teppich; hier ein Relief aus Konya, zwei berittene Krieger im Kampf mit wilden Tieren darstellend, dort der seidene - und innen gepanzerte - Kaftan Muhammads II. In «Turks» treffen sich ferne Orte und Zeiten, geben sich die Kulturen Asiens - und gelegentlich Europas - ein Stelldichein. Hervorgehoben seien die erstmals ausserhalb der Türkei gezeigten Zeichnungen jenes unbekannten, mit dem Namen Muhammad Sijah Qualam bezeichneten Künstlers; mit Szenen des alltäglichen Nomadenlebens entlang der Seidenstrassen muten sie an wie Schnappschüsse aus einem über fünfhundert Jahre alten Reisebuch.

    Dass die heutige Türkei die Londoner Ausstellung als Imagepflege versteht, verrät im Katalog das Vorwort von Premierminister Recep Tayyip Erdogan. Kein Zweifel, für einen Teil des Publikums wird die Einsicht, dass diese Schätze das kulturelle Erbe eines heute bescheiden bei der EU anklopfenden Landes sind, als Überraschung kommen - genauso wie eben schon der Gedanke, ein wohlhabender und vorwiegend aus Christen bestehender Klub könne einen armen Staat mit 70 Millionen Muslimen in die Arme schliessen. Indem die Ausstellung veranschaulicht, wie stark doch der asiatische Raum die türkische Geschichte und Kultur prägte, gibt sie gleichzeitig den Fingerzeig auf die Kluft zwischen der Türkei und Westeuropa. Allerdings: Die tausendjährige Reise des Untertitels führt unaufhaltsam nach Westen. Und dabei heben die Aussteller nebst der bereits erwähnten Assimilierfähigkeit ein weiteres Hauptmerkmal der Türkvölker hervor: dass sie den von ihnen angeeigneten Kulturen und Strukturen jeweils auch neue Impulse einzugeben vermochten.

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