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Thema: Unabhängigkeit deutscher Gerichte in Gefahr?

  1. #21
    Admiral v. Tirpitz Benutzerbild von Freiherr
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    Standard AW: Unabhängigkeit deutscher Gerichte in Gefahr?

    Zitat Zitat von Rowlf Beitrag anzeigen
    Ich hab da sogar genaue Zahlen (Quelle: Wolfang Rudzio - Das politische System der Bundesrepublik Deutschland)

    von 1975-2000 waren ca. 32% der Richter des Bundesverfassungsgerichts von der CDU, 34% von der SPD und 5% von der FDP.

    Macht zusammen ungefähr 70% Richter mit Parteibuch. Von den Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts wie gesagt 100%.

    Wir haben im übrigen keine Gewaltteiliung im idealistischen Sinne, sondern eine Gewaltenverschränkung aller erster Güte.

    70% der beschlossenen Gesetze sind Initiativen der Regierung (Exekutive), die damit eine Aufgabe übernimmt, die eigentlich dem Parlament als Legislative zufallen sollte. Auch sind die Mitglieder der Regierung in den meisten Fällen auch noch Teil des Bundestages, also wieder der Legislative. Noch schlimmer in dieser Richtung sieht es in der EU-Administration aus, aber das ist hier nicht das Thema.
    Das sind doch wirre Verschwörungstheorien.
    Wir sind ein demokratischer Rechtsstaat mit Gewaltenteilung
    und allem drum und dran!
    Du bist ein Extremist, der unsere friedliche perfekte Welt stört.
    Solange wir das Volk mit dem schwächsten Nationalgefühl sind, das jeden Länderraub oder sonstige Schmach, die uns angetan wird, mit Versöhnungsreden erwidert, damit straflos macht und zu neuem Raub einlädt, solange wir ohne den erforderlichen Nationalstolz den Sitten und Formen anderer Völker nachlaufen und solange uns das Bekämpfen anderer Deutscher wichtiger ist als das Zusammenhalten gegen außen, solange kann Deutschland nur sinken, nicht gesunden. - Großadmiral Alfred v. Tirpitz, 1919

  2. #22
    Mitglied Benutzerbild von Rowlf
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    Standard AW: Unabhängigkeit deutscher Gerichte in Gefahr?

    Zitat Zitat von Freiherr Beitrag anzeigen
    Das sind doch wirre Verschwörungstheorien.
    Wir sind ein demokratischer Rechtsstaat mit Gewaltenteilung
    und allem drum und dran!
    Du bist ein Extremist, der unsere friedliche perfekte Welt stört.
    Bitte sag, dass das jetzt Ironie war. ?(
    ...Hast du Ideen, oder haben Ideen dich?...

    Linksfraktion und Feminist


  3. #23
    leicht irr, aber nett
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    Standard AW: Unabhängigkeit deutscher Gerichte in Gefahr?

    Zitat Zitat von Rowlf Beitrag anzeigen
    Bitte sag, dass das jetzt Ironie war. ?(
    Follow the trail of the smiley.
    Fraktion Demokratische Rechte


  4. #24
    Mitglied Benutzerbild von Rowlf
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    Standard AW: Unabhängigkeit deutscher Gerichte in Gefahr?

    Zitat Zitat von Don Pacifico Beitrag anzeigen
    Follow the trail of the smiley.
    Ich bin hier alles gewöhnt. Da frag ich lieber einmal mehr nach.
    ...Hast du Ideen, oder haben Ideen dich?...

    Linksfraktion und Feminist


  5. #25
    bernhard44
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    Standard AW: Unabhängigkeit deutscher Gerichte in Gefahr?

    Zitat Zitat von schmooch Beitrag anzeigen
    Deutlicher kann man es nicht mehr sagen!

    Aber vor einiger Zeit las ich in Jylands Posten, daß dänische Richter einen ähnlichen Druck Seitens der Politik ausgesetzt sind!
    dann sollte man den Druck auf die Politik erhöhen.....:]

  6. #26
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Unabhängigkeit deutscher Gerichte in Gefahr?

    Oha, na, sieh mal einer an, da soll es doch tatsächlich nix bringen, innerhalb einer Organisation Abteilungen einzuführen?
    *wunderwunderwunder*
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  7. #27
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    Standard AW: Unabhängigkeit deutscher Gerichte in Gefahr?

    Zitat Zitat von Freiherr Beitrag anzeigen
    Nun, mein lieber Paul. Im Gegensatz zur BRD war das Deutsche Kaiserreich ein Rechtsstaat mit Vorbildcharakter, den sich selbst der Kaiser unterordnete und zu erhalten gedachte.
    Witzbold. Mir liegt die preussische Verfassung in Originalausgabe vor. Auch das Recht war damals an Ständen orientiert.

  8. #28
    Selberdenker Benutzerbild von FranzKonz
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    Standard AW: Unabhängigkeit deutscher Gerichte in Gefahr?

    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    Ich hab das, ehrlich gesagt, immer noch nicht ganz verstanden.
    Da gibt es - theoretisch oder eben auch tatsächlich die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen. Über Beförderungen, persönliche Zuwendungen, oder eben politschen Druck.

    Dann bekommt das Gericht demnach eine Order, wie es zu urteilen hat? Eine Order von oben?
    Das Gericht wird keine regelrechte Order bekommen, denn damit würde die Order beweisbar. Wenn Du ein hinterfotziger Politiker wärst, würdest Du doch auch nicht eine schriftliche Order rauslassen, obwohl auch das denkbar wäre. Du würdest im Gegenteil auf mehr privater Ebene auf diejenigen einwirken, die den jeweiligen Fall bearbeiten. Vielleicht solltest Du mal "Der Bulle von Tölz" schauen. Da findest Du in etlichen Episoden, wie schön z.B. der örtliche Baulöwe, der Landrat und der Staatssekretär zusammenarbeiten.

    Der Unterschied zwischen dem Fernsehkrimi und der Realität ist überwiegend der Bulle, der immer gewinnt. In der Realität endet eben der eine Staatsanwalt auf der Straße, der andere beim Familiengericht. So wie im letzten der o. a. Links beschrieben.

    Und die [Links nur für registrierte Nutzer] ist in diesem unserem Lande ohnehin total im Eimer. Seit Augsteins Sturmgeschütz der Demokratie zur Regierungspostille verkommen ist, ist aufklärender, enthüllender oder recherchierender Journalismus nur noch ein Schlagwort.
    Geändert von FranzKonz (04.02.2009 um 19:56 Uhr)
    „Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)

  9. #29
    Mitglied Benutzerbild von Rowlf
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    Standard AW: Unabhängigkeit deutscher Gerichte in Gefahr?

    Zitat Zitat von Don Pacifico Beitrag anzeigen
    Du hast im Grunde schon recht. Es wird ja auch davon gesprochen, daß der moderne Staat zu einer Parteiendiktatur verkomme, weil alle Initiativen von den Parteien und den Lobbyisten um sie herum ausgehe.
    Nicht nur das. Ministerialbürokratie existiert als ein kaum überschaubarer Apperat, der immer mehr Einfluss auf die Gesetzgebung hat. Oder informelle Gebilde wie Ausschüsse, die nicht öffentlich Tagen.

    Zitat Zitat von Don Pacifico Beitrag anzeigen
    Nur: Wie soll es eigentlich anders gehen? Irgendeiner muß ja die Initiative ergreifen. Solange es immerhin so läuft, daß die Regierung (also die Exekutive) Gesetze einbringt, diese aber von einer Legislative erlassen werden, wobei die Anzahl der Abgeordneten der Regierungsspartei bzw. der Regierungskoalition immer noch größer ist als die Schnittmenge "Kabinettsmitglied UND Abgeordnete/r", kann man das ja eigentlich noch verschmerzen, nicht wahr?
    Verschmelzen ist, wenn keine klare Trennung besteht. Diese ist in der BRD nicht gegeben. Die Gesetzinitiative müsste per Definition von der Legislative ausgehen. Die Exekutive ist eigentlich nur ausführendes Organ. Die Griechen haben es teilweise (mehrere hundert Jahre) so gemacht, dass die Exekutive ausgelost wird, um eine machtbildende, auf Selbsterhaltung fixierte Exekutive zu verhindern.

    Auch die Parlamentsabgeordneten, die nicht der Regierung angehören, haben immer noch eine Parteizugehörigkeit (Die Mehrheit der Abgeordneten logischerweise die der Regierungsmitglieder). Diese verpflichtet gewissermaßen regierungskonform abzustimmen. Da man ja wiedergewählt werde will, und Ämter bekleiden möchte. Deswegen sehe ich keine Gewaltenteilung zwischen Exekutive und Legislative und den Bundestag als Abstempelorgan.
    ...Hast du Ideen, oder haben Ideen dich?...

    Linksfraktion und Feminist


  10. #30
    Rechtsstaatler
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    Standard AW: Unabhängigkeit deutscher Gerichte in Gefahr?

    Zitat Zitat von Rowlf Beitrag anzeigen
    Nicht nur das. Ministerialbürokratie existiert als ein kaum überschaubarer Apperat, der immer mehr Einfluss auf die Gesetzgebung hat. Oder informelle Gebilde wie Ausschüsse, die nicht öffentlich Tagen.



    Verschmelzen ist, wenn keine klare Trennung besteht. Diese ist in der BRD nicht gegeben. Die Gesetzinitiative müsste per Definition von der Legislative ausgehen. Die Exekutive ist eigentlich nur ausführendes Organ. Die Griechen haben es teilweise (mehrere hundert Jahre) so gemacht, dass die Exekutive ausgelost wird, um eine machtbildende, auf Selbsterhaltung fixierte Exekutive zu verhindern.

    Auch die Parlamentsabgeordneten, die nicht der Regierung angehören, haben immer noch eine Parteizugehörigkeit (Die Mehrheit der Abgeordneten logischerweise die der Regierungsmitglieder). Diese verpflichtet gewissermaßen regierungskonform abzustimmen. Da man ja wiedergewählt werde will, und Ämter bekleiden möchte. Deswegen sehe ich keine Gewaltenteilung zwischen Exekutive und Legislative und den Bundestag als Abstempelorgan.

    Gewaltenteilung bedeutet ja auch nicht, dass die Gewalten völlig autonom im luftleeren Raum handeln können, wie sie wollen. Gewaltenteilung bedingt immer auch eine gewisse Gewaltenverschränkung, deren Sinn darin besteht, dass die Gewalten sich gegenseitig kontrollieren und nicht eine sich ungehindert zur obersten Gewalt aufwerfen kann. In den USA nennt man das "checks and balances".

    Wenn die Exekutive wie in deinem Beispiel nur die Gesetze der Legislative ausführt und selbst keinerlei gestalterische Macht besitzt, hat doch ersichtlich die Gesetzgebung wesentlich mehr Macht und die Exekutive wird zu ihrem bloßen Handlanger. Das hat dann aber mit Gewaltenteilung nichts mehr zu tun...

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