Wehrmachtssoldaten, deren Leichen immer noch zu Tausenden aus der Erde Russlands geholt werden.
Jedes Jahr werden tausende Angehörige über den Verbleib ihrer Familienmitglieder informiert – die sie immer häufiger nicht mehr kennen. Jedes Jahr gräbt der Volksbund ganze Divisionen aus, bestimmt die Identität der Toten, bettet sie um auf gewaltige Gedenkfriedhöfe.
Die Spendengelder gehen jedes Jahr um bis zu fünf Prozent zurück. Die Enkelgeneration interessiert sich für die Russlandkrieger kaum mehr. Zugleich steigen in Russland die Kosten, mittlerweile auf 100 Euro für jeden Gefallenen. Es sterben die Zeitzeugen, die zu den Friedhöfen führen. Fast immer kommen zudem dem Volksbund die Plünderer zuvor
Die Leichen werden zum nahen Gedenkfriedhof Besedino gefahren. Nachdem vor Jahren ein Angehöriger darüber erschrak, dass die Toten in nichts als den „Umbettungshüllen“ begraben wurden, sind die Arbeiter nun angewiesen, die Beutel in schwarze Papp särge zu legen. Die erinnern an Kindersärge. Die Planer in Kassel haben sie zu klein konzipiert. Die Särge beulen aus. Der Bagger schiebt Erde über sie. Unter dem Gewicht platzt die Pappe auf, Knochen in Plastik quellen heraus. Dann fällt auch Erde auf sie. Der Krieg ist zu Ende, der am nächsten Morgen für Michail Komov wieder beginnt.
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Diesen Samstag haben sie den zentralen Friedhof für den Kaukasus eingeweiht, Fassungsvermögen 30 000 Mann. Der Bundesverteidigungsminister hatte seine Teilnahme kurzfristig abgesagt.
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Den Charakter einer Nation erkennt man daran, wie sie mit ihren gefallenen Soldaten umgeht.