Versöhnung ist ein absolut sinnloser Begriff. Den Erben des judenmordenden NS-Staates kommt gar nichts anderes zu, als die schwere historische Verantwortung auf sich zu nehmen und zwar generationenlang und für immer.
Michel Friedman alias Paolo Pinkel (Jude)
Das, was Kamuni Sultan Süleyman 1529 mit der Belagerung Wiens begonnen hat, werden wir über die Einwohner, mit unseren kräftigen Männern und gesunden Frauen verwirklichen.
Vural Öger, brd-Türke, SPD-Abgeordneter im EU-Parlament
Das Restösterreich nach dem Zerfall der Monarchie war sehr unkoordiniert und auch planlos. Absurde Revolutionsversuche folgten, Vorarlberg wollte sich an die Schweiz anschließen etc. Die Großdeutsche Lösung war nur eine davon, aber zuerst kam da noch der Austrofaschismus, womit Österreich dann auch noch mit dem deutschen Faschismus mit personeller österreichischen Prägung erlebt hat. Die Wahl der Österreicher über den Anschluss ist dem Wort Wahl nicht würdig, wobei ich aber persönlich Annehme, dass sie zu dieser Zeit wirklich auch sonst mehrheitlich für einen Anschluss gestimmt hätten.
Deutschland nach dem Krieg ein wenig kleiner zu machen, und ihm damit etwas Macht auch zu beschneiden, war alles in allem aber gar keine so schlechte Idee für beide Staaten, denn beide gehören zu den wohlhabendsten Ländern der Welt. Die Wirtschaft, welche von den USA durch den Marschalplan unterstützt wurde, gehört in beiden Ländern zur Weltspitze. Deutschland wie Österreich haben aber nicht nur schöne Flecken, sondern auch finanziell bodenlose Löcher rückständiger Gebiete, die unter massiver Personenflucht leiden, wie die Länder der ehem. DDR oder das Burgenland in Österreich. Beides heute stabile Demokratien, wenn auch befallen von unterschiedlichen Populismen, die glücklicherweise weit weg davon sind, sich gegenseitig anschließen zu wollen, trotzdem die gleiche Währung benutzen und keine Zollschranken mehr besitzen aber zumindest letzteres wird mit dem Rücken ins Zentrum der EU beider Staaten ohnehin zu einem Fakt der Vergangenheit.
Eigentlich dachte ich, dass Österreicher den deftigen Humor, mit dem sie sonst so gerne austeilen auch einstecken können, zum Thema Fritzl.
Zuerst will ich auf deine Konkurrenzhypothese eingehen:
Völker bestehen wiederum nur aus Individuen. Warum sollte sich daher die Konkurrenz primär zwischen den Völkern abspielen und nicht zwischen deren Bestandteilen selbst?
Ich finde es persönlich erbaulich, dass die Anhänger der Frankfurter Schule bist, und das beliebte Argument der Manipulierung der Massen zu einem von den Medien kontrollierten Einheitsbrei aufgreifst, aber ich dachte postmarxisten entsprechen nicht deinen Vorlieben.
Genau das tritt aber real betrachtet nicht ein. Multikulturalität im Gegenteil geht sogar explizit davon aus, dass viele Kulturen gleichzeitig zum selben Zeitpunkt in der selben Gesellschaft, jetzt gesehen als Einheit der Bevölkerung eines Staates, vorkommen und zusammen nebeneinander existieren. Diese Kultur hat dabei heute schon oftmals ethnische Komponenten weitgehenden verloren, weil die traditionalistischen Werte in westlichen Gesellschaften ohnehin nur mehr untergeordnete Rollen spielen.
Es entsteht damit, um wieder auf deine Konkurrenzhypothese zurück zu kommen, eine vielgestaltigere vielschichtigere Gesellschaft als ein tradionalistischer Monolith, wie du ihn mit dem Wort Volk beschreibst.
Falls du Urlaub außerhalb Österreichs machst, beeinflusst du bereits die Kultur der Menschen, in deren Land du reißt. Prinzipiell beeinflusst du immer Kultur, mit jeder Handlung, die du vollführst, mit jedem Wort, das du sprichst oder schreibst. Kultur ist in einem fortwährenden Fluss von Wandlungen. Wenn du ein Produkt kaufst, dass nicht in deinem Garten gewachsen ist, beeinflusst du damit das Land, in dem es hergestellt wurde. Völker, um deiner Definition des Begriffes zu folgen, sind also nur ein Produkt eines Wandlungsprozesses von Wertvorstellungen und Strukturen, genau das was Kultur unter anderen ist.
Kannst du mir erklären, wie eine "Genauffrischung" uns um Jahre zurückwerfen kann?
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