Schade, das es keine geistige Entwicklung bezüglich dieses Themenkomplexes gegeben hat seit Gretchen und dem Kindsmord. Es ist leider immer die Mutter, die an gesellschaftlicher Achtung verliert und als "Mörderin" gebrandmarkt wird, ungeachtet der Tatsache, daß sie auch gleichzeitig diejenige ist, die bei einer ausgetragenen unerwünschten Geburt eine höhere Belastung erfährt.

Ich möchte den Gegnern der Abtreibung eine Frage stellen: könnt ihr es verantworten ein Kind zu einer lieblosen, leidvollen vielleicht verhaßten Kindheit und einer noch unsicheren Zukunft zu verurteilen? Es ist einfach auf seinem hohen moralischen Ross zu sitzen, und pauschal etwas zu verurteilen, wenn die Folgeschäden verborgen sind in den Fundamenten unserer Gesellschaft.

Jedes abgetriebene Kind hat eine Heerschar von emotional überspannten Befürwortern, Eiferer und Kreuzrittern. Es wäre schön, wenn dieselben Personen die gleiche Energie für Kinder aufwenden würden, die in gewalttätigen oder verwahrlosten Familien leben. Dort werden aber die Eltern verurteilt, denen man vorher die Mündigkeit genommen hat, zu entscheiden, ob sie fähig seien ein Kind zu lieben, achten und erziehen.

Ich möchte hier betonen, daß ich mich in einer solchen Situation nicht für das Wohl der Eltern interessiere. Der Mensch hat Verantwortung für sein Handeln zu tragen (mit Ausnahme von gesundheitgefährdender Geburten, vorangegener Vergewaltigung etc).

Abschliessend, möchte ich darauf hinweisen, daß meines Wissens keine Frau Abtreibung als Alternative zur Verhütung betrachtet, und deshalb der Schwangerschaftsabbruch nicht zu einer "ooops I did it again" Sofortlösung mißbraucht wird.