5 Jahre staatlich verordnetes Anti-DDR-Denken
Der Palast der Republik im Herzen Berlins war ein Haus des Volkes, von der Bevölkerung in beeindruckender Weise angenommen, erbaut in der Tradition der bildungs- und kulturpolitischen Bewegung der Gewerkschaften der zwanziger Jahre. (…) Weil dieses Volkshaus unübersehbar ein Symbol der DDR war und ist, mußte es beseitigt werden. Das »Asbestargument« als Schließungsgrund war von Anfang an unglaubwürdig. Bis heute sind die entsprechenden Unterlagen, die zur Schließung des Gebäudes führten, der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Je weiter die Zeit fortschreitet, umso deutlicher treten die bizarr anmutenden Konturen eines vielschichtigen Skandals hervor, der mit Stuttgart 21 und anderen Vorhaben vergleichbar ist. Er charakterisiert den Palastabriß darüber hinaus als ein kulturpolitisches Verbrechen, an dem mehrere Bundeskanzler, Minister, Bundestagsabgeordnete ebenso beteiligt sind wie ehemalige »Bürgerrechtler« der DDR, die sich in den Jahren nach 1990 als besonders willige Helfer bei der Geschichtsverfälschung und -entsorgung der DDR bis in die Gegenwart zu profilieren versuchen. Dieser Skandal zeigt am konkreten Beispiel die Fragwürdigkeit demokratischer Verhältnisse dieser Gesellschaft.