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Der Durchschnittsbürger der DDR
* hatte seinen Kindergartenplatz (Krippe war nicht immer einfach)
* bezahlbaren 10 jährigen Schulbesuch, die Hefte und Bücher waren nicht der Kostenfaktor, wenn Schulbus notwendig war - kostenlos -
* eine Berufsausbildung, nicht immer den Wunschberuf, aber mit einer Variante mit der er leben konnte
* Zinnsfreie 5.000 Mark der DDR als Kredit bei Heirat wovon beim 1. Kind 1.000 beim 2. Kind 1.500 und beim 3. kind der Rest erlassen wurde.
* einen gesicherten Arbeitsplatz, es konnte nicht so einfach einer gekündigt werden.
* er kannte keine Arbeitslosigkeit oder sogar Sozialhilfe
* es herrschte keine Wohnungsnot, keine Obdachlosigkeit
* kostenlose medizinische Betreuung für sich und die Familie
* alle 2 bzw. 3 Jahre einen Urlaubsplatz über die Gewerkschaft
* kostengünstige Nahverkehrsmittel
* feste Preise bei Grundnahrungsmittel
* er konnte es sich Leisten kulturelle Veranstaltungen wahrzunehmen - kleine Preise -
* Kollektives Miteinander nicht nur im Betrieb auch in der Wohngegend.
* Rente für alle
*
Es ist eine kleine Auswahl, was hielt die BRD dagegen?
Du verkehhst DIE LINKEN, die hat schon lange nichts mehr mit der SED zu tun. Die SED war zumindestens in den meisten Teilen auch 1989 noch eine M/L Partei. Mit Modrow und Gysi wurde der Grundstein gelegt für eine Sozialdemokratische Partei. DIE LINKE ist heute eine Sozialdemokratische Partei, hat das politische Spektrum eingenommen was einst die SPD innnenhatte.
Marx, ich bin zweimal über Drewitz nach West-Berlin eingereist. ich glaube nicht, dass man die beiden Orte unbedingt vergleichen kann. Drewitz (korrigier mich, wenn meine erinnerung nicht stimmt) diente doch ausschließlich der Kontrolle von Transitreisenden.
Ich bitte um Antwort, denn nur so kann ich gegebenenfalls detaillierter Stellung nehmen. Teilst Du mir mit, von wann bis wann Du dort Zöllner warst?
Geändert von Adunaphel (22.07.2010 um 22:15 Uhr) Grund: Nachsatz
Der Nachteil des Himmels besteht darin, dass man die gewohnte Gesellschaft vermissen wird.
Mark Twain
Ich glaube zu der erdachten Zwangsvereinigung gibt es einen Strang. Das einige rechte SPD´ler dieses nicht wollten ist bekannt, aber zum Glück konnten die sich gegenüber der SPD - Führung in den Ländern nicht durchsetzen. In Hessen wurde übrigens von den Amerikanern die Vereinigung der beiden Arbeiterparteien unterbunden, Teile und Hersche.
************ nur soviel dazu ******************
Warum soll man sich seiner DDR Vergangenheit schämen, ich bin Stolz darauf, so manch ein anderer auch und was den Wendehälsen angeht, die haben ein Gewinde im Nacken.
Der Transitverkehr war der größere Teil und das sogar im LKW Bereich, dort hatte man so ungefähr 1,5 Minuten für einen LKW. PKW wurden Zollmäzig überhaupt nicht kontroliert wenn diese im Transit fuhren.
Ein und Ausreise betraff hauptsächlich die Potsdam-Besucher, im Sommer fuhren auch viele nach Caputh zum baden. Mit der Banane kamen die Potsdam-Besucher, das Problem was manche hatten, es gab nur immer Tagesvisas das hieß sie mußten bis Mitternacht wieder ausreisen. In Dreilinden stiegen sie in den anderen Bus um kamen gleich wieder an. Die die ständig reisten kannte man und es wurde auch gegenseitig gescherzt. Zu der Zeit wurde von den Reisenden bestätigt, das Kulant gehandelt wird.
In den 80-Jahren.
Zunächst erst einmal danke für deine Antwort.
Über den Bahnhof Oebisfelde fuhren die Züge der Relation Köln-Leipzig. Er diente wohl ausschließlich der Kontrolle bei der Ein- und Ausreise in die bzw. aus der DDR.
Meine Erinnerungen an diesen Kontrollpunkt beginnen irgendwann in den Sechzigern. Ich bin immer mit Mutter nach Gröditz zu Tante und Onkel und dem Bruder gefahren.
Ich schilder jetzt mal meine erinnerungen aus der Sicht eines damals noch kleinen Mädchens: Einsteigen in den Zug in Essen. Platzkarten hatten wir nicht (ich weiss nicht mehr, ob es damals schon welche gab). Mutter schickte mich vor: "Such uns zwei Sitzplätze". Gesagt, getan, ich hab mich, weil klein und dürre, durch die anderen Reisenden durchgemogelt und uns Sitzplätze ergattert. Sitzplätze waren nötig, weil wenn Du an der Grenze im gang gestanden hast, in Oebisfelde den Zug verlassen musstest und in eine Halle zur Kontolle geführt wurdest...Etliche dieser Mitreisenden haben dann den Zug verpasst...
Hinter Wolfsburg kippte die Stimmung. Die Leute wurden nervös. Es war nicht mehr weit bis zur Grenze. Am Eindruckvollsten war es in der Nacht, wenn aus der Dunkelheit auf einmal die hell beleuchtete Grenze zu sehen war...
Aufruf von der Mutter: "komm ins Abteil, wir sind gleich an der Grenze". Der Zug näherte sich der Aller, er fuhr über eine brücke, an deren anderem Ende ein geöffnetes Tor war. Links und rechts war Stacheldraht. Nach kurzer Zeit fuhr der Zug unter einer bewachten Brücke durch und hielt...Damals gab es noch kein binationales Eisenbahnabkommen zwischen der DB und der DR. Die Kontrollen hatten keine Zeitvorgabe, wie dann später ab den Siebzigern. Die Kontrolle begann...Die Grenzer sind damals bis Gardelegen mitgefahren, um zu kontrollieren.
Ich habe es erlebt, dass ein Junge in meinem damaligen Alter vor Aufregung brechen musste. Der Vater durfte während der Kontrolle nicht mit dem Kind zur Toilette.
Mich hat man im Alter von 4 oder 5 Jahren mal aus dem Abteil rausgeholt, weil meine Mutter gefilzt wurde. Ich hab den ganzen Waggon zusammengeschrien. Meine Puppe wurde auseinander gerissen, um zu sehen, ob da Schmuggelgut drin war.
Ich kann mich nioch dunkel an die ganzen Formulare erinnern, die Mutter damals ausfüllen musste. Gebessert hat sich der Zustand, nachdem Willy Brandt Bundeskanzler war und die Entspannung zwischen Ost und West begann.
Geblieben ist in all den jahren das absolute Gefühl der Nervosität und der Hilflosigkeit, wenn der Zug die Brücke der Aller überquerte und auf Oebisfelde zufuhr. Du durftest auch später Dein Abteil während der Kontrollen nicht verlassen. Draußen am Zug patroullierten Grenzer mit Gewehr und Hunden sowohl an der Bahnsteig- und an der anderen Seite. In den Waggons standen zwei bis drei Grenzer mit Gewehr und beobachteten ihre Kollegen, die die Toiletten und die Decken des Waggons untersuchten.
Scherze konntest Du mit diesen grenzern nicht machen. Das Optimum an freundlichkeit, das ich in den ganzen Jahren erlebt habe,waren zwei begebenheiten:
1. Ichhatte bei der Ausreise noch ca. 5 Mark in Kleingeld bei mir. Das durfte ich als Erinnerung behalten.
2. Ich hatte vergessen, meinem Bruder den zweiten Wohnungsschlüssel zu geben. Bei der Kontrolle während der Ausreise wurde ich deswegen bevorzugt behandelt und durfte deswegen den Zug früher verlassen und noch ein Päckchen bei der Post abgeben...
Der Nachteil des Himmels besteht darin, dass man die gewohnte Gesellschaft vermissen wird.
Mark Twain
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