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Damit wird Saakaschwillis Auftraggeber wohl nicht gerechnet habenKrise im Kaukasus
Erste Rufe nach Saakaschwilis Rücktritt
In Tiflis mehren sich die Stimmen, die dem Präsidenten eine Mitschuld am Krieg geben. Russland will indes ein Waffenembargo gegen Georgien erwirken.
Von Sonja Zekri
Die ersten Rücktrittsforderungen seit Kriegsausbruch erreichten den georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili etwa zur selben Zeit wie das Abkommen über den Rückzug der russischen Truppen. Montagnacht überbrachte der EU-Ratspräsident Nicolas Sarkozy das Versprechen, dass Russland seine Truppen innerhalb eines Monats aus dem georgischen Kernland abziehen wird.
Wenige Stunden später rief Davit Gamkrelidse, Chef der Partei der Neuen Rechten, Saakaschwili zum Rücktritt auf.
"Trotz zahlreicher Warnungen" habe dieser einseitig "die verbrecherische und unverantwortliche Entscheidung getroffen, Zchinwali zu bombardieren", so Gamkrelidse in Tiflis. Tod, Flüchtlingselend und eine demoralisierte Armee seien die Folge gewesen. Saakaschwili habe jedes "politische oder moralische Recht" auf das Präsidentenamt und das Oberkommando verspielt. ..
Nun repräsentiert Davit Gamkrelidse nicht jenes demokratische Wunsch-Georgien, das der Westen sich als Alternative zur erratischen Regierung Saakaschwilis erträumt: Bei seiner Präsidentschaftskandidatur im November empfahl Gamkrelidse die konstitutionelle Monarchie unter Führung des georgischen Patriarchen als ideales System. Am Montag aber hatte auch Labour-Chef Schalwa Natelaschwili Saakaschwilis Rücktritt und den Einsatz einer "weder prorussischen noch proamerikanischen, sondern progeorgischen Regierung" gefordert.
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kd