Interview mit einem wahren Christen


Was sagt ein Bischof ueber Weihnachten?

Geht es ihm um Kohle oder Liebe
Ist er Seelsorger oder Banker?


(aus der bayrischen Sueddeutschen Zeitung)


24. 12. 2004





Bischof Lehmann von Mainz
Weihnachten 2004
Interview in der SZ am 24. 12. 2004.
Frage:
(=Journalist)
Antwort:
(=Bischof Lehmann)


Frage:
Ihr Vater war Nazi?
Antwort:
Er musste.
Frage=F nun:
Ist der Arbeitsmarkt schlecht?
Antwort=A nun:
Arbeitnehmer sind zu bloed.
Firmen verdienen gut an der Arbeitslosigkeit, wo ist das Problem?
F:
Welche Firmen sind dier Erfolgreichsten?
A:
Kleine und mittlere, haben weniger Stress mit den zu unqualifizierten Arbeitnehmern, die koennen noch fast alles selbst leisten.
F:
Kirchen sind in Bezug auf die Arbeitslosigkeit doch auch Verlierer, oder?
A:
Davon habe ich keine Ahnung.
F:
Sind die Glaeubigen zu faul?
A:
Faulheit und Armut staerkt den Zusammenhalt. In Krisen ensteht vieles an schoener Kultur. Mahnmale zum Beispiel.
F:
Vor ein paar Jahren sagten sie noch, Armut sei nicht gut mit allen Bischoefen zusammen, warum haben Sie Ihre Meinung geaendert.
A:
Damals sagten wir dass ein Sozialstaat nichts mit Geld zu tun hat.
F:
Ist der Impuls nicht sozial?
A:
Wir machen beides. Wir geben den Armen das Geld und muessen es ihnen halt, weil die Wirtschaft schwach ist vor der Verteilung wieder weg nehmen. Was nicht da ist, kann auch die Kirche nicht verschenken.
F:
was sagt die Kirche zum Versagen des Staates in der Sozialpolitik?
A:
Wir kontrollieren den Staat nun staerker. Zaehlen seine Ausgaben nach. Wir meckern mehr.
F:
Was ist ein guter Sozialstaat.
A:
Man kann den Glaeubigen mit genuegend Druck alles aus der Tasche leiern, dafuer haben wir 2000 Jahre lang Vorbereitungen getroffen.
F:
Die Kirchen haben der Zerstoerung des Sozialstaates auch aus eigenen Interessen zugestimmt. Ist etwas rettenswert daran?
A:
Man muss die Kuerzungen besser verkaufen.
F:
Sind Ihre Glaeubigen bockig?
A:
Es ist schwer, dem arbeitslosen steigende Aktienkurse plausibel zu amchen, die gerade wegen der hohen arbeitslosenzahl steigen.
F:
Ist Hartzt 4 gut fuer Sie als Kirche?
A:
Definitiv ja.
F:
Sie denken auch, der Deutsche ist vom Ausnutz- und Schmarotz-Teufel bessen. Ist er dann noch ein Christ?
A:
Nur die Schulen und Eltern sind schuld.
F:
Sind Christen Egoisten und zerstoeren deswegen die deutsche Wirtschaft.
A:
Dafuer sie Tugenden, die seit 1981 Deutschland ueberhaupt ermoeglichen. (1891 war Entstehung der kirchlichen Soziallehre)
F:
Ist fuer die Kirche der wirtschaftliche Wettbewerb fair?
A:
Nein.
F:
Sind alle Priester gegen den Kapitalismus?
A:
Ja.
F:
Die Wissenschaft sagt, der Sozialismus sei asoialer als der Wettbewerb, wie sehen Sie das?
A:
Das stimmt. Amerikanisierung bringt mehr Wohlstand als Entwicklungshilfe, die vor Ort zerstoert.
F:
Ist Geld verschenken nicht asozial?
A:
Wer zuwenigArbeitslosengeld bekommt, der soll halt arbeiten gehen.
F:
Stimmt dasie Wissenschaft sagt, nur korrupte Firmen koennen ueberleben?
A:
Kann sein. Es gibt immer Ausnahmen. Ehrliche Firmen machen erst in 100 Jahren Gewinn, die Kirche hat Zeit.
F:
Was tut die Kirche mit Ignoranten, die unethisch handeln?
A:
Ich sag ihm, dass er boese ist. Schimpfen.
F:
Ist das nicht sinnlos?
A:
Ohne Chinesen waere das kein Problem. Die stellen zu billig her. Das ist die Ursache fuer den Zusammenbruch des Sozialstaates. Die Chinesen sind schuld. Und sie sind auch noch unchristlich.
F:
Hat die Kirche aufgegeben?
A:
Wir machen eine neue Sozialenyklika.
F:
Was steht da drin?
A:
Nix. Zeit schinden.
F:
Was sagen sie zur Christenverfolgung in den Heidenlaendern? (3. Welt)
A:
Das ist Sache der Politik, nicht unsere Sache.
F:
Sollen die Politiker gegen Christenverfolger aktiv werden, selbst wenn dieser Protest deutsche Arbeitsplaetze kosten sollte?
A:
Das ist egal. Wirtscahft hat nichts mit Religion zu tun.
F:
Entlaesst die Kirche zu viele Mitarbeiter in die Arbeitslosigkeit?
A:
Wir sind stumme Hunde, die in Gedanken bellen, aber nie beissen. Wir entlassen genauso die Leute mit denselben Ausreden wie die Wirtschaft.
F:
Hat die Kirche zu viel Geld?
A:
Wir haetten gern mehr Geld, wir haben viel, aber die Krankenkassen koennten ruhig mehr abdruecken.
F:
Muessen Sie sparen?
A:
(=Schlusswort)
Dazu sage ich nichts.