Berlin hat in den letzten 25 Jahren einen zuerst schleichenden, dann galoppierenden Niedergang erlebt. Die wirtschaftliche Basis der Stadt verfällt und damit verschlechtert sich die finanzielle und soziale Situation immer mehr. Das aufgrund der Unis und der ethnischen Vielfalt enorme kulturelle Potenzial der Stadt wird nicht genutzt. Menschen - egal ob Deutsche oder Ausländer, Hetero oder Homo - die gebildet und qualifiziert sind, bekommen vom dem Sumpf, der in Berlin als Politik und Wirtschaft firmiert, nur zu oft zu spüren, dass sie unerwünscht sind. Ich kenne selbst Fälle, wo Berliner in Bayern auf Arbeitssuche gehen mussten, um Hartz IV zu entgehen.

Von links bis rechts haben alle Parteien, die in Berlin jemals im Abgeordnetenhaus oder im Senat in die Sessel gepupst haben, versagt und die Stadt zum Armenhaus gemacht, voll von verfallenen Häusern und arbeitslosen Bauarbeitern. Der Wirtschaft ist die größte deutsche Stadt egal und die Politik spart sie systematisch kaputt.

Was die Parteien angeht, sieht es so aus:

SED-PDS: ist am derzeitigen Senat beteiligt, der ebenso unsäglich ist wie all die davor
SPD: von Fugeman-Heesig bis Wowereit ein Klüngel neoliberaler Hardliner
Grüne: ein Klüngel von Yuppies und Postenjägern
FDP: hat sich lange Zeit als Koalitionspartner der CDU "Verdienste" um den Niedergang erworben
CDU: Ist unter Diepgen hauptverantwortlich für den Niedergang BerlinsREPs: haben ein kurzes und unrühmliches Gastspiel im Berliner Abgeordnetenhaus gegeben

All diese Parteien sind absolut unwählbar und inakzeptabel. Überhaupt diskussionswürdig sind nur

DKP
WASG
NPD

aufgrund der bloßen Tatsache, dass sie in der Berliner Politik noch keine Rolle gespielt haben. Nur stellt sich bei der Wahl zwischen diskreditierten Abgeordnetenhaus-Parteien und entweder unbekannten - DKP, WASG - oder sehr dubiosen - NPD - "Newcomern" die Frage, ob man Parteien und Parlamente nicht besser ganz auflöst und über neue Formen nachdenkt, in denen Politik und Wirtschaft in Berlin geregelt werden sollen.