Umfrageergebnis anzeigen: Soll die Türkei in die EU?

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Thema: Soll die Türkei in die EU?

  1. #1
    Mitglied
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    Standard Soll die Türkei in die EU?

    Begründung nicht zwingend, aber erwünscht.


    Meine Begründung:

    Dagegen, weil:


    1. Die wirtschaftlichen Belastungen wären viel zu hoch. Allein Deutschland wird bei einem EU-Beitritt der Türkei mindestens 10 Mrd. € mehr nach Brüssel überweisen müssen. Wenn die Ausgaben nicht wie von Deutschland gefordert auf 1% festgeschrieben werden sogar noch mehr.

    2. Das politische Gewicht der Türkei wäre zu groß, speziell im EU Parlament, zumal ich bezweifle, dass sich die türkischen Parteien (wobei es momentan eigentlich nur eine ernstzunehmende gibt) im Parteiensystem Europas zurecht finden. Würde mich nicht mal überraschen wenn die einen türkischen (Blockade) Block bilden bzw. sogar einen islamisch orientierten und die Gründung islamischer/türkischer Parteien in Westeuropa forcieren (Mobilisierung der Auslandstürken, die bei EU Vollmitgliedschaft der Türkei alle wählen dürften). Meiner Meinung nach ist die AKP ein Wolf im Schafspelz und wer sich ein wenig mit der Vorgängerpartei befasst hat und sich die Aussagen einiger prominenter Vertreter dieser in der Vergangenheit oder auch deren Verhalten in der Gegenwart (z.B. Erdogans Frau und das Thema Kopftuch, Töchter studieren extra im Ausland weil sie in der Türkei an Unis kein Kopftuch tragen dürfen) anschaut, der wird mir zustimmen. Da müssten schon sehr viele eine 180 Grad Wendung in den Köpfen vollzogen haben und das ist sehr unwahrscheinlich und immer mit Vorsicht zu genießen.

    3. Eine Migrationswelle nach Westeuropa (speziell nach Deutschland) wird nicht zu verhindern sein. Auf Grund des starken Bevölkerungswachstums in der Türkei und den daraus resultierenden sozialen Spannungen (Arbeitslosigkeit, Landflucht, "Armenviertel" am Rand der Großstädte) ist eine Auswanderungswelle sogar im Interesse der Türkei und in der Vergangenhheit gabe es viele Aussagen von türkischen Politikern, die in der EU Mitgliedschaft eine Chance sehen, diesen Bevölkerungsdruck abzumildern. Das ist aus Sicht der Türkei sicherlich durchaus nachvollziehbar, allerdings sehe ich keinen Grund warum Europa da mitspielen sollte, zumal die potentiellen Zuwanderer aus der Türkei sicherlich keine Computerspezialisten oder Facharbeiter sein werden.

    4. Die EU wird wirtschaftlich absolut keinen Nutzen von einem EU Beitritt der Türkei haben. Ob die politischen Vorteile diesen Nachteil ausgleichen bezweifle ich stark, denn die Türkei wird sich bei einer Ablehnung durch die EU keinesfalls in Richtung islamische Welt orientieren, da es traditionell mit den arabischen Staaten Probleme hat (erst recht durch die engen Beziehungen mit Israel seit den 90iger Jahren). Sie ist weiterhin in der NATO eingebunden, mit der EU irgendwie asoziiert und die Reformen macht dieTürkei schließlich nicht für die EU, sondern dem Wohl des Landes und seiner Bewohner wegen (so sollte es zumindest sein). Ganz nebenbei kann ich keinen Vorteil darin erkennen, dass die EU demnächst an Syrien und den Irak grenzt.

    5. Europa erweitert sich jetzt schon fast zu Tode. Schon die geplanten Beitritte von Bulgarien und vor allem von Rumänien werden wirtschaftlich kaum zu verkraften sein, ganz abgesehen von den politischen Belastungen. Ein Beitritt der Türkei würde der Idee eines vereinten Europa endgültig den Todesstoß versetzen und die EU zur Freihandelszone verkommen lassen. Aus dem Grund befürworten nicht zufällig viele "ehemalige" EU Gegner den Türkei Beitritt (Berlusconi und Haider um nur 2 prominente Verteter zu nennen). Viele EU feindliche/skeptische Kreise wollen den EU Beitritt der Türkei, weil sie darin die Chance sehen, den weiteren Vereingungsprozeß aufzuhalten.

  2. #2
    dedicated to justice
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    Standard warum nicht?

    JA !!



    begründung:

    >> die gleichen "argumente" gab es damals auch bei portugal und spanien und und...


    >> was ist an ländern wie polen ( ok. christlich, aber das ist schon alles)
    und den anderen ostblockländern wie ungarn - und bald auch rumänien - denn besser?

    dass die türkei bestimmte internationale menschenrechtsbedingungen erfüllen muss...versteht sich sowieso ohne weitere ausführungen.
    der masse habe ich nie gefallen wollen...
    denn was ich weiss, versteht die masse nicht
    und was die masse gut findet, ist mir fremd.
    (EPIKUR)
    numquam volui populo placere:
    nam quae ego scio, non probat populus;
    quae probat populus, ego nescio

  3. #3
    dedicated to justice
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    Standard

    zwei leute gepostet, aber 4 haben ihre stimme abgegeben!
    das finde ich feige!
    der masse habe ich nie gefallen wollen...
    denn was ich weiss, versteht die masse nicht
    und was die masse gut findet, ist mir fremd.
    (EPIKUR)
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  4. #4
    dedicated to justice
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    Standard

    ach...ich habe jetzt erst den tollen beitrag von mettwurst im anderen thread gelesen...

    und erlaube mir, ihn hier reinzukopieren, danke mettwurst


    früher [als der Eiserne Vorhang noch stand und alles besser war] hatte die EU auch mal eine Aussengrenze mit der stalinistischen SVR Albanien [der Stalinismus wurde 1991 beendet] oder mit der wenig sympathischen DDR [am 02.10.1990 eingeschläfert]. Heute hat die EU eine Aussengrenze mit Russland [ist auch nicht so das Musterländle der Demokratie] und mit der letzten Diktatur Europas, nämlich Belorussland.

    Seit Entstehung der EU kann man folgenden Trend beobachten, angrenzende Staaten, die einst Diktaturen waren [z.B. auch Griechenland, Spanien und Portugal und nicht nur ehem. COMECON-Staaten], fanden Aufnahme in der EU, was zur Stablilisierung der demokratischen Verhältnisse dort beitrug. Damit einher ging eine deutliche Verbesserung der Lebensverhältnisse breiter Schichten der Bevölkerung. Keiner dieser Staaten wurde je rückfällig. Die EU breitet sich aus, während die autoriätren Systeme vor ihren Toren sich auf dem Rückzug befinden.

    Wenn die EU erst einmal an Syrien, den Iran etc. grenzt, können die Mullahs in Teheran und die Baathisten in Damaskus früher oder später die Koffer packen, denn der Virus von Freiheit, Demokratie und Wohlstand ist stärker als jener des mittelalterlichen religiösen Fundamentalismus, weil letzterer ausser Mangel, Terror und Unfreiheit nichts zu bieten hat.

    Mit freiheitlich-demokratischen Grüssen

    Mettwurst
    der masse habe ich nie gefallen wollen...
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    und was die masse gut findet, ist mir fremd.
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  5. #5
    Bayer Benutzerbild von Schlumpf
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    Standard

    Nein, die Türkei gehört sich nicht in die EU.
    Es bestehen zu viele Kulturelle und gesellschaftliche Unterschiede zwischen Europa und der Türkei.

    Die paar Türken, die sich seit Jahrzehnten in Deutschland aufhalten haben es nicht geschafft sich hier zu integrieren. Wie soll das erst mit 60 Millionen Türken werden, die alle super nationalistisch und integrationsfeindlich sind.

    Nene, draussen lassen!
    Leben und leben lassen!

  6. #6
    Foren-Veteran Benutzerbild von Schwarzer Rabe
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    Na klar, dann nehmen wir Afghanistan, den Irak und Aserbaitschan in die EU!!! Ich glaube hier ticken einige nicht richtig!!!

  7. #7
    City on a hill Benutzerbild von moxx
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    @manjarin,

    ich habe auf mettwurst post in diesem strang geantwortet und verkneife es mir hier.

    noch ein paar gründe dagegen:

    - das europaparlament/diekommision/der rat könnten vollkommen blockiert werden, wenn die türkei in die eu aufgenommen wird, da es immernoch heftige streitigkeiten mit zypern gibt und ich behaupte mal, wenn es hart auf hart kommt, wird sich grichenland an die seite zyperns stellen.

    - ein land mit inflationsraten von über 100% vor noch ein paar jahren, kann einfach nicht als wirtschaftlich stabil gelten.
    ebenso weisen solche inflationsraten auf eine vollkommen überforderte bürokratie hin ( ein großer bestandteil europas), denn wieso gibt es inflation?
    - ganz einfach, der staat hat zuviel geld gedruckt und dies geschieht oft deswegen weil er entweder total verschuldet ist oder weil die bürokratie nicht fähig ist genügend steuern einzutreiben.
    - wieso ein land aufnehmen, welches seine minderheiten nicht als solche akzepiert und aus dem eine große anzahl der asylantragsteller in deutschland kommt. es wiederspricht sich doch sehr. denn da liegt ein unterschied, zu spanien und portugal sowie grichenland, als diese länder demokratisch wurden stellte niemand mehr asylanträge in der su.

  8. #8
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    Freunde,Ob ihr es wollt oder nicht die Türkei kommt,und wenn es so weit ist dann könnt ihr diskutieren.
    Gruß
    kartal
    http://video.google.com/videoplay?do...62681743880519

    Gute Freunde sind Menschen, die sehr weit weg wohnen.
    "Wenn ein Mensch gerecht behandelt wird, lernt er es, gerecht zu sein."

  9. #9
    A.D. Benutzerbild von Siran
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    Wenn es soweit ist, dann brauchen wir nicht mehr diskutieren, dann ist es zu spät.
    Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, daß wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen.
    (George Bernard Shaw)

    Die Demokratie setzt die Vernunft des Volkes voraus, die sie erst hervorbringen soll.
    (Karl Jaspers)

    Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, daß es der Milchmann ist, dann weiß ich, daß ich in einer Demokratie lebe.
    (Winston Churchill)

  10. #10
    SohneinesBlinden Köroglu Benutzerbild von kartal
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    Wenn man der Türkei nicht schon vor 40 Jahren eine Mitgliedschaft in Aussicht gestellt hätte. Dann könnte man über eine Annäherung nachdenken, die nicht sofort in einer Vollmitgliedschaft endet. Da es aber dieses Versprechen gibt, kann Europa nicht mehr zurück. Es wäre eine Demütigung für die Türkei und hätte verheerende Folgen.
    Europa ist ein kompliziertes Gebilde, in dem die unterschiedlichsten Kulturen aufeinander treffen. Damit muss man leben.

    Gruß
    kartal
    http://video.google.com/videoplay?do...62681743880519

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