was ist das für ein argument? weil viele, viele leute die einbildung der religion nachvollziehen (von mir aus auch noch dafür sterben), soll das für die richtigkeit sprechen? ist jetzt mehrheit = richtig? nur weil es in dieser welt ein gängiges verfahren ist, sich mit tatsächlichen zwängen unter verweis auf das schöne jenseits abzufinden, ist dies doch nicht vernünftiger. im gegenteil: ein grund mehr, diese einbildung zu kritisieren. lass es mich mal plakativ ausdrücken: es gibt auf dieser welt genug herren, da braucht man nicht noch einen im jenseits.
übrigens hat unsere debatte m.e. sehr wohl einen bezug zu sokrates. sogar zu jeder philosophie. sie zeigt nämlich den eigentlich fehler und das eigentliche vorhaben jeder philosophie. sie versucht, den inhalt und die leistung der religion (siehe oben) mit hilfe des verstandes nachzuvollziehen. also nicht der glaube soll zur unterwürfigkeit führen, sondern zur abwechselung der verstand. dazu taugen dann argumentationen wie "ich weiss, dass ich nichts weiss usw". der apologetische charakter ist beiden implizit. nur die mittel sind andere.