ich habe selten so einen kitschigen geschichtsklitterigen unsinn wie diesen film gesehen.
ich denke kaum das man damit richthofen in irgendeiner form gerecht wurde.
allein schon die szene wo er vor dem geschwader seinen vortrag hält "wir sind sportsmänner, wir schießen auf die flugzeuge des gegners, NICHT auf den piloten"
über richthofen ist bekannt das er genau das gegenteil zur maxime hatte.
"nicht auf das flugzeug zielen, immer auf den piloten" war seine regel.
das ist hart, aber damals wurde das mit einem gewissem sportsgeist von beiden seiten praktiziert.
in seiner autobiografie "der rote kampfflieger" beschreibt richthofen wie er einen englischen zweisitzer zur landung gezwungen hatte.
nach der landung wurde er vom heckschützen des englischen aufklärers gefragt warum er so leichtsinnig war - der heckschütze des beschädigten flieger hatte noch kurz vor der notlandung im deutschen gebiet versucht von richthofen zu erwischen, dies scheiterte aber an einer ladehemmung.
das war das erste und letzte mal das sich richthofen auf derartige ritterlichkeiten einließ.
ich denke das der film ins schema unserer zeit passt, aber dem soldaten richthofen in keinster weise gerecht wird.
DAS hat er nicht verdient. er war ein guter soldat seines kaisers und nicht der "fast schon hippie" als der er und die jungs der jasta11 im film dargestellt wurde.
der roger corman film von 1971 wird richthofens person weit mehr gerecht.
verschwendetes geld und verschwendete zeit war der film für mich.
Wir müssen ja schon froh sein, dass sie aus Richthofen keinen Schwulen gemacht haben, der Bekenntnisse dahingehend abläßt, das er lieber als Frau auf die Welt gekommen wäre und viel lieber im Kindergarten gearbeitet hätte als die Fliegerei zu betreiben. Aber etwas in diese Richtung geht es natürlich zeitgeistig schon, wie die unglücklichen PC-Floskeln im Film beweisen.
Ich hoffe, es gibt bald eine Verfilmung von STAHLFRONT, - alles genau so, wie es im Buche steht.
BÄRWOLF
"Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen."
George Orwell
und was soll DAS dann sein?
nicht mehr als ein schlechter b oder ein guter c film kommt aus dieser schlechtgeschriebenen vorlage nicht heraus. wenn du GUTE military sf willst les mal "starship troopers" von heinlein.
mal im ernst, aus dem thema neuschwabenland hätte man mehr rausholen können als diesen literarischen fehlzünder. da fehlt es mir einfach an wortgewalt, sorry.
Nö wieso, so eine Kritik wie du sie anführst ist immerhin ehrlich und ohne hinterhalt. Dieser Meinung kann man ja durchaus sein. Ich habe "Starship Troopers" von Heinlein gelesen, und obwohl ich seinen Hang zum militärischen durchaus Teile, finde ich, das genau dieser Roman leider nicht eines seiner stärksten ist, auch die Verfilmung fand ich nicht besonders.
Bei Stahlfront finde ich es gerade gut, das es sich nicht in die Neuschwabenlandesoterik verliert, allenfalls als Subtext irgendwie vorhanden ist, für diejenigen die sich da auskennen oder das noch hineinlesen wollen, und ansonsten sich auf das militärische-gesellschaftliche und politsatirische Feld beschränkt; und das ist sogar in bester Heinleintradition (mal davon abgesehen das dieser eher US-patriotisch war).
Wenn ich da an den letzten Band von STAHLFRONT denke, wo der Protagonist sich in einer Aktion nackt vor die Kanzlerin stellt (mehr wird hier nicht verraten) oder die durchaus notwendigen architektonischen Korrekturen heutiger Berliner Schandarchitektur durch thulepolitisch motivierte Handlungen (Steelen, Glaskuppel Reichstag) oder auch die zugegeben etwas gewaltsame neue klima-und umweltschutzfreundliche Neugestaltung des Bezirkes Kreuzberg, das alles hat mich doch sehr erheitert.
Sicherlich ist STAHLFRONT noch ausbaufähig, wir sollten dem Autor die Chance geben innerhalb der Serie noch so manchen Entwicklungsschritt zu machen.
Eine Verfilmung wird es natürlich mit Sicherheit nicht geben, das würde mich schon wundern. Aber wenn ein Wolfgang Petersen sich trauen würde, könnte da eine sehr gute Fernsehserie draus entstehen.
Geändert von Bärwolf (01.07.2008 um 06:54 Uhr)
BÄRWOLF
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George Orwell
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