Diese Ablehnung habe seit den Anschlägen vom 11. September 2001 zugenommen, vor allem in den USA. Seither werde die Angst vor Moslems in Filmen und Medien geschürt, was Vorurteile der US-Bevölkerung noch fördere.
"Die USA“, so der Kulturanthropologe wörtlich, „sind eines der beschränktesten Länder der Welt.“ Zustimmendes Murmeln von den gut 300 Besuchern, die meisten davon Moslems. Der Professor der University of New York City legte nach: Die Nürnberger Rassengesetze gingen auf die Sklaverei der USA zurück. Den Einwurf von Moderator Rainer Nowak, Wien-Ressortleiter der „Presse“, dass zu den Nürnberger Rassengesetzen doch auch Konzentrationslager gehört hätten, nahm Asad zur Kenntnis, beharrte aber auf den Vergleich.
Und wäre das demokratische System der USA nicht zu kompliziert, hätte die Regierung unter George W. Bush längst ein faschistisches Regime errichtet, so Asad. Auch Jurist Alfred Noll kritisierte Bush: „Der 11. September hätte kein Anlass sein müssen, die Nahost-Politik zu ändern.“ Der Hintergrund sei rein machtpolitisch gewesen, so Noll.
9/11, meinte der Wiener Islamwissenschaftler Rüdiger Lohlker, hat auch in Europa das Bild des Islam geprägt. „In den 1970ern hat der Sufismus als mystische Strömung des Islams die Europäer fasziniert.“ Derzeit diskutiere man nur noch, wie man die muslimische Minderheit dazu bringen könne, „brave Europäer“ zu werden. Europa solle stattdessen den Islam als Normalität begreifen. „Es kann nicht sein, dass sich Muslime dafür rechtfertigen müssen, dass sie gleichberechtigt sein wollen.“
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