Zitat von Gordons
Ihre Reaktion war klar, aber sie machen da einige Fehler!
1. Die Stadt Konstantinopel heißt erst seit 28. März 1930 "Istanbul"!
So gesehn handelt dieser Bericht über die Zeit, als Konstantinopel noch immer Konstantinopel hieß.
2. Die Bewegung der Jungtürken war extrem nationalistisch eingestellt!
Es wurde zu dieser Zeit z.B. eine Verordnung bekanntgegeben, wonach sich alle Christen von der Wehrpflicht freikaufen könnten.
Es war nicht billig, aber alle versuchten es(Griechen und Armenier gehörten damals zu den wohlhabensten im osmanischen Reich).
Nach einigen Monaten(?) wurde diese Verordnung rückgängig gemacht, und alle die diese wahrgenommen hatten wurden als Landesverräter entweder sofort erschossen, oder in Arbeitslager ins tiefste Anatolien geschafft, wo nicht viele wiederkamen.
Osmanische Politiker griechischer Herkunft(was ich nicht verschweigen möchte) sprachen von ca 250.000 "gestorbenen" Griechen in diesen Lagern bis 1918!
Gut, wie man auch immer diese Zahl werten möchte, das sie groß war und sicher nicht ein vielfaches darstellte, davon kann man ausgehen.
Sowohl die armenier, wie auch die Griechen waren den Osmanen und den Deutschen(!) zu "gefährlich", da man ihnen nicht traute. Deshalb riet/befahl der deutsche zuständige General(?) in der Türkei deren Deportation in Gebiete, wo sie keinen Schaden anrichten konnten.
So wurden hunderte griechische Dörfer und Städte geleert mit der Begründung, das sie Platz machen sollten für türkische Flüchtlinge aus dem Balkan.
In einer Stadt(Name ist mir jetzt entfallen) wurde ein großes Massaker von Seiten der Türken begangen, das von französischen Archeologen dokumentiert wurde!
viele der Deportationsgruppen berichteten dasselbe wie auch die Armenischen Quellen, nähmlich das sie quer durch die Türkei gescheucht wurden, wo man sie zum Schluß auf einem kargen Berg verfrachtete, wo es kaum etwas zum leben gab.
Schon auf dem Weg dorthin seien viele an Hunger und Durst gestorben, und andere durch Übergriffe von Seiten der türkischen Bevölkerung umliegender Dörfer, die die Trupps bestahlen und die Frauen vergewaltigten.
Das die Armenier ihre Freiheit wollten, das ist genauso klar, wie auch bei den Griechen, aber die Zahlen die von türksicher Seite publiziert werden sind lächerlioch, als das sie für einen Beweis für einen riesigen Volksaufstand von Seiten der Armenier herhalten könnten!
Die Armenier wahren genauso wie die Griechen relativ wohlhabend und sehr zahlreich!
Wenn diese nun alle oder auch nur eine relativ großer Teil bewaffnet gewesen sein sollten und "erfolgreiche" Angriffe auf zahlreiche große Städte geführt hätten, dann wäre es der türkei garnicht möglich gewesen diese einfach mal so mit einpaar Soldaten zu einer Deportation zu bewegen!
Der Kampf mit den türkischen Truppen wäre groß und hätte Wochen gedauert!
Die relative Leichtigkeit lässt nur darauf schließen, das die Armenier eben nicht die bewaffneten Mörderbanden waren, bzw in der Größenordnung, die eine Deportation von 1.5 Millionen Armeniern rechtfertigen würde!
Die "planlose" deportation kreuz und quer durch die Türkei war ja auch mindestens eine fahrlässige, wenn nicht billigend in Kauf genommene, Tötung durch Erschöpfung!
Da man auch nicht im Stande war die Mörderbanden umliegender Dörfer daran zu hindern diesen Trupp zu überfallen, das lässt ebenso darauf schließen das es von dem Militär so gewollt war, oder die Soldaten zu wenig.
Da würde sich natürlioch auch die Frage stellen, warum die Soldaten nicht viele waren? wie hätte man wenigstens die Männer bewachen können?
Sie sehen also, die türkische offiziele Sicht der Dinge hat etliche logische Lücken!