Holocaust-Nachhilfe bei „Big Brother“
In der vergangenen Woche sorgte wieder mal ein „Nazi-Skandal“ für Aufregung. Die „Big Brother“-Kandidatin Rebecca wurde mit sofortiger Wirkung aus der Sendung geschmissen, nachdem sie einfach mal so „Sieg Heil“ skandierte. Immerhin aber, war dieser Skandal offensichtlich ein Publikumsmagnet bei RTL II. Mit fast 1,4 Millionen Zuschaltungen, zwar kein Quotenrenner, aber immerhin ein Marktanteil von fast 8-Prozent.
Kein Quotenrenner: Werner Bab
Etwas anders dann gestern Abend: Nicht einmal eine Millionen Zuschauer, und das obschon RTL II, nach dem Naziskandal eine Aufklärungsstunde in Sachen Holocaust gab. Zu Gast in der Sendung der Historiker Prof. Dr. Siegfried Quandt von der Universität Giesen. Eine Hauptattraktion des Abends durfte freilich auch nicht fehlen: Werner Bab, Zeitzeuge und Holocaust-Überlebender. Der 83-Jährige schwadronierte in einer Stunde über das Dritte Reich und dem einzig wahren, einzigartigen Verbrechen. Offenbar zum Missbehagen der üblichen Zuschauer im Alter von 14 bis 19 Jahren – die nämlich taten das einzig richtige, und schalteten einfach ab oder woanders hin.
Offenbar ist es interessanter jemanden unter der Dusche zu beobachten, als die Geschichten über Duschen ohne Abfluss – was einigen Zeitgenossen eigentlich zu denken geben müsste. Hätte Werner Bab sich vielleicht doch besser ins „Big Brother“-Haus einsperren lassen sollen – dann hätte es bestimmt auch mit den Quoten geklappt. Natürlich mit eigener Duschkabine, plus Abfluss versteht sich.
Siehe auch
Quotenmeter 25.03.08
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