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Thema: Die Dolchstoßlegende....

  1. #1
    Ein Sturm wird kommen... Benutzerbild von Wilhelm Tell
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    Fragezeichen Die Dolchstoßlegende....

    zur dolchstoßlegende nach dem WW1...

    Wir wissen ja alle, so hoffe ich (weil ich kein Bock hab es zu erklären) was die Dolchstoßlegende war.
    Nun, viele/die meisten Leute stempeln sie als 100%-ige Lüge an. Soweit ich weiß hat dieser Sozialist namens "Vater" diese Worte wirklich gesagt, die auf dem Wahlplakat der Nationalisten abgedruckt waren. Propaganda hin, Propaganda her, Kriegsentscheidend waren diese eventuellen Aktionen natürlich auf keinen Fall. Aber ist das richtig? Wurden Soldaten zu Desertation von linken Angestochen usw. ?

    Euer Geschichtswissen ist gefragt....
    Friedrich von Schiller; Die Räuber I/2:
    Karl Moor:
    Mein Geist dürstet nach Taten, mein Atem nach Freiheit!

  2. #2
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    Wenn es so war, dann war es doch mehr als richtig, der Krieg war verloren und wofür weitere Menschen opfern. Daß das hinterher als "Dolchstoßlegende als der im Feld unbesiegten Armee" mißbraucht wurde, konnte wohl keiner ahnen.

    Wenigstens ging es im zweiten WK bis zum bitteren Ende, sonst würden irgendwelche Deppen heute wieder solche Geschichten aus dem Hut zaubern...

    Gruß
    Roberto

  3. #3
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Nun, sehen wir uns doch die Situation zur Revolution an:

    - Rußland besiegt
    - Serbien besetzt
    - Belgien besetzt
    - Frankreich zu fast 30 % besetzt
    - die italienische Armee hinter den Piave zurückgetrieben

    Die Nahrungsmittelversorgung war mit dem Besitz der Ukraine mittelfristig sicher gestellt. Im kriegsmüden Frankreich und Italien gab es bereits 1917 Meutereien und eine revolutionäre Stimmung. England drohte durch den uneingeschränkten U-Bootkrieg erdrosselt zu werden, da es kaum Techniken gegen U-Boote gab.

    Ja, die Alliierten waren zahlenmäßig überlegen, aber das war seit 1914 der Fall. Die Panzerwaffe war damals zwar ein nettes Spielzeug aber noch viel zu unreif als einen schnellen Bewegungskrieg zu führen. Außerdem gab es Mitte 1918 effektive deutscheAnti-Panzerwaffen. Die deutsche Großoffensive scheiterte zwar und der alliierte Gegenstoß führte zwar zu großen einbrüchen, aber das war nicht kriegsentscheidend. Die deutsche Armee hielt nach wie vor große Teile Frankreichs besetzt.

    Ein deutscher Totalsieg war nicht mehr möglich. Allerdings ein Vergleichsfrieden durch einen Abnutzungkrieg, was hinsichtlich des Vertrages von Brest-Litowsk zu einem Gesamtsieg geführt hätte. Deutschland hätte sich nach den genannten Offensiven dazu im Westen vollkommen defensiv verhalten müssen und sich langsam aus Frankreich zurückdrängen lassen müssen. Wer sich etwas besser mit den damaligen Gegebenheiten auskennt, wird wissen das das Verlustverhältnis von Angreifer zu Verteidiger im Schützengraben bei 3:1 liegt. Es wäre ein sehr blutiges Geschäft für die Alliierten geworden. Wohl zu blutig als das in Frankreich nicht der Funke der Revolution entzündet worden wäre. In Italien hätte man dagegen durch die Siege am Isonzo und Piawe verstärkt offensiv werden müssen, um es wie Rußland aus dem Krieg zu kicken um Frankreich anschließend im Süden anzugreifen. Leider hat man dies vor der Revolution versäumt.

    Man vergesse nicht das 1918 militärisch nicht vergleichbar mit 1945 sondern 1943 war.

    In einem Vergleichsfrieden hätte Deutschland dann z.B. auf seine Kolonien und Elaß-Lothringen verzichten können um zugleich seine Eroberungen im Osten zu behalten. Ein Vergleich der beide Seiten sein Gesicht hätte waren lassen können. Anschließend hätte man gemeinsam die kommunistische Revolution austreten können, was der Westen alleine bekanntlich nach der deutschen Kapitulation nicht schaffte.

    Leider wurde diese Optionen durch die Revolution vereitelt.
    Siegen heißt Leben

  4. #4
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    Deutschland war 1918 dermaßen besiegt, daß glaubst Du gar nicht, Kaiser.

    Gruß
    Roberto

  5. #5
    Ein Sturm wird kommen... Benutzerbild von Wilhelm Tell
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    Da stimm ich Roberto Blanko zu. Ich meien deine Profezeiung ist doch zu optimistisch dargestellt. Der VErtrag von Versailles is besser als eine totale Kapitulation, so meine ich.
    Friedrich von Schiller; Die Räuber I/2:
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    Mein Geist dürstet nach Taten, mein Atem nach Freiheit!

  6. #6
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    Zitat Zitat von Roberto Blanko
    Deutschland war 1918 dermaßen besiegt, daß glaubst Du gar nicht, Kaiser.

    Gruß
    Roberto
    Dir steht es frei die strategische Lage genauso detailliert auszuführen wie ich es tat. Unter "dermaßen besiegt" stelle ich mir eine Situation wie 1945 vor. Nicht wie 1918.

    Aber nur zu. Ich bin gespannt ob auch mehr herauskommt als ein Satz.

    P.S.: Die alliierten Generäle und Politiker waren übrigens von der Kapitulation Deutschland sehr überrascht, was man z.B. in deren Memoiren auch nachlesen kann. Wie auch nicht, wenn der Feind mit Millionen Soldaten weit im Feindesland steht und auf einmal die Waffen streckt?
    Siegen heißt Leben

  7. #7
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    Augenzwinkern

    Zitat Zitat von Wilhelm Tell
    Da stimm ich Roberto Blanko zu. Ich meien deine Profezeiung ist doch zu optimistisch dargestellt. Der VErtrag von Versailles is besser als eine totale Kapitulation, so meine ich.
    Was meinst du warum die Alliierten nicht auf eine bedingungslose Kapitualtion bestanden? Aus reiner Herzensgüte oder weil die militärische Lage für Deutschland günstiger war und der Krieg noch gut 2-3 Jahre hätte weitergehen können?

    Es gab damals weder riesige Luftflotten noch eine starke Panzerwaffe für einen schnellen Bewegungskrieg. Die Alliierten hätten sich langsam und Kilometer für Kilometer durch die Schützengräben kämpfen müssen.

    Selbst eine zahlenmäßig unterlegene und schlecht versorgte Armee kann dem Angreifer das vielfache an Verlusten zufügen wie sie selbst erleiden würde.

    Und dank des Friedens im Osten war die Unterlegenheit der deutschen Armee geringer als in den Kriegsjahren davor. Zeitweise sogar ausgeglichen. Es blieb das Versorgungsproblem. Doch meuterten als erste die Fronttruppen? Nein, es meuterten die aufgehetzten Matrosen und dann die Zivilisten. Der Funke der Revolution erreichte die Front als letztes.

    Hätte es im Falle der wirklichen Niederlage nicht umgekehrt sein müssen?
    Siegen heißt Leben

  8. #8
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    Manch einer wird es nie begreifen, ich schreib da demnächst was zu, aber das kann ich nicht aus dem Hut zaubern.

    Gruß
    Roberto

  9. #9
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    Unter "dermaßen besiegt" stelle ich mir eine Situation wie 1945 vor.
    Wenigstens darin stimmen wir überein... Oder zauberst Du noch einen überraschten General aus dem Ärmel?

    Gruß
    Roberto

  10. #10
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    Zitat Zitat von Roberto Blanko
    Manch einer wird es nie begreifen, ich schreib da demnächst was zu, aber das kann ich nicht aus dem Hut zaubern.
    Tu dies Roberto. Dann werden wir sehen wer etwas nicht begriffen hat. :rolleyes:

    Zitat Zitat von Roberto Blanko
    Wenigstens darin stimmen wir überein... Oder zauberst Du noch einen überraschten General aus dem Ärmel?
    Wie meinen? Bin ich es oder du der suggeriert, das die Militärische Situation Deutschland sich nach der Formel 1918=1945 beschreiben ließ?

    Aber heben wir uns das für später auf. Ich freue mich schon auf deinen Post.
    Siegen heißt Leben

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