In Spanien, dem Land, das weltweit den Begriff des „Machos“ prägte, wurden in diesem Jahr schon 74 Frauen von ihren Ehemännern, Lebenspartnern oder ehemaligen Freunden umgebracht. Das sind sechs mehr als im gesamten Vorjahr. Und dies, obwohl ein Gesetz zum Schutz der Frauen verabschiedet wurde, Sondergerichte eingeführt wurden oder immer wieder Medienkampagnen in Hörfunk und Fernsehen laufen.
„Meine Frau gehört mir!“ - diese archaische Einstellung lebe in den Köpfen vieler Männer fort, sagen Soziologen. Schließlich war es unter der Franco-Diktatur (1939-1975) sogar erlaubt, die Ehefrau zur „Züchtigung“ zu schlagen. Strafbar war dies nur, wenn Verletzungen verursacht wurden, „die nicht innerhalb von zwei Wochen heilen“.