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Israel - Rabins Mörder feiert 12 Jahre nach der Tat
Jigal Amir hat Sinn für Perfidie. Exakt an dem Tag, an dem er vor zwölf Jahren den israelischen Ministerpräsidenten und Friedensnobelpreisträger Jizchak Rabin erschoss, lässt er in einer feierlichen Zeremonie im Gefängnis seinen Sohn beschneiden.
In den Hinterzimmern des Parlaments laufen bereits vorsichtige Versuche, Jigal Amir in den Genuss einer Begnadigung kommen zu lassen. Diese sensible Frage spaltet die israelische Gesellschaft auf allen Ebenen. Rabbiner streiten darüber genauso wie Pop-Sänger, Journalisten oder Sicherheitskräfte. Der Mörder bekommt indes Beifall von der falschen Seite, was seinem geplanten Imagewechsel nicht förderlich ist: Eine neue Sympathisantengruppe rief im Internet zum Mord an Staatspräsident Schimon Peres auf – „zur Vervollständigung“ des Amir-Attentats. Peres war vor zwölf Jahren unverletzt geblieben. „Er war nur Zweitziel“, erklärte Amir später im Polizeiverhör. Zusätzlich schmückte sich der Mordaufruf im Internet mit Hakenkreuzen. Die Ermordung aller Friedenspolitiker wurde als Vervollständigung auch des Hitler-Werks gepriesen: „Alle Oslo-Politiker sind aschkenasische Juden, die Hitler vergessen hat.“ Ein verworrener Rassismus, der offenbart, dass es in Israel womöglich viele Amirs gibt.
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Humaner Strafvollzug. Das Kind wurde im Gefängnis gezeugt.