Zitat von
Monarchist1985
In Südamerika gibt es die Copa Libertadores, ein Pendant zur europäischen Champions Leauge und eine Art UEFA-Pokal gibt es in Südamerika auch. An intrakontinentalen Wettbewerben mangelt es den Südamerikanern also nicht.
Die Südamerikaner haben den Weltpokal nur deswegen öfter als die Europäer gewonnen, weil er ihnen viel mehr bedeutet als den Euroäern: Für europäischen Teams ist der Weltpokal bzw. die Club-WM eine lästige Pflichtübung, für südamerikanische Mannschaften dagegen ist er die Möglichkeit, den übermächtigen Europäern mal ein Bein zu stellen.
Würden europäische Teams genausoviel Gas geben wie Südamerikanische, gingen zwei Drittel bis drei Viertel aller Weltpokalsiege nach Europa.
Die Spieler können in Südamerika nicht viel verdienen, weil die Vereine nur geringe Einnahmen haben. Und warum haben die Vereine nur geringe Einnahmen ? Richtig, weil die Vereine wirtschaftlich nicht gut ausgerichtet sind: Relativ wenige Fans im Schnitt pro Spiel weil die Stadien in miserablem Zustand sind, nur wenige Sitzplätze, wenige Leute die Fanartikel in großer Zahl kaufen (Ok, Letzteres kann man nicht (allein) den Vereinen zum Vorwurf machen) etc. Da kann man einfach nicht viel verdienen.
Was ich noch sagen will: Mit Fußballspielen allein ist es heute nicht getan, das Sportliche allein reicht heute nicht aus, um sich im Proffußball etablieren zu können, es müssen vor allem die infrastrukturellen und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gegeben sein, damit man im Profifußball mitspielen kann.
Natürlich ist es so, dass die Größe des Stadions und die finanzielle Potenz des Investors nichts mit Sport zu tun haben, aber ohne diese Faktoren kann auf Dauer kein Profifußball geboten werden.
Streichen wir infrastrukturelle und finanzielle Aspekte und lassen die "Auslese" nur auf sportlichem Wege zu, landen wir wieder da, wo wir vor 100 Jahren schon mal waren: Beim Kick auf der grünen Wiese vor 50 Zuschauern, betrieben von 22 Freizeitspielern. Das ist jetzt übertrieben ausgedrückt, aber Fakt ist: Profifußball kann auf Dauer nur dann in vernünftiger Form exisitieren, wenn die infrstrukturellen und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen und immer wieder neue Ideen in den Sport bzw. seine Organisation einfließen. Und Investoren garantieren für die ersten zwei Sachen und bringen oft auch Letzteres mit.
Natürlich kann man Investoren nicht total freien Lauf lassen, dann missbrauchen sie ihre Macht. Sie müssen demokratisch kontrolliert werden, nur dann ist ihr Einstieg sinnvoll. Aber ohne Investoren kann man auf Dauer keinen Profifußball betreiben, es sind neben den infrastrukturellen und wirtschaftlichen Rahmenbedinungen, die sie schaffen, vor allem ihre Ideen und Visionen, die so wertvoll für den Sport sind. Man denke nur mal an Dietmar Hopp, der die Vision hat, der Rhein-Neckar Region einen Erstligisten zu schenken.