[Links nur für registrierte Nutzer]US-Studenten haben es derzeit schwer in Deutschland: Sie müssen sich laufend für die Politik ihrer Regierung rechtfertigen.
Sie sind Botschafter wider Willen, werden von Kommilitonen und Unbekannten stellvertretend für ihre Regierung daheim angegangen - ein Affront, der Akademikern aus China, Russland oder arabischen Ländern meist erspart bleibt.
Die Erfahrungen mancher US-Gaststudenten wertet Engler als lehrreiche "Initial-Irritation". Es gebe eben in Europa und den USA eine unterschiedliche Kultur des Sprechens über Politik: Während jenseits des Atlantiks Politik und Religion als Privatangelegenheiten behandelt würden, gehörten hier Politisieren und kritisches Nachfragen dazu. "Wir müssen unseren Gästen klarmachen, dass die Frage nach der politischen Gesinnung nicht als Angriff gewertet werden darf."
Ist es wirklich normal, Ausländer nach ihrer politischen Gesinnung auszufragen? Haben insbesondere linke Deutsche die Blockwarts- und Abschnittsbevollmächtigtenmentalität also immer noch intus? Warum findet dies bei Muslimen augenscheinlich keine Anwendung?