Ich will diesem Thread der Diskussion über die Entstehung des Nationsbegriffs widmen. Insbesondere auf den deutschen Volksbegriff, der außerdem ein gutes Beispiel ist, sollte eingegangen werden.
Im Brockhaus (unter Nation) wird die Position vertreten, dass der Begriff des "Volkes" von den Bildungs- oder Machteliten geprägt wurde:
Schließlich dient der Begriff der Nation dazu, den Individuen, trotz zunehmender Verpflechtung, Anonymität und Komplexität ihrer Umwelt, einen den einzelnen vorstellbaren Horizont für die Ausbildung eines Wir-Gefühls zu vermitteln. Tatsächlich wurde der Begriff der Nation entgegen nationalistischer Legenden, nicht vom "Volk" sondern von Bildungs- oder Machteliten unter Berufung auf das jeweilige "Volk" geprägt (u.a. als Kampfbegriff des Bürgertums gegen Adel und Proletariat) und griff erst in zeitversetzt auf "national unzuverlässigere Schichten" der Bevölkerung über. "Nationen sind in gewisser Weise Schreibtisch-Erfindungen, allerdings sehr erfolgreiche (B. von Borries).
Zustimmung? Andere Positionen? Zustimmung zu der Ausgansposition der Prägung, jedoch andere Deutungen?