Ich bin mit einer Friede-Freude-Eierkuchen Märchenwelt aufgewachsen.
Der böse Wolf fraß weder die halbe Verwandtschaft, noch wurde er via Blattschuß zur Strecke gebracht, ausgenommen und die Zivilisten aus den Eingeweiden hervorgeholt.
Märchen wurden mir stets in leicht verdaulichen Disney-Häppchen serviert und ich war anschließend glücklich und konnte gut schlafen und hatte rosarote Bäckchen.
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Nun, wir wissen es heute alle besser.
Märchen kommen aus einer Zeit, in der Kinder mit Zuckerwatte so wenig zu tun hatten wie Guido Westerwelle mit Frauen.
Ein Kind aus dem Mittelalter würde einem heutigen Bälger Jacketkronen verpassen (trotz der ernährungsbedingten körperlichen Unterlegenheit).
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Der Mensch war schon immer ein Spätentwickler verglichen mit anderen Tieren.
Die menschliche Nesthockerzeit ist schon naturgemäß überdurchschnittlich hoch.
In unserer heutigen Zeit ist man selbst mit 18 noch nicht wirklich erwachsen.
In den USA darf man weder Alkohol trinken noch Autos mieten, bevor man 21 ist (gut, man darf mit Löcher in den Käse schießen wenn man 5 ist...).
Findet ihr, daß man Kindern die volle Granate servieren sollte mit allem Blut und Eingeweiden, oder sollte man die Küken hüten und sie auf eine Welt einstimmen, die es ironischerweise nicht einmal in den Märchen gibt?
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1. Wie seid ihr mit Märchen großgezogen worden? Zensiert oder hardcore?
2. Wie erzieht ihr eure Kinder diesbzgl. bzw. würdet ihr potenzielle Zöglinge erziehen?
3. Ist es heute überhaupt noch sinnvoll eine Scheinwelt zu kreieren?
In den 80ern kein Problem. Es gab schwarz und weiß, Russen und naja, Gute eben.
Es gab kein Internet, keine Tittenschau für Zwerge (ich war vielleicht 12 als ich meine ersten medialen Brüste sah; ein heutiger Junge muss schon ziemlich schwul sein, um sich die Dinger nicht zu ergoogeln).