Zitat von
Anarch
Nicht wenn das Bedürfnis des Einzelnen gleichzeitig dazu führt, zwangsläufig für andere zu arbeiten. Das Prinzip des Einsatzes kurbelt die Produktivität viel höher an, als das der Leistung, und erst recht als ein Mindestlohn. Stellen wir uns folgendes Beispiel vor:
Angenommen wir möchten, daß ein Marathonlauf so schnell wie möglich gelaufen wird, und zwar soll jeder Teilnehmer an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit laufen.
Wie sollten die Preise demnach gestaffelt sein? Nach dem Ausgang, sodaß der Schnellste am Meisten erhält, und der Langsamste am Wenigsten, oder nach dem Einsatz, gemessen an der Verbesserung der persönlichen Bestzeit? Den Ausgang des Rennens zu belohnen würde wenig bis keinerlei Anreiz bieten; weder für die schwachen Läufer, die sowieso keine Chance auf den Sieg haben, noch für einen der besten Schnellläufer, der sich dazu gar nicht besonders verausgaben muss.
Wer keine Chance gegen seinen Vordermann sieht, bräuchte nur den Vorsprung zu seinem Verfolger verteidigen. Belohnt man hingegen die Verbesserung der persönlichen Bestzeit - also den Einsatz - dann wird tatsächlich jeder so schnell laufen, wie erkann, und wir erhalten die kürzeste Gesamtzeit aller. Die Mär, daß eine Belohnung nach Einsatz die Effizienz und die Produktivität senken oder gar stilllegen würde, ist somit ad absurdum geführt.
In der kapitalistischen Marktwirtschaft ist eine solche Entlohnung geradezu undenkbar. Müsste doch das Konkurrenzverhalten zugunsten einer solidarischen Kooperation fallen gelassen werden. :rolleyes: