War das nicht vorauszusehen?
Die "Hamas" will unbedingt jede Annäherung an Israel verhindern! Das letzte was die gebrauchen können sind Frieden und Kooperation mit dem Erzfeind. Die Fatah ist ihnen längst zu angepasst und zu Kompromissbereit geworden, da zettelt man lieber einen Bürgerkrieg an. Was ist das nur für ein Volk?
Bruderkrieg in Palästina
Die radikal-islamische Hamas startet neue Angriffe und will die Macht in Gaza erobern
Inge Günther
TEL AVIV. Die Zeiten der Duldung sind vorbei. "Ein Bürgerkrieg", so hat der palästinensische Premier Ismael Hanija einst erklärt, gehöre "nicht zum palästinensischen Lexikon". Das hat sich längst geändert. Inzwischen rufen Fatah-Aktivisten in Gaza offen dazu auf, unterschiedslos Führer der radikal-islamischen Hamas anzugreifen. Die Kämpfer der Islamisten-Bewegung halten es umgekehrt genauso. Der Hamas ist die Fatah, die einst aus dem politischen Arm der Befreiungsbewegung PLO hervorging, längst viel zu nachsichtig gegenüber Israel. Und so ist der Machtkampf zwischen den rivalisierenden palästinensischen Organisationen in einen Bürgerkrieg umgeschlagen. In den vergangenen 24 Stunden kamen dabei mindestens 16 Menschen ums Leben.
Fatah-Milizen beschossen das Haus von Premier Ismail Hanija (Hamas). Der Regierungschef selbst und seine Familie waren daheim, als die Mörsergranate einschlug, blieben aber unverletzt. Die Hamas revanchierte sich mit Raketen auf die derzeit ungenutzte Gaza-Residenz von Präsident Mahmoud Abbas.
Zuvor hatten Hamas-Kämpfer den früheren Fatah-Generalsekretär, Abu al-Dschidian, aus seinem Haus gezerrt und auf offener Straße hingerichtet. Laut Obduktion war sein Körper von 45 Kugeln durchsiebt.
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