Damit sind alle Klarheiten beseitigt, denn
1. Je weiter weg von Deutschland die Invation stattfand, desto nutzloser war sie für die Alliierten. So landeten sie 1943 bekanntlich in Italien, doch die Deutschen hielten sich da meines Wissens fast bis Kriegsende. Eine Invasion etwa in Norwegen wäre noch nutzloser gewesen. Am besten gleich in Hamburg landen, aber da wäre im Zweifelsfall der Widerstand und das Risiko, wieder ins Meer geschmissen zu werden, zu groß gewesen. Ebenso bei anderen deutschen, niederländischen oder auch französischen Hafenstädten.
Bei einer Landung etwa in Südwest-Frankreich war die Entfernung vom Ausgangspunkt zu groß, so bliebe als zu erwartende Landezone nur ein im Vergleich zur Ausdehnung des Atlantikwalls recht kleiner Abschnitt in Nordfrankreich. Ergo die Normandie.
2. In der bewussten Doku hieß es, die Deutschen hätten am Vorabend der Invasion in ihren Betten gelegen und nichts geahnt. Das scheint mir so absurd, dass sich in der Tat die Frage stellt, ob das nur pure Dummheit war. Ein Scheitern der Invasion, was bei rechtzeitiger Entdeckung nicht ganz unmöglich wäre, hätte in London und Washington wohl roten Alarm ausgelöst.
3. In der Doku wurde über Rommel gesagt, er glaubte nicht mehr an den Sieg, sondern wollte nur noch weiter Krieg führen, um irgendwie anstelle bedingungsloser Kapitulation einen Verhandlungsfrieden zu erreichen. Von daher hatten er und der Widerstand kein Interesse an einem Erfolg der Invasion. Im Gegenteil: nach einem Scheitern hätten die Westmächte mangels anderer Optionen einen Sturz Hitlers vielleicht unterstützt, wozu sie meines Erachtens davor nicht bereit waren.