+ Auf Thema antworten
Seite 2 von 10 ErsteErste 1 2 3 4 5 6 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 11 bis 20 von 92

Thema: Herausforderung Konservatismus

  1. #11
    GESPERRT
    Registriert seit
    19.11.2006
    Ort
    Thüringen
    Beiträge
    38.866

    Standard AW: Herausforderung Konservatismus

    Zitat Zitat von Mcp Beitrag anzeigen
    Sie sollten nicht so viel aufklärerische Propaganda konsumieren. Das Mittelalter war vieles, nur finster war es nicht. Schauen Sie sich die Bauwerke jener Zeit an und lernen sie wieder staunen. Alles was die Moderne hervorbrachte ist gemessen an dieser Kultur vom Grunde auf häßlich. Aber keine Angst, niemand will dorthin zurück oder die Inquisition wieder einführen. Obwohl ...
    An Bauwerken kann man so etwas nicht messen. Die Traditionellen Monarchien in Europa waren am Ende besonders das Ancien Regim in Frankreich, Europa wäre ohne diese Revolution zum Stillstand verurteilt. Wie gesagt es ist richtig das sehr viele Grausamkeiten in der franz. Revolution gab aber sie hatt ein total veraltetes Gesellschaftsystem beseitigt was schon lange vorher am ende war. Hässlich und schjön sind Relative Begriffe.

  2. #12
    Hемецкий
    Registriert seit
    03.09.2006
    Beiträge
    3.126

    Standard AW: Herausforderung Konservatismus

    Zitat Zitat von SteveFrontera Beitrag anzeigen
    Konservative können durchaus modern sein, vor allem wenn es um die Förderung der Technik und der Wissenschaft geht. Die Technik prägt immer stärker unser Leben. Von der Religion ist immer seltener die Rede, egal ob es sich um Protestanten oder Katholiken handelt.
    Das Bildungsideal wäre wirklich ein Thema. Nein gegen Wissen, Technik oder Wissenschaft lässt sich nichts einwenden, nur müsste nicht nur über die Definition derselben (Klimadebatte), ihre Zugänge und die Frage der unkontrollierten Wissensverbreitung nachgedacht werden. In Zeiten, in denen Atomwaffen in die Reichweite von Einzelpersonen geraten, muß man manche Fragen neu bewerten. Sowohl in der Antike, als auch im Mittelalter war Wissen stets geheim und der Zugang zu ihm streng selektiert.

  3. #13
    Hемецкий
    Registriert seit
    03.09.2006
    Beiträge
    3.126

    Standard AW: Herausforderung Konservatismus

    Zitat Zitat von Efna Beitrag anzeigen
    An Bauwerken kann man so etwas nicht messen. Die Traditionellen Monarchien in Europa waren am Ende besonders das Ancien Regim in Frankreich, Europa wäre ohne diese Revolution zum Stillstand verurteilt. Wie gesagt es ist richtig das sehr viele Grausamkeiten in der franz. Revolution gab aber sie hatt ein total veraltetes Gesellschaftsystem beseitigt was schon lange vorher am ende war. Hässlich und schjön sind Relative Begriffe.
    Die Französische Revolution war genauso wenig zwangsläufig, wie die Englische unter Cromwell. Der Absolutismus war eine Besonderheit Frankreichs, er resultierte aus der Schwäche der Adelsfronde. Zum Schluss hatte der dämliche König den gesamten Hochadel zwangsweise am Hofe versammelt und so ihre Machtgrundlagen zerstört. Nur deshalb war die französische Revolution möglich. Im Übrigen gegen den harten Widerstand großer Teile der ländlichen Bevölkerung, die bis zum Ende königstreu blieb. In der Vendee gibt es Rathäuser auf denen bis heute noch keine Trikolore geweht hat. Die Revolution war eine Angelegenheit des Vorstadtpöbels.

    Gemessen an den gewaltigen und blutigen Exzessen der Moderne, war das Mittelalter geradezu ein humanistisches Paradies. In weiten Teilen Europas herrschte jahrhundertelang Frieden. Im Dreißigjährigen Krieg kündigt sich ja schon die Moderne in Form der Reformation an. Hier schon werden Ideen geboren, die sich im Nachhinein als unmenschlich erweisen. Jeder verdammte Großideologie, verantwortlich für Millionen Tode, beruft sich auf die Aufklärung durch den Pariser Salonlöwen, Weiberheld und überführten Silberlöffeldieb Voltaire, der Prototyp eines schmierigen Gebrauchtwagenhändlers. Rousseaus Gesellschaftsvertrag ist eine dümmliche, intellektuell unterbelichtete Utopie und Kant hat sich vorzugsweise in seinen seitenlangen Schachtelsätzen verhaspelt, weil, wenn man sie haarklein auseinandernimmt, entweder auf unglaubliche Banalitäten (der Gute ist gut) oder logische Tautologien stößt.

    Ich schreibe mich jetzt in Wut, deshalb breche ich an dieser Stelle ab.
    Geändert von Mcp (04.06.2007 um 19:17 Uhr)

  4. #14
    Foren-Veteran
    Registriert seit
    06.04.2004
    Beiträge
    8.385

    Standard AW: Herausforderung Konservatismus

    Ein neuer Konservatismus will er die linke Dominanz des Denkens brechen, muss sich folgerichtig der katholischen Kirche (nicht unbedingt im Glauben) öffnen, die geschichtlichen Leistungen Preußens und Deutschlands würdigen und den Staat zugunsten der Familie auf seine Kernkompetenzen zurückschneiden wollen.
    Ein neuer Konservativismus müßte sich beiden Kirchen öffnen, auch der preußisch-evangelischen Tradition. Einige in der alten Generation der CDU und FDP haben diese Tradition ja noch vertreten, Lummer, Alexander von Stahl, Dregger. Aber auch für die Nicht-Christen unter den Konservativen muß die Kirche als wichtiger Bestandteil unserer Tradition geachtet werden. Ein Konservativer wird nie dem Egalitarismus des Zeitgeistes folgen und etwa den Islam als gleichberechtigt neben die christliche Kirche stellen.
    Aber ist hier nicht in erster Linie die Kirche selbst gefordert? Vor allem (aber nicht nur!) die evangelische hat den Konservativismus (im Sinne des Bewahrens ihrer ursprünglichen Werte) doch verraten und läuft längst dem Zeitgeist hinterher. Genau wie es übrigens auch im dritten Reich vor allem die evangelische Kirche war, die dem damaligen Zeitgeist hinterhergelaufen war.

  5. #15
    Hемецкий
    Registriert seit
    03.09.2006
    Beiträge
    3.126

    Standard AW: Herausforderung Konservatismus

    Zitat Zitat von derNeue Beitrag anzeigen
    Ein neuer Konservativismus müßte sich beiden Kirchen öffnen, auch der preußisch-evangelischen Tradition.
    Die Frage ist nicht, ob er für diese Traditionen offen ist, sondern ob er dort willkommen ist und ein Dach findet. Die öffentliche Repräsentanz der protestantischen Geistlichkeit spricht dagegen. Ihre Anbiederungen an den Zeitgeist sind genauso widerlich, wie ihre willige Vereinnahmung im "Kampf gegen Rechts" zeigt. Zudem schweigen sie weite Teile ihres Erbes einfach weg. Auch bei der Verkündigung von Gottes Wort haben diese Herrschaften mehr Defizite als Vorzüge.
    Nur in einem haben Sie recht, der neue Konservatismus ist weniger national, als es der Alte war. Das Deutsche Reich vom 1871 ist mit dem Dritten Reich endgültig untergangen. Die Macht des Faktischen muss hier endlich ankommen, eine Heilung dieser Katastrophe wird es nicht geben. Die Zukunft Deutschlands liegt in Europa, dass durchaus zum Nachfolger des HRRDN werden könnte. Nur sollten wir dort dringend dafür sorgen, dass sich unsere ökonomische Stärke auch im Politischen spiegelt.

  6. #16
    Rechtskonservativ Benutzerbild von Dyamond
    Registriert seit
    29.11.2006
    Ort
    Bayerisch-Schwaben
    Beiträge
    358

    Standard AW: Herausforderung Konservatismus

    Zitat Zitat von Mcp Beitrag anzeigen
    Die Frage ist nicht, ob er für diese Traditionen offen ist, sondern ob er dort willkommen ist und ein Dach findet.

    Womit das Kernproblem auf den Punkt gebracht wurde.
    Kirchen und tradierte Vereine sind prädestiniert dafür, konservatives Gedankengut zu tragen, zu entwickeln und zu verbreiten. Leider hat eben gerade die evangelische Kirche im Versuch, dem Mitgliederschwund entgegenzuwirken, den genau entgegengesetzten Weg eingeschlagen und damit in völliger Verkennung der Diskrepanz zwischen Medien- und Volksmeinung den Mitgliederschwund wohl noch verstärkt.

    Auch könnte ich mir eine Art studentisches "Gegen-68" und einen Marsch durch die Institutionen von konservativer Seite her vorstellen. Ob dies mit der heutigen bzw. der Studentenschaft der nahen Zukunft machbar ist, wage ich jedoch zu bezweifeln.
    Fraktion Demokratische Rechte

  7. #17
    Druschbah/ Freundschaft Benutzerbild von SteveFrontera
    Registriert seit
    26.02.2006
    Ort
    Augsburg
    Beiträge
    814

    Standard AW: Herausforderung Konservatismus

    Zitat Zitat von Mcp Beitrag anzeigen
    Die Französische Revolution war genauso wenig zwangsläufig, wie die Englische unter Cromwell. Der Absolutismus war eine Besonderheit Frankreichs, er resultierte aus der Schwäche der Adelsfronde. Zum Schluss hatte der dämliche König den gesamten Hochadel zwangsweise am Hofe versammelt und so ihre Machtgrundlagen zerstört. Nur deshalb war die französische Revolution möglich. Im Übrigen gegen den harten Widerstand großer Teile der ländlichen Bevölkerung, die bis zum Ende königstreu blieb. In der Vendee gibt es Rathäuser auf denen bis heute noch keine Trikolore geweht hat. Die Revolution war eine Angelegenheit des Vorstadtpöbels.

    Gemessen an den gewaltigen und blutigen Exzessen der Moderne, war das Mittelalter geradezu ein humanistisches Paradies. In weiten Teilen Europas herrschte jahrhundertelang Frieden. Im Dreißigjährigen Krieg kündigt sich ja schon die Moderne in Form der Reformation an. Hier schon werden Ideen geboren, die sich im Nachhinein als unmenschlich erweisen. Jeder verdammte Großideologie, verantwortlich für Millionen Tode, beruft sich auf die Aufklärung durch den Pariser Salonlöwen, Weiberheld und überführten Silberlöffeldieb Voltaire, der Prototyp eines schmierigen Gebrauchtwagenhändlers. Rousseaus Gesellschaftsvertrag ist eine dümmliche, intellektuell unterbelichtete Utopie und Kant hat sich vorzugsweise in seinen seitenlangen Schachtelsätzen verhaspelt, weil, wenn man sie haarklein auseinandernimmt, entweder auf unglaubliche Banalitäten (der Gute ist gut) oder logische Tautologien stößt.

    Ich schreibe mich jetzt in Wut, deshalb breche ich an dieser Stelle ab.

    Eine wirklich interessante Geschichtsinterpretation. Ich zähle Voltaire trotzdem zur geistigen Elite der damaligen Zeit. Er war nicht nur philosophisch brillant, sondern auch ein guter Erzähler. "Candide" ist ein großartiger Roman, der viel über die Niedertracht des menschlichen Wesens offenbart.

    Deine Kritik an Kant kann ich durchaus nachvollziehen.
    "Böse Menschen haben keine Lieder! Haben die Russen etwa keine Lieder ?" aus "Menschliches Allzumenschliches" von Friedrich Nietzsche

  8. #18
    Hемецкий
    Registriert seit
    03.09.2006
    Beiträge
    3.126

    Standard AW: Herausforderung Konservatismus

    Zitat Zitat von Dyamond Beitrag anzeigen
    Womit das Kernproblem auf den Punkt gebracht wurde.
    Kirchen und tradierte Vereine sind prädestiniert dafür, konservatives Gedankengut zu tragen, zu entwickeln und zu verbreiten. Leider hat eben gerade die evangelische Kirche im Versuch, dem Mitgliederschwund entgegenzuwirken, den genau entgegengesetzten Weg eingeschlagen und damit in völliger Verkennung der Diskrepanz zwischen Medien- und Volksmeinung den Mitgliederschwund wohl noch verstärkt.
    Bei den Protestanten wirken vielerlei Ursachen. Eine ist ihre viel tiefere Verstrickung in die Nazizeit, eben aufgrund ihrer militaristischen und antisemitischen Traditionen. Aber man kann eine vernünftige Aufarbeitung dieser Vergangenheit nicht von außerhalb herbeireden. Das wird nur gehen, wenn sich Menschen innerhalb der Kirche finden. Aber die sind nicht in Sicht und die, die es tun, sind antinationale und deutschfeindliche Dummköpfe.

    Zitat Zitat von Dyamond Beitrag anzeigen
    Auch könnte ich mir eine Art studentisches "Gegen-68" und einen Marsch durch die Institutionen von konservativer Seite her vorstellen. Ob dies mit der heutigen bzw. der Studentenschaft der nahen Zukunft machbar ist, wage ich jedoch zu bezweifeln.
    Studenten gibt es schon, sowie Sascha Jung, dessen Fall ich in diesen Strang dokumentiert habe: [Links nur für registrierte Nutzer]. Aus dem aktiven Widerstand gegen solche staatlichen Dummheiten kann man schon Bewegungen formen. Und Beckstein ist für wirkliche Konservative ein Geschenk Gottes, weil er dabei ist, nicht nur den Hass der radikalen Linken, sondern auch den der konservativen Rechten zu entfachen.

  9. #19
    Hемецкий
    Registriert seit
    03.09.2006
    Beiträge
    3.126

    Standard AW: Herausforderung Konservatismus

    Zitat Zitat von SteveFrontera Beitrag anzeigen
    Eine wirklich interessante Geschichtsinterpretation.
    Wenn ich richtig loslege, ernte ich immer ungläubige Blicke.

    Zitat Zitat von SteveFrontera Beitrag anzeigen
    Ich zähle Voltaire trotzdem zur geistigen Elite der damaligen Zeit. Er war nicht nur philosophisch brillant, sondern auch ein guter Erzähler. "Candide" ist ein großartiger Roman, der viel über die Niedertracht des menschlichen Wesens offenbart.
    Bitte, natürlich geistige Elite seiner Zeit. In gewisser Weise sogar Prototyp eines modernen "Denkers", vergleicht man Leben und Werk, beschleicht einen der nicht von der Hand zu weisende Verdacht, dass er an das, was er schrieb, selbst nicht glaubte. "Candide" zeugt davon, dass sich dieser Herr in der Niedertracht des Menschen bestens ausgekannt haben muss. Und, die Welschen sollen das philosophieren lassen, entweder kommen Katastrophen oder Dummheiten heraus.

  10. #20
    SÖDER MUSS WEG! Benutzerbild von Heinrich_Kraemer
    Registriert seit
    13.12.2004
    Ort
    STEUERTERRORSTAAT ABSURDISTAN
    Beiträge
    22.338

    Standard AW: Herausforderung Konservatismus

    Ein sehr schöner und wichtiger Strang. Denn eine klare Bestimmung des Konservativen ist heutzutage notwendiger denn je, aufgrund der dreisten Vermischung mit liberalen und gar sozialistischen Positionen.

    Der Konservati(vi)smus ist die Reaktion auf die Aufklärung. Es wird eine Verbindung zwischen kirchlichen und liberalen, atheistischen Positionen hergestellt. Zwischen Adel und Bürgern.

    Konservatismus ist insofern niemals altbackener Traditionalismus, sondern stets dynamisch revolutionär, weil er die ungedachten Konstanten beider Positionen freilegt und dadurch jegliche Theorie auf Beständigkeit abklopft. Darauf werden die freigelegten Positionen präzisiert und radikalisiert.

    In der Kunst ist die Romantik Äquivalent zum konservativen Denken: Nicht der Mensch ist der Nabel der von ihm beherrschten Welt, sondern der Mensch wird als Individuum, eingebunden in die Natur, gesehen. Die Natur wird als überlegene, bedrohliche Gewalt dargestellt, die dem Menschen seine Begrenztheit und seinen Verfall vor Augen führt, aber auch insofern seine eigene Natur sinnbildlich freilegt. C.D. Friedrich hat excellente Studien dazu angefertigt. In der Spätromantik wird sich dann v.a. über das städtische Spießbürgertum belustigt, jedoch mit einer melancholischen Selbstironisierung und somit Selbstreflexion, wie bspw. bei Spitzweg.
    Geändert von Heinrich_Kraemer (04.06.2007 um 21:23 Uhr)
    Heizerist in Ben Ephraims Gemeinde.

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Manifest des revolutionären Konservatismus
    Von Waldgänger im Forum Gesellschaftstheorien / Philosophie
    Antworten: 32
    Letzter Beitrag: 03.03.2006, 00:32

Nutzer die den Thread gelesen haben : 0

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben