Die Französische Revolution war genauso wenig zwangsläufig, wie die Englische unter Cromwell. Der Absolutismus war eine Besonderheit Frankreichs, er resultierte aus der Schwäche der Adelsfronde. Zum Schluss hatte der dämliche König den gesamten Hochadel zwangsweise am Hofe versammelt und so ihre Machtgrundlagen zerstört. Nur deshalb war die französische Revolution möglich. Im Übrigen gegen den harten Widerstand großer Teile der ländlichen Bevölkerung, die bis zum Ende königstreu blieb. In der Vendee gibt es Rathäuser auf denen bis heute noch keine Trikolore geweht hat. Die Revolution war eine Angelegenheit des Vorstadtpöbels.
Gemessen an den gewaltigen und blutigen Exzessen der Moderne, war das Mittelalter geradezu ein humanistisches Paradies. In weiten Teilen Europas herrschte jahrhundertelang Frieden. Im Dreißigjährigen Krieg kündigt sich ja schon die Moderne in Form der Reformation an. Hier schon werden Ideen geboren, die sich im Nachhinein als unmenschlich erweisen. Jeder verdammte Großideologie, verantwortlich für Millionen Tode, beruft sich auf die Aufklärung durch den Pariser Salonlöwen, Weiberheld und überführten Silberlöffeldieb Voltaire, der Prototyp eines schmierigen Gebrauchtwagenhändlers. Rousseaus Gesellschaftsvertrag ist eine dümmliche, intellektuell unterbelichtete Utopie und Kant hat sich vorzugsweise in seinen seitenlangen Schachtelsätzen verhaspelt, weil, wenn man sie haarklein auseinandernimmt, entweder auf unglaubliche Banalitäten (der Gute ist gut) oder logische Tautologien stößt.
Ich schreibe mich jetzt in Wut, deshalb breche ich an dieser Stelle ab.