Zitat von
Pandulf
In dem Jahrhundert vor dem Ersten Weltkrieg war das Osmanische Reich so schwach, daß es jederzeit unter den europäischen Großmächten hätte aufgeteilt werden können. Dies geschah nicht, weil England und Frankreich den Konkurrenten Russland nicht am Bosporus sehen wollten. Diese gigantische Land- und Resourcenmacht, dazu auch noch mit warmen Häfen, wäre potentielle Weltmacht No. 1 geworden. Deswegen unternahmen Briten und Franzosen alles, um das Osamanische Reich gegen die Russen zu stärken. Dies führte letztlich zum Krimkrieg (1853-1856).
Doch dann kam die Wende. Die industrielle Revolution fand den passenden Treibstoff: Erdöl - sowie das Gebiet, in dem dies unbegrenzt vorhanden war, nämlich das Türkische Reich. Seit dem hat die Britische Politik gewechselt hin zur Zerstörung des Osmanischen Reiches, um sich selbst in den Besitz dieser arabischen Gebiete zu bringen, die vorher nur Wüste waren. Seit dem stand das Schlachtopfer Osmanisches Reich fest.
Die einzige europäische Großmacht, die vor dem WKI das Osmanische Reich davor durch Diplomatie bewahrt hatte, war das Deutsche Reich. Dieses hatte sich ausgerechnet, daß wenn man eine Eisenbahnverbindung vom industiralisierten Deutschland über den Balkan bis zum Osmanischen Reich baut, sowohl D als auch die Türkei unabhängig werden vom äusseren Zugriff der Seemächte. Diese sogenannte Bagdadbahn war strategisch das Beste, was Deutsche und Türken jemals erdacht haben. Die Bagdadbahn hätte beide Nationen unabhängig und führend in Europa gemacht. Ein unpenetrierbarer Kontinentalblock wäre entstanden - von Berlin bis Kuweit! Einer der wesentlichen Gründe für den WKI war die Bagdadbahn. Die Briten waren bereit, einen Weltkrieg zu führen, um die Vorherrschaft der Seemächte über die Landmächte zu erhalten, die durch die Bagdadbahn friedlich untergegangen wäre. Durch die Bagdadbahn wäre Großbritannien den Weg Karthagos gegangen.