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Vor dem Hintergrund der Entdeckung der Uranspaltung und der damit verbundenen Möglichkeit, Atombomben zu bauen, lautete das Leitmotiv des Physikers:
Die Wissenschaft trägt Verantwortung für die eigenen Ergebnisse - auch wenn deren Folgen nicht gewollt und nicht einmal absehbar sind. 1992 legte Carl Friedrich von Weizsäcker unter dem Titel «Zeit und Wissen» sein zweibändiges Alterswerk vor, das ein bewegtes Jahrhundert des allgemeinen Umbruchs auf vielen Ebenen widerspiegelt, wie es der Physiker und Träger des Alternativen Nobelpreises, Hans-Peter Dürr, formulierte.
Weizsäcker wurde am 28. Juni 1912 in Kiel geboren. In der Physik hatte der brillante junge Schüler des späteren Nobelpreisträgers Werner Heisenberg seine wissenschaftlichen Lorbeeren errungen. Von 1970 bis zu seiner Pensionierung 1980 leitete er zusammen mit Jürgen Habermas das in Starnberg angesiedelte Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der wissenschaftlich-technischen Welt.