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Thema: Der Fehler unseres Denkens

  1. #11
    GESPERRT
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    Standard AW: Der Fehler unseres Denkens

    Zitat Zitat von Quo vadis Beitrag anzeigen
    ja, hab ich vor paar Wochen schon mal kurz angesprochen: Warum in aller Welt haben die Kommis nicht den Kapitalverkehr abgeschafft, so wie der große Plan dies eigentlich vorsah? Abschaffung des Geldwesens könnte mir durchaus Zustimmung abgewinnen, nur waren alle soz. Länder meilenweit davon entfern und die Überbleibsel wie Nordkorea oder Cuba sind es heute weiter weg den je.
    Im Frühsozialismus gibt es noch Kapital und somit auch Kapitalverkehr. Erst auf einer höheren wirtschaftlichen Entwicklungsstufe der Produktivität (also heute) kann das Kapital abgeschafft werden.

    Der Verkehr an Investitionsmitteln (ist nicht = Kapital) wird natürlich immer zunehmen, da die weltweite Arbeitsteilung immer weiter verstärkt wird. Eine Spezialisierung von Regionen ist genauso sinnvoll wie die Spezialisierung von Betrieben.

    Man wird an jedem Standort die Güter herstellen, die dort am günstigsten produzierbar sind.
    Oder soll man in Zukunft deutsche Bananen kaufen? Die EU-Banane gibt es ja leider schon, was nicht heisst, dass der Kapitalismus noch Verrückteres erschaffen kann.

    Und das Geldwesen will eigentlich fast niemand abschaffen: das Kapital wird abgeschafft; nicht das Geld als Verrechnungseinheit, Zahlungsmittel und Wertaufbewahrungsmittel. Alle knappen Güter müssen bepreist werden und zwar mit ihren variablen Kosten, solange die Bepreisung billiger ist als die kostenlose Abgabe.
    Viele Produkte, die keine oder marginale variable Kosten verursachen, werden kostenlos abgegeben (Informationen, Software, Filme, Entwicklungsleistungen.....)
    Geändert von viator (17.04.2007 um 17:16 Uhr)

  2. #12
    bernhard44
    Gast

    Standard AW: Der Fehler unseres Denkens

    Ulrich Busch
    Was die Welt im Innersten zusammenhält

    ABSCHAFFUNG DES GELDES*Kritische Anmerkungen zu einer Lieblingsidee sozialer Utopien

    Praktische Experimente dieser Art, wie beispielsweise 1918 - 1921 in Sowjetrussland und 1976 - 1979 in Kambodscha, endeten allerdings regelmäßig in Gewalt und Chaos. Zum Glück blieb es zumeist bei entsprechenden Gedankenexperimenten und Wunschvorstellungen. Selbst im Staatssozialismus ist es nicht gelungen, das Geld vollständig abzuschaffen, obwohl man immer wieder versucht hat, in Naturaleinheiten (also nicht in Geld) zu rechnen. So ist die "Abschaffung" des Geldes bis heute eine Lieblingsidee alternativer Entwürfe geblieben, eine Utopie!


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    Gleicher Arbeitszwang für alle Mitglieder der Gesellschaft bis zur vollständigen Aufhebung des Privateigentums. Bildung industrieller Armeen, besonders für die Agrikultur.“ Friedrich Engels in „Die Grundsätze des Kommunismus“ 1847

    (Marx/Engels, Band 1, 1972: S.347f).

    Zwei Mal wurde in der Geschichte der Versuch unternommen, direkt in den Kommunismus überzugehen: 1919 in Russland und 1958 in China. Auch wenn diese Versuche nicht einmal ein Jahr dauerten, so hatten sie doch weitreichende Folgen für die Entwicklung beider Länder und verursachten große Hungersnöte. Unter Kommunismus verstanden die linken Bolschewiki und die MaoistInnen weniger eine „freie Assoziation der Produzenten“ als eine komplette Militarisierung der ganzen Gesellschaft auf dem Boden von staatlichem Eigentum. An dieser Stelle sollen die beiden Konzeptionen des Kriegskommunismus und der Militarisierung der Arbeit herausgearbeitet und verglichen werden.

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    Geändert von bernhard44 (17.04.2007 um 17:45 Uhr)

  3. #13
    GESPERRT
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    Standard AW: Der Fehler unseres Denkens

    Zur Abschaffung des Geldes: es gibt keine wissenschaftlich sozialistische Strömung, die das Geld abschaffen will. Der Böse Herr Stalin hat übrigens den geldfeindlichen Herrn Trotzki im Exil hinrichten lassen - die Ansichten Trotzkis zu Geld dürften bekannt sein.

    Zu Kambodscha:
    Die sog. "Roten Khymer" waren keine Kommunisten. Sie wurden von den Imperialisten finanziert und unterstützt (P.Pot wurde an einer franz. Elitehochschule ausgebildet) . Die militärische Hilfe wurde aus dem imperialistischen China bezogen, um den Kommunismus zu bekämpfen. Befreit wurde Kambodscha von der Roten Armee Vietnams - also von den Kommunisten. Aber man muss ja nicht alles wissen.

    Unter Arbeitszwang für alle hat man vor 150 Jahren etwas anderes verstanden als heute. Begriffe ändern ihre Konnotation im Laufe der Zeit. Mit Zwang war der ökonomische Zwang zur Arbeit gemeint - nicht der Zwang mittels direkter Gewalt.

    Im Kapitalismus spielt heute größtenteils auch nur noch der ökonomische Zwang zur Arbeit eine gewichtige Rolle. Auch wenn es Zwangsarbeit im Sinne eines direkten physischen Zwangs auch nocht gibt: z.B. Zwangsprostitution, Sklaverei auf abgelegenen Plantagen, Kinderarbeit.

    In Russland hat niemand versucht, direkt den Kommunismus zu erreichen. Russland war vom ersten Weltkrieg völlig ruiniert und wurde dann von den "weissen Garden" wiederholt angegriffen und musste sich somit weiter im Kriegsstadium konsolidieren, was der Sovjetunion auch gelang.

    In China hat niemand versucht, den Kommunismus einzuführen. In China haben Marionetten des Imperialismus eine Anti-Kommunistische Herrschaft errichtet. Das maoistische China hat ebenso wie andere imperiale Staaten stets eine Destabilisierung des sozialistischen Systems im Weltmaßstab angestrebt.

    Der Begriff des Kriegskommunismus ist und war ein Euphemismus, der dazu diente, die Bevölkerung in ihrem Lebens- und Unabhängigkeitswillen zu stärken, was auch gelang. Schließlich hat die Rote Armee nie auch nur einen einzigen Krieg gegen den Imperialismus verloren.

    Zu den industriellen Armeen in der Agrikultur. Vor 150 Jahren war es allgemein aufgrund der Militarisierung der dt. Sprache während des Hochimperialismus üblich von Arbeitsarmeen zu sprechen - heute würde man dies als Betriebsbelegschaft bezeichnen. Gemeint wurde damit, dass auf dem Land wie in der Stadt industrielle Produktionsmethoden und Arbeitsteilung sowie Mechanisierung angewendet werden müsse. In höher entwickelten Agro-Gebieten z.B. in Ländern wie den USA oder Brasilien ist auch im Kapitalismus der hochentwickelte Konzern bereits etabliert. Das Kleinbauerntum ist von der Entwicklung hinweggefegt worden.

    Im Früh-Sozialismus der völlig unterentwickelten Sovjetunion (sie war 1917 ein armes Agrarland) sollte die Phase, die der Kapitalismus schon erreicht hat, beschleunigt durchgeführt werden, was teilweise misslang und in Verbindung mit Sabotage und den imperialistischen Angriffskriegen, die gegen die Sovjetunion geführt wurden, auch zu Mängeln in der Nahrungsversorgung führte.

    Da die Bauern ungebildet und hinterwäldlerisch waren sowie zu kollektiven Handlungen wie die geistig entwickeltere Stadtbevölkerung nicht in der Lage waren (Teams waren denen unbekannt), wurde die neue ökonomische Politik eingeführt, die den Bauern wieder ermöglichte in mittelalterlicher Art ihre Produkte ohne Anwendung wissenschaftlicher Methodik herzustellen, ihre Güter auf den Markt zu bringen und zu verkaufen, was die Sabotage der Bauern vermied und die Ernährungslage entspannte.

  4. #14
    bernhard44
    Gast

    Standard AW: Der Fehler unseres Denkens

    wie einfach doch die Welt ist, wenn man einfach alles abstreitet und Fakten vom Tisch der Geschichte wischt!

  5. #15
    marc
    Gast

    Standard AW: Der Fehler unseres Denkens

    Zitat Zitat von Efna Beitrag anzeigen
    Und hier liegen viele Fehler unseres Denkens im Bezug auf Gesellschaften.
    unseres?

    Zitat Zitat von Efna Beitrag anzeigen
    Das ist der erste Fehler unseres Denkens, wir denken zu dogmatisch. Es gibt kein Absolutum, Es gibt nur eine Relativität.
    das gegenwärtig am häufigsten verbreitete dogma IST das der relativität, also das dogma das leugnet. dass es etwas besseres, einen vorsprung, einen fortschritt geben kann und stattdessen so einen ... primitiven, mißverstandenen werterelativismus anwendet: lies dir doch mal durch, was die idioten in deiner fraktion über russland und china sagen.

    Zitat Zitat von Efna Beitrag anzeigen
    Das zweite Problem unseres Denkens ist das wir zu sehr in der Vergangenheit leben und sie zur Zukunft machen wollen.
    "unseres"?
    zunächst mal bestehen große unterschiede zwischen den von dir aufgezählten gruppen und ... es gibt auch heute viele große denker und staatsmänner, man muss sich halt nur mit ihnen beschäftigen aber man darf nicht annehmen, das die nazis und die kommunisten in dem forum hier irgendetwas repräsentieren würden, oder irgendeine bedeutung hätten.
    das ist glücklicherweise nicht so.

  6. #16
    Lügenpressegegner Benutzerbild von Quo vadis
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    Standard AW: Der Fehler unseres Denkens

    Zitat Zitat von viator Beitrag anzeigen
    Zur Abschaffung des Geldes: es gibt keine wissenschaftlich sozialistische Strömung, die das Geld abschaffen will. Der Böse Herr Stalin hat übrigens den geldfeindlichen Herrn Trotzki im Exil hinrichten lassen - die Ansichten Trotzkis zu Geld dürften bekannt sein.
    wußte ich gar nicht, dass Trotzki so eine Verfechter der Abschaffung des Geldwesens war.Na meine Unterstützung hätte er diesbezüglich gehabt.
    "Um zu lernen, wer über dich herrscht, finde einfach heraus, wen du nicht kritisieren darfst."Voltaire (1694-1778

  7. #17
    Mitglied
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    Standard AW: Der Fehler unseres Denkens

    Zitat Zitat von Efna Beitrag anzeigen
    Das zweite Problem unseres Denkens ist das wir zu sehr in der Vergangenheit leben und sie zur Zukunft machen wollen. Ich höre immer wieder von Konservativen, von Islamisten, Nationalisten, Kapitalisten, Maskulisten, streng religiösen aber teilweise auch Linke das sie frühere Gesellschaftsformen wieder aufleben lassen wollen. Mit anderen Worten man will die Vergangenheit zur Zukunft erklären und einen begangenen Schritt wieder Rückgängig.
    Was machen Kapitalisten in Ihrer Aufzählung? Ich kenne keinen Kapitalisten, der nicht der Überzeugung ist, dass im Zuge der Globalisierung alles immer besser werden wird.

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