Eckpunkte für neues Bleiberecht stehen
CSU-Parteichef Edmund Stoiber zeigt sich mit der Einigung der Großen Koalition beim Bleiberecht sehr zufrieden. Die vorherigen Koalitionspläne seien dahingehend geändert worden, dass es nun keine höheren Sozialleistungen für Ausländer ohne einen Arbeitsplatz geben werde.
Damit konnten Mehrkosten für die Sozialkassen in Millionenhöhe abgewendet werden, hob Stoiber hervor. Mit der Einigung habe die Große Koalition zudem bewiesen, trotz unterschiedlicher Ausgangspositionen zu gemeinsamen Ergebnissen kommen zu können, führte der Parteichef weiter aus.
Die Koalition einigte sich darauf, geduldeten Ausländern bis Ende 2009 ein Aufenthaltsrecht „auf Probe“ auszustellen, um sich bis dahin Arbeit suchen zu können. Der Familiennachzug ist ausgeschlossen. Ebenso erhalten sie keine Sozialleistungen wie Elterngeld.
CSU-Chef Dr. Edmund Stoiber hat sich zufrieden mit der Einigung innerhalb der Großen Koalition für ein Bleiberecht langjährig geduldeter Ausländer gezeigt: „Diese jetzt vereinbarte restriktive Ausgestaltung des Bleiberechts trägt sehr deutlich die Handschrift der CSU und unionsregierter Länder.“
Die Große Koalition hat sich in einem Spitzengespräch auf zwei zentrale Eckpunkte beim Bleiberecht verständigt:
Keine höheren Sozialleistungen für Ausländer ohne Arbeit.
Keine volle Aufenthaltserlaubnis für geduldete Ausländer, lediglich einen Aufenthalt „auf Probe“.
In Deutschland leben derzeit ca. 180.000 Ausländer, die bislang nur geduldet werden. Das bedeutet: Diese Menschen sind eigentlich zur Ausreise verpflichtet, ihre Abschiebung wurde aber ausgesetzt (z. B. weil sie aus Bürgerkriegsgebieten stammen).
Keine höheren Sozialleistungen
In Bayern erhalten mehrere tausend Asylbewerber in der Regel um 30 Prozent gekürzte Sozialleistungen, oft als Sachleistungen und in Gemeinschaftsunterkünften. Nach den bisherigen Koalitions-Plänen hätten diese Ausländer künftig volle Sozialleistungen bekommen, außerdem Anspruch auf eine eigene Wohnung auf Kosten des Steuerzahlers, Kindergeld, Elterngeld etc. Diese Regelung hätte zu erheblichen Mehrkosten geführt. Die CSU hat im Koalitionsausschuss deshalb widersprochen: Nach unserer Überzeugung darf es keine Zuwanderung zu Lasten der deutschen Sozialhilfe geben. Nun wird mit einer Länderklausel sichergestellt, dass jedes Land auch in Zukunft bei Sachleistungen bleiben kann.
CSU-Chef Dr. Edmund Stoiber: „Wir wollen nicht, dass rechtswidrig hier lebende Ausländer genauso gestellt werden wie Arbeitnehmer, die in Deutschland oft Jahre und Jahrzehnte in die Sozialversicherung einbezahlt haben. Das ist eine Frage der Gerechtigkeit. Ich kündige schon heute an: In Bayern ändert sich nichts. In Bayern gibt es auch in Zukunft für Ausländer, die rechtswidrig in unser Land gekommen sind, Sammelunterkünfte und Sachleistungen. Die CSU schützt das Geld der Steuerzahler.“
Aufenthalt „auf Probe“
Abgelehnte Asylbewerber, die seit mindestens sechs Jahren in Deutschland leben und nicht abgeschoben werden können, haben bis Ende 2009 Zeit, Arbeit zu finden. Dafür erhalten sie den Status des „Aufenthalts auf Probe“. Der Familiennachzug wird ausgeschlossen. CSU-Chef Dr. Edmund Stoiber: „Diese Ausländer bekommen damit die Chance, eine Arbeit zu finden und sich ihren Lebensunterhalt in Deutschland selbst zu verdienen. Und sie bekommen das klare Signal, dass sie Deutschland wieder verlassen müssen, wenn sie nicht selbst mit ihrer Arbeit für ihren Unterhalt sorgen können.“
Stoiber: „Ich bin überzeugt, dass diese Bleiberechtsregelung gut ist für Deutschland und gut für die Große Koalition. Denn die große Mehrheit will nicht, dass Asylbewerber höhere Sozialleistungen erhalten bis sie arbeiten.“