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Thema: Kein "linkes Hirngespinst", sondern bittere Wahrheit

  1. #1

    Mad Kein "linkes Hirngespinst", sondern bittere Wahrheit

    Lohn der Angstmache - BRD-Großunternehmen melden steigende Profite. DAX auf Rekordniveau. Volkswirtschaft boomt. Doch der normale Bürger hat wenig davon

    In den zurückliegenden Tagen gab es gute Nachrichten. Für Aktionäre jedenfalls, und für Börsenzocker. Aber auch Politiker dürften sich gefreut haben, Besitzer von Werbeagenturen, Medienleute, kurz alle, denen »Wachstum« goldene Zeiten beschert. Denn die bundesdeutsche Konjunktur brummt: Unternehmen melden Umsatz- und Gewinnsteigerungen, viele davon auf Rekordniveau. Der DAX übertraf zum zweiten Mal in seiner Geschichte die 7000-Punkte-Marke. Die Bundesrepublik ist 2006 erneut Exportweltmeister, und der Staat steht erstmals seit langer Zeit nicht wie die sprichwörtliche arme Sau im Fokus der Öffentlichkeit. Statt dessen prahlt der Finanzminister mit der Einhaltung der Maastricht-Kriterien. Deutschland macht seiner Stellung als Nummer drei der Weltökonomie also alle Ehre. Das hat »nur« einen Mangel: Immer weniger Menschen profitieren davon.

    (...)

    Der Versicherungsriese Allianz hat 2006 sieben Milliarden Euro »verdient«. Netto. Operativ hatten die Münchner Finanzjongleure sogar mehr als zehn Milliarden Euro als Gewinn eingesackt. BASF erhöhte seine Umsatzerlöse um gut 23 Prozent. Der weltgrößte Chemiekonzern aus Ludwigshafen verbuchte einen Vorsteuergewinn von über sieben Milliarden, strich netto immerhin noch 3,2 Mil*liarden Euro ein. Ähnliches meldeten die Post, der Reifen- und Autozulieferer Continental oder der Krankenhausausrüster Fresenius Medical Care. Letzterer verkündete gar die zehnte Dividendenerhöhung in Folge.

    Wenn Deutschlands viertgrößter Energiekonzern EnBW das beste Ergebnis seiner Geschichte meldet, merkt heute kaum jemand auf. Doch nicht nur Strom- und Finanzkonzerne tragen zur allgemeinen Profiteuphorie bei. Selbst Volkswagen verdoppelte »überraschend« seinen Nettogewinn auf 2,75 Milliarden Euro und erhöhte die Zahl seiner verkauften Autos um fast zehn Prozent. Das mediale Theater um den Automobilkonzern in bezug auf »Skandale« und unbedingt notwendige »Sanierungen« erwies sich im nachhinein als Nebelkulisse.

    (...)

    Seit Jahren beklagt die Kapitallobby vermeintliche Wettbewerbsnachteile der BRD-Wirtschaft. Unternehmerverbände, einschlägige »Wirtschaftsexperten« und Regierung wetteiferten um die besten Ideen zur Lohndrückerei. So brach noch die Schröder-Administration das Solidarprinzip der Sozialversicherung auf. Seitdem versuchen Politiker, die Lohnkosten der Unternehmer zu senken und den Beschäftigten überzubraten. Diesem Ziel dienen nicht nur Gesundheits-, Arbeitsmarkt- und sonstige »Reformen«. Auch die Steuersenkungen für Kapitalgesellschaften und Unternehmen wurden letztlich mit einer brachialen Steigerung der Mehrwertsteuer »gegenfinanziert«.

    (...)

    Geringe Lohnstückkosten sind ein herausragender Wettbewerbsvorteil für den Export. Ein niedriges Lohnniveau dagegen führt zu sinkender Binnenachfrage. Wenn die Einzelhandelskonzerne zu den wenigen Unternehmen zählen, die sich nicht mit Milliardengewinnen aus dem Inland brüsten können, so hat das Methode: Denn während Selbständige, Aktionäre oder Manager zu den Profiteuren dieses Booms gehören, geht der an der Masse der Beschäftigten spurlos vorbei. Selbst eine Lohnsteigerung in der Metall- und Elektroindustrie von gut sechs Prozent – wie das die Gewerkschaft fordert – würde daran nichts ändern. Langfristig und systematisch ist das Verteilungsprinzip in der BRD verändert worden. Und selbst, wenn es wie ein abgedroschenes Klischee klingt: Hierzulande wird emsig umverteilt. Von unten nach oben.
    Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer]

    Der Kapitalismus schafft selbstverständlich Wohlstand - Doch es stellt sich die Frage "für wen?". Jedenfalls nicht für die Millionen von Arbeiter, Angestellten (Langzeit-)Arbeitslosen und Rentner...
    Die herrschende Politik ist nicht Sachzwang-geleitet, sondern Interessen-diktiert. Sie hat Profiteure. Deren Einfluss allerdings begründet sich nicht in Wählerstimmen, sondern in wirtschaftlicher Macht.

  2. #2
    Selberdenker Benutzerbild von FranzKonz
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    Standard AW: Kein "linkes Hirngespinst", sondern bittere Wahrheit

    Zitat Zitat von Roter Prolet Beitrag anzeigen
    Quelle: [Links nur für registrierte Nutzer]

    Der Kapitalismus schafft selbstverständlich Wohlstand - Doch es stellt sich die Frage "für wen?". Jedenfalls nicht für die Millionen von Arbeiter, Angestellten (Langzeit-)Arbeitslosen und Rentner...
    Sehr schöner Bericht. Jetzt noch ein wenig laufen lassen, und es wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Sobald die Arbeitslosenzahlen merklich zurückgehen und gutes Personal knapp wird, steigen ganz automatisch auch die Löhne wieder.

    Man könnte die Wirtschaft natürlich auch wieder abwürgen und weiterjammern.
    „Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)

  3. #3
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    Standard AW: Kein "linkes Hirngespinst", sondern bittere Wahrheit

    Zitat Zitat von Roter Prolet Beitrag anzeigen
    Der Kapitalismus schafft selbstverständlich Wohlstand - Doch es stellt sich die Frage "für wen?". Jedenfalls nicht für die Millionen von Arbeiter, Angestellten (Langzeit-)Arbeitslosen und Rentner...
    Ich habe den Eindruck, dass die meisten Menschen hier einen ordentlichen Wohlstand mit ausreichend Nahrung, Kleidung, Unterkunft und häufig mit TV, PC, Internet, Auto usw. genießen. Für Langzeitarbeitslose kann der Kapitalismus nichts.

  4. #4
    GESPERRT
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    Standard AW: Kein "linkes Hirngespinst", sondern bittere Wahrheit

    Zitat Zitat von FranzKonz Beitrag anzeigen

    Man könnte die Wirtschaft natürlich auch wieder abwürgen und weiterjammern.
    Du hast die Vorstellungen der Linken auf den Punkt gebracht!

  5. #5
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    Standard AW: Kein "linkes Hirngespinst", sondern bittere Wahrheit

    Inhaber haben Eigner-Kapitalismus und Betriebslose benötigen User-Kapitalismus.
    Denn Marktwirtschaft bezweckt die Nutzenoptimierung der Anbieter.
    Es geht also weder um links noch um rechts, sondern um Profitmaximierung der Anbieter, um deren marktwirtschaftl. Doppelrolle als zugleich auch Nachfrager.

    Dazu sind immer mehr sog. "Arbeitnehmertätigkeiten" von immer besseren Technologien zu übernehmen, was den damit Anbietenden immer optimaleren Profitzugang bezweckt.
    Mit der Definition Betriebsloser über Betriebsinhaber ist das nachweislich nicht darstellbar.

    Wir Alle sollten höchst interessiert daran sein, daß Alle zu "Villa+Porsche" kommen.
    Das wäre längst drin, hätte es weder NS, noch DDR, noch mod. Feudalismus gegeben.

    Keinen Betrieb zu eignen, darf eben niemanden zum Inhaberinstrument deklarieren.

  6. #6
    GESPERRT
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    Standard AW: Kein "linkes Hirngespinst", sondern bittere Wahrheit

    Zitat Zitat von Knut Beitrag anzeigen
    Ich habe den Eindruck, dass die meisten Menschen hier einen ordentlichen Wohlstand mit ausreichend Nahrung, Kleidung, Unterkunft und häufig mit TV, PC, Internet, Auto usw. genießen. Für Langzeitarbeitslose kann der Kapitalismus nichts.

    Für Langzeitarbeitslose kann der Kapitalismus nichts

    Wer ist denn daran schuld?????

    Ach, der Langzeitarbeitslose!! Er ist zu " faul",zu"blöde" usw!!

    Wer ist denn dann verantwortlich du kleiner Witzbold!! Lustig,lustig tralalala!!!

  7. #7
    Selberdenker Benutzerbild von FranzKonz
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    Standard AW: Kein "linkes Hirngespinst", sondern bittere Wahrheit

    Zitat Zitat von Amigo Beitrag anzeigen
    Ach, der Langzeitarbeitslose!! Er ist zu " faul",zu"blöde" usw!!
    Genau. Woher weißt Du?
    „Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)

  8. #8
    Mitglied
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    Standard AW: Kein "linkes Hirngespinst", sondern bittere Wahrheit

    Ein elender sog. "Arbeitsmarkt" ist Wasser auf die Mühlen der elenden Linken.
    Ein einziges Elend also.
    Und damit wir der gesetzlich verankerte Umverteilungsmotor betrieben, der die Eink./Verm.-Verteilung immer stärker krümmt.
    So haben angebl. bereits 3 % 70 %.
    Die meisten Anderen sind zu faul, das noch stärker voranzutreiben ;-)
    Oder gar zu blöd ;-)
    hahahahaha, Mann o Mann, was sind die Deutschen nur für ne Sippschaft.
    Und dann gibts noch linke Oberdeppen, die erklären Kapital zu ihrem Feind, hahahaha - D verdooft.

    Drum geht z.B. jeder 5. sog. "hochbegabte" Schulpflichtige in D in Sonderschulen für Minderbegabte.
    Sogar die werden also immer doofer ;-)
    Geändert von politisch Verfolgter (27.02.2007 um 19:37 Uhr)

  9. #9
    GESPERRT
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    Standard AW: Kein "linkes Hirngespinst", sondern bittere Wahrheit

    Ich sag mal so, man kann eine Arbeit bekommen, wenn man will. Man darf sich nur nicht hängen lassen, man muss jeden Strohhalm greifen und man darf sich auf keinen Fall auf das Arbeitsamt verlassen.

  10. #10
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    Standard AW: Kein "linkes Hirngespinst", sondern bittere Wahrheit

    mr. ochmensch, was verstehnse unter "Arbeit".
    Und wieso assoziieren Sie diesen Begriff mit "Strohhalm"?
    Und mit Enteignungsagenturen?

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