Da ich schonmal nach einer Quelle angesprochen wurde, als ich die katastrophale Entwicklung unserer Infrastruktur kritisierte, diese aber nicht mehr fand, möchte ich sie nun hier nachreichen (Artikel habe ich endlich wieder gefunden..):
Für alle dijenigen, denen es noch nicht aufgefallen ist, das unsere Straßen immer mehr kaputt gehen und wenig erneuert, dafür nur noch geflickt wird...
Artikel:
Die einst modernste Infrastruktur Europas verkommt. In Deutschland fehlen Milliarden für die Erhaltung von Straßen und Versorgungsnetzen.
Thomas Hesseling schaut aus dem Fenster und deutet nach unten auf die Straße. "Sehen Sie diesen Flickenteppich? Hier ist jeder Zentimeter des Belags anders, und deshalb hat auch jeder Zentimeter eine andere Griffigkeit. Früher hätte die Stadt München die Straße schon lange neu asphaltiert, doch seit Jahren wird nun schon geflickt und geschustert, und was dabei rauskommt, sind Unfälle, Staus und der langsame Verfall eines Volksvermögens."
Seit 30 Jahren ist Hesseling Verkehrsingenieur beim ADAC. Der Verband schätzt, daß allein für den notwendigsten Sanierungsbedarf der Straßen im kommunalen Bereich 25 Milliarden Euro nötig wären - 80 000 Kilometer Stadtstraßen, bei denen akuter Handlungsbedarf besteht, zweimal die Länge des Äquators. "Es ist frustrierend", sagt Hesseling.
Früher war Deutschland berühmt für seine Infrastruktur: Schnelle Verkehrswege, ein effizientes Leitungsnetz galten als Standortvorteil. Heute warnen Fachleute vor dem Verfall. Das Land lebt auf Verschleiß, Experten sprechen bereits von einer "DDRisierung". Bei den Behörden verweist man achselzuckend auf die angespannte Haushaltslage.
Der deutsche Städte- und Gemeindebund schätzt das Investitionsdefizit der Kommunen für die nächsten zehn Jahre auf mehrere hundert Milliarden Euro. Besonders betroffen seien die alten Bundesländer, sagt ein Sprecher.
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Unter Fachleuten gilt die Faustformel, daß rund 20 Prozent der Kanäle mit gut 500 000 Kilometer Länge in der Bundesrepublik dringend und weitere 21 Prozent zumindest langfristig sanierungsbedürftig sind. Doch genau weiß das niemand, da schon die Inspektion der zum Teil über 100 Jahre alten Kanäle nur unvollständig ist.
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Aber angesichts des Spardrucks infolge steigender Energiepreise werde irgendwann die Instandhaltung in den Fokus geraten. "Wir kriegen die Diskussion - nicht nur Dortmund, alle anderen Kommunen auch", sagt Reitis und verweist auf Großbritannien und Spanien, wo Strom oder Wasser bisweilen stunden- oder tagelang ausfallen.
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