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Thema: toleranz und verständnis als grundlage für jegliche kritik

  1. #21
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Zitat Zitat von istdaswirklichwichtig
    Willst du ernsthaft behaupten das der Verzicht auf Beleidigungen kindisch ist oder verstehe ich das falsch?
    Nein, kindisch ist es, wenn man meint Toleranz wäre auf Beleidigungen zu verzichten, weil man sonst keine Möglichkeiten hat den Gegner zu "bearbeiten".

    Zitat Zitat von istdaswirklichwichtig
    Das diese Beleidigungen im normalfall nicht ausreichen sich durchzusetzen ist ja klar, dennoch beleidigen sich viele Menschen gegenseitig...
    Beleidigungen sind ein Zeichen von Ohnmacht, sonst nichts.

    Zitat Zitat von istdaswirklichwichtig
    Oder glaubst du das Gläu. und Att. in meinem Weltbild Idioten sind? Das stimmt natürlich nicht ich halte sie nicht für Idioten, es gibt aber durchaus Leute die jemanden der anderer Meinung ist als sie für einen Idioten halten...

    Meinst du die Gläubigen und Atheisten interessiert es auch nur ein Stück ob du sie für Idioten hältst oder nicht? Glaubst du nur einer würde deswegen seine Meinung einen Jota ändern?

    Was hat das also mit Toleranz zu tun?

    Zitat Zitat von istdaswirklichwichtig
    Also um meinen Post nochmal zu relativieren:
    Ich würde sagen das es ganz natürlich ist eine Sache von der man glaubt das sie einem selbst oder irgendwelchen für einen wichtigen Dinge schadet zu bekämpfen. Dies allein hat m.E. noch nichts mit Toleranz zu tun. Es ist vielmehr so das Intoleranz eigentlich nur bedeutet das man von vielen Dingen glaubt das sie einem schaden obwohl man keine wirklichen gründe dafür findet, also wenn man so will so eine Art Phobie.
    Nein, Intoleranz ist beides, d.h. die Gefahr kann real wie imaginär sein. Sie ist eine Grundeinstellung wie man mit andersartigen Positionen umgeht und keine Phobie, welche nur dafür sorgt ob weitere imaginären Positionen zur Bekämpfung dazu kommen oder nicht. Solch eine Phobie kann auch ein toleranter Mensch haben, doch geht er dann anders mit diesen "Gefahren" um.
    Siegen heißt Leben

  2. #22
    Lichtverschenker
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    >Beleidigungen sind ein Zeichen von Ohnmacht, sonst nichts.

    In den meisten Fällen wird das schon stimmen...

    >Meinst du die Gläubigen und Atheisten interessiert es auch nur ein Stück ob du
    >sie für Idioten hältst oder nicht? Glaubst du nur einer würde deswegen seine
    >Meinung einen Jota ändern?

    >Was hat das also mit Toleranz zu tun?

    Nun, es gibt ja auch genug Leute die jemanden, obwohl sich derjenige nicht interressiert, für einen Idioten halten.

    >Nein, Intoleranz ist beides, d.h. die Gefahr kann real wie imaginär sein.

    Das stelle ich nicht in Frage, allerdings kann m.E. auch eine zur eigenen Meinung konträre Einstellung ihre Vorteile für einen selbst haben und wirklich intollerante Menschen schaffen es m.E. nicht eine vernünftige Argumentation aufzubringen, warum die Dinge die sie bekämpfen wirklich für sie gefährlich sind, daher kam ich auch auf die Phobie...

  3. #23
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    Zitat Zitat von Kaiser
    Wie du siehst, gibt es keine klare Grenze und bei sich widersprechenden Standpunkte wird die eine Seite stets von der anderen Seite beeinträchtig egal wie du es auch gewichten magst.

    Ach, und eine Toleranz mit Grenzen ist keine Toleranz.
    Wie kommst Du darauf? Wohl zuviel Nietzsche oder Darwin gelesen?
    Toleranz bedeutet ja gerade, für sich selber auch Grenzen zu setzen
    Eine objektive Grenze gibt es narürlich nicht: die wird immer von Menschen gemacht
    Im Gegenteil, setzt sich eine Seite durch ist es ein sinnvolleres Ergebnis als wenn keine Seite etwas erreicht. Erreicht keine Seite ihr gewünschtes Ergebniss werden beide Seiten danach trachten bei der erstbesten Gelegenheit den Kompromiß zu beseitigen. Setzt sich eine Seite durch wird nur eineSeite versuchen ihn zu ändern. Es wird also mehr Stabilität erreicht setzt sich nur eine Seite durch.
    Nein den die unterlegene Seite könnte ja stark werden...
    Auch neigen Kompromisse dazu verwässert und nutzlos zu sein. Nimm mal die Politik. Partei A hat einen sinnvollen Vorschlag der für die Durchsetzung Partei B wie Lobby C braucht. Beide haben eigene Wünsche und Vorstellungen die mit eingearbeitet werden müssen mit dem Ergebnis, das der sinnvolle Vorschlag verwässert wird und am Ende alles so bleibt wie bisher. Das ist in Deutschland gut zu beobachten, das Kompromisse zu nichts führen. Ebensowenig wie ein Mensch zu etwas nutze ist, der sich innerlich zerrissen fühlt.
    Genau das wären eben faule Kompromisse


    Was heißt gefestigt? Gefstigt ist ein relativer Begriff. Wenn du als gefestigt Länder nennst, wo die Demokratie nicht durch eine Dikatur abgelöst wuden, ist es eine selbst erfüllende Prophezeiung.
    Gefestigt heißt, daß es dort seit langer Zeit (Jahrzehnte) eune demokratische
    Tradition gibt. Die Weimarer Republik war es z.B. nicht
    Ein System hat nicht Bestand, wenn es lange existiert sondern wenn es der Mehrheit des Volkes seine Bedürnisse weitgehend befriedigen kann. Nimm mal den Menschen in Ländern mit langer demokratischen Tradition ihren Reichtum, ihr Essen und das Dach über den Kopf weg. Ich garantiere dir, jede Demokratie der Welt würde danach in sich zusammenfallen.
    Das ist allerdings wahr, andererseits ist aber auch gerade erst die Demokratie
    der Garant für den Wohlstand. Oder besser: geht es wirtschaftlich bergauf, werden die demokratischen Rechte auch eingefordert (s.China)


    Das ist kaum relevant. Eine größere Gefahr für die Demokratie ist die Situation, wenn die Sozialsysteme zusammenbrechen (was in 10-15 Jahren der Fall ist) und sich Armut wie Arbeitslosigkeit ohne soziale Absicherung im Land breit machen.
    ich würde mal sagen: beides ist eine Gefahr

  4. #24
    Bakunin
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    Zitat Zitat von Frank Sinatra
    Tut mir leid, das kann ich nicht unterschreiben. Damit unterstellst Du ja quasi, daß JEDER, der Andere kritisiert tolerant ist. Und das trifft wirklich nicht zu...
    nein,man kann ja etwas kritisieren und trotzdem tolerieren.

  5. #25
    Keine Macht den Idioten! Benutzerbild von ichbindrin
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    @Kaiser:
    Eigentlich spricht es nicht gerade für meine Toleranz jetzt ein "argumentum ad personam" einzuwerfen, aber egal...

    Wieso findet sich dies:


    Die Welt kann nichts mit einem Volk anfangen, das sich das Recht anmaßt, weil es groß an Zahl oder militärisch stark ist, im Stechschritt über andere Völker oder Rassen hinweg zur Weltherrschaft zu marschieren.
    ... in deiner Signatur?
    Gerade dies beschreibt es doch: Intoleranz ist eine Anmaßung!
    L'Etat, sommes nous! - Power to the PEOPLE!

    "Wenn man schon Gefangener seines eigenen Geistes ist, dann kann man sich wenigstens seine Zelle angenehm möblieren." (Sir Peter Ustinov)

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  6. #26
    Freidenker Benutzerbild von Schwartzer Rab
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    Ich habe mir die Diskussion mal ganz unvoreingenommen durchgelesen und stelle zu meiner eigenen Überraschung fest: Kaiser hat die besseren Argumente, weil er die Fallstricke und Widersprüche, die mit Toleranz einhergehen, gut aufgezeigt hat.

    Trotzdem ist seine Grundaussage natürlich nicht pauschal richtig und allgemeingültig. Ich denke, die Frage nach Toleranz ist auch immer davon abhängig, in welchem Rahmen sie stattfindet. Eine grundsätzlich intolerante Einstellung dürfte z. B. im Berufsleben zu einem Rattenschwanz von Problemen führen, weil man seinen Kollegen gegenüber nicht ständig mit der geballten Faust in der Tasche agieren kann.

    Toleranz ist eine zwiespältige Sache. Ein bei linken beliebter Spruch ist: Keine Toleranz der Intoleranz. Ein (bewußtes?) Paradoxon, das sich selbst in Frage stellt. Auch ist m. E. die Trennung zwischen Toleranz und Akzeptanz wichtig, weil die Grenzen zwischen beiden Begriffen gern verwischt werden.


    http://www.arcor.de/palb/alben/66/75...3132356138.jpg

    "Die Sklaverei läßt sich bedeutend steigern, indem man ihr den Anschein der Freiheit gewährt."
    (Ernst Jünger)


  7. #27
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    Zitat Zitat von Schwartzer Rab


    Ein bei linken beliebter Spruch ist: Keine Toleranz der Intoleranz. Ein (bewußtes?) Paradoxon, das sich selbst in Frage stellt. beiden Begriffen gern
    Ich glaube, das Problematische an diesem Satz der Linken ist: Wer definiert eigentlich, wo Intoleranz anfängt? Das definieren die Linken in dem Fall nämlich selber. Ist "Intoleranz" einfach schon die andere Meinung, die so definiert wird? Hat man Angst, die Gegenseite könnte zu stark werden und damit die öffentliche Meinung beeinflussen?
    Intoleranz ist für mich daher immer an eine Aktion gebunden: Wenn ich
    einen andernen aktiv schädige, (bei Demos behindere, Gewalt in ver-
    schiedener Form anwende u.s.w.), bin ich intolerant.
    Das läßt sich leicht eingrenzen.
    Verschiedene Meinungen jedoch müssen in einer Demokratie zugelassen
    und diskutiert werden. Dieser Unterschied in der Sichtweise ist in
    Deutschland leider, auch durch den Gesetzgeber, immer mehr verloren gegangen.

  8. #28
    Freidenker Benutzerbild von Schwartzer Rab
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    Viele Linke begreifen das überhaupt nicht. Kann mich an ein Gespräch mit einem Antifa-Sympathisanten erinnern, den ich auf genau diese Problematik angesprochen habe. Ich hatte den Eindruck, der weiß gar nicht, wovon ich rede - obwohl er an sich ein intelligenter Mensch ist.


    http://www.arcor.de/palb/alben/66/75...3132356138.jpg

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  9. #29
    Kosmopolitin Benutzerbild von Polly
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    Ich denke mal, dass die hier im Thread beteiligten sich eher über die Definition von Toleranz unterhalten sollten, bevor sie sie kritisieren.

    Toleanz bedeutet laut Duden "Entgegekommen, Duldung".

    Ist Toleranz schädlich, wenn sie grenzenlos ist oder nicht auf Gegentoleranz trifft?

    Der Mensch braucht beides: Abgrenzung auf Anerkennung/Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Fühlt er sich sicher, übt er Toleranz, ich er verunsichert, zieht er sich zurück, konzentriert sich auf die eigene Person, um sich durch diese Abgrenzung zu definieren und neigt zu Intoleranz.
    Will ich vom anderen toleriert werden, übe ich ihm gegenüber auch Toleranz.

    Was mich eigentlich mehr nervt, ist die Tatsache, dass es diesem Forum häufig an Höflichkeit mangelt. Ich bin eigentlich die Höflichkeit in Person, wurde hier aber auch schon so attackiert, dass ich mich ebenfalls zu zweideutigen Beschimpfungen habe hinreißen lassen. So will ich eigentlich nicht diskutieren.

  10. #30
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Zitat Zitat von Schwartzer Rab
    Auch ist m. E. die Trennung zwischen Toleranz und Akzeptanz wichtig, weil die Grenzen zwischen beiden Begriffen gern verwischt werden.
    Richtig. Mir ist der Begriff der "Toleranz" immer sehr verdächtig und unsympathisch gewesen. Nach meinem Eindruck dient die Verwendung des Wortes "Toleranz" vielen lediglich dazu, ihre Meinungslosigkeit zu verstecken. "Find ich ja irgendwie nicht gut, aber ich bin ja tolerant"...

    Wohingegen die Beantwortung der Frage: "Akzeptierst du dies oder jenes?" die Auseinandersetzung mit den in Rede stehenden Inhalten voraussetzt.

    Ich habe den Verdacht, daß sich so mancher mit seiner Toleranz um an sich notwendige Entscheidungen herumdrücken will, und damit im nebligen Nirgendwo des Irgendwie verbleibt.

    Der Begriff der Akzeptanz bietet eine deutliche Wasserscheide zwischen dem, was geht, und dem, was nicht geht.

    Muslime in Deutschland? Kein Problem. Errichtung einer lautsprecherverstärkten und hochtürmigen Moschee mitten im Wohngebiet? Dürfte bei der anliegenden Bevölkerung kaum auf Akzeptanz stoßen.

    So einfach kann das sein.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

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