+ Auf Thema antworten
Seite 1 von 5 1 2 3 4 5 LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 1 bis 10 von 44

Thema: Anspruch und Realität der NVA

  1. #1
    GESPERRT
    Registriert seit
    08.09.2006
    Beiträge
    2.114

    Standard Anspruch und Realität der NVA

    Aus dem "Handbuch militärisches Grundwissen" der NVA:

    Diese objektiv vorhandene Interessengemeinschaft wird nicht im Selbstlauf wirksam. Die gemeinsamen Klasseninteressen müssen für den Unterstellten konkret erlebbar gestaltet werden. Sie müssen sich in den sozialistischen Beziehungen zueinander ausdrücken und gekennzeichnet sein von gegenseitiger Achtung, Vertrauen, Hilfe und Unterstützung.
    Von [Links nur für registrierte Nutzer] zu den Pflichten der Angehörigen der NVA:

    Das erfordert von den Angehörigen der NVA, nach den Geboten der sozialistischen Ethik und Moral zu leben, die sozialistische Beziehung untereinander unablässig zu festigen, innerhalb und außerhalb des Dienstes Vorbild zu sein sowie die Ehre und Würde der Nationalen Volksarmee stets zu wahren.
    Soweit die Theorie.

    "Der Flur muß glänzen wie ein Judenei!" lautete der aufmunternde Spruch des Spieß zum Stuben- und Revierreinigen. Nicht etwa 1940 in der Adolf-Hitler-Kaserne der faschistischen Wehrmacht oder später in einer Kaserne der Bundeswehr, sondern in den 80ern an einer Unteroffiziersschule der NVA. Naja, später wurde dieser Spieß in Unehren entlassen, wie ich hörte, aber zuvor hatte er jahrelang solche eines Soldaten einer sozialistischen Armee unwürdigen Sprüche verkündet.

    Schon die Dienstuniform Winter und die Ausgehuniform erinnerten auffallend an die Wehrmacht, auch wenn sich die Uniformträger mit "Genosse" anredeten. In den Kasernen schien der alte Geist fortzuleben: ausgemachte Schleifmühlen - noch aus Kaiserzeiten - behielten ihren Charakter bis zur Annexion der DDR und vermutlich darüberhinaus. In der Truppe galt die alte Hierarchie der Diensthalbjahre, "Ohren", "Keime" und "E's" - die Bezeichnungen variierten zwischen den Kasernen, nicht aber die Gepflogenheiten. Einen "E" zum Frühsport zu zwingen oder am Stuben- und Revierreinigen teilnehmen zu lassen war eine Unerhörtheit. Irgendwie erinnerte das stark an "Die Abenteuer des Werner Holt" und die "Selbsterziehung".

    Die EK-Bewegung war zwar wegen vorgekommenen Sach- und Personenschäden und überhaupt streng verboten, aber "Musicbox", "Heimfahrt", "Staubsauger", "Schildkröte" und "E-Kegeln" sagen sicher den Meisten etwas. Die allgemeine Drangsalierung Jener, welche nicht ins Schema paßten oder Schwäche zeigten, trieb Manche in den Selbstmord.

    Ich weiß, wovon ich schreibe, da ein Genosse meiner Einheit auch durch mein Zutun desertierte und einen Parasuizid beging. Davor, das schöne Schwedt näher kennenzulernen, bewahrten mich nur meine sonstigen guten Leistungen.

    Üblich war auch der ständige Kleinkrieg zwischen "Luden" und selbständigen Einheiten. Standen die einen Wache, war's für "Springer" der Anderen besser, die Postenbereiche zu meiden. Von Festnahme bis zur Eröffnung des Feuers war da Einiges drin. Auch die im Wachlokal im "Bau" Sitzenden der jeweils Anderen hatten wenig zu lachen. Und überhaupt waren die "Luden" und "Mucker" in den Augen der "Selbständigen" ja das Letzte.

    Die Angehörigen der Sowjetarmee hießen grundsätzlich nur die "Russen", wurden einerseits aufgrund derer bekannten Kampfkraft mißtrauisch beäugt, andererseits aber von Vielen schon noch als eine Art unterlegene Rasse betrachtet. Persönliche Kontakte gab's so gut wie nicht - was allerdings von beiden Seiten ausging, sogar stärker von der sowjetischen. Von wegen "Klassenbrüder - Waffenbrüder"! Einmal standen wir einen Tag lang eingegraben etwa 10m neben einer sowjetischen SFL. Kontakt? Null.

    Hingegen kam helle Empörung auf, als die "sozialistischen Beziehungen" endlich doch durchzudrücken versucht wurde. Das Unfaßbare geschah: die "Ohren" durften am zweiten Tag ihrer Grundausbildung im Klubraum ein Fußballspiel ansehen, der "Bau" war häufiger von EK-Bewegten belegt ...

    Im Grunde nichts Ungewöhnliches, gehörte doch die Pflege der "sozialistischen Beziehungen" doch offiziell zu den Pflichten des Soldaten der NVA. Anspruch und Praxis gingen hier aber weit auseinander. Ich habe zugegebenermaßen besonders negative Beispiele angeführt. Natürlich war die NVA eine sozialistische Armee. Aber mit dem sozialistischen Bewußtsein und den sozialistischen Beziehungen war's bei Weitem nicht soweit her, wie öffentlich geheuchelt wurde.

    Diese Unehrlichkeit und für Alle sichtbare Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis war sicher - nicht nur bei der NVA - ein wichtiger Nagel im Sarg der DDR.

  2. #2
    Mitglied Benutzerbild von blumenau
    Registriert seit
    29.09.2006
    Beiträge
    1.051

    Standard AW: Anspruch und Realität der NVA

    Zitat Zitat von Schleifenträger Beitrag anzeigen
    Aus dem "Handbuch militärisches Grundwissen" der NVA:



    Von [Links nur für registrierte Nutzer] zu den Pflichten der Angehörigen der NVA:



    Soweit die Theorie.

    "Der Flur muß glänzen wie ein Judenei!" lautete der aufmunternde Spruch des Spieß zum Stuben- und Revierreinigen. Nicht etwa 1940 in der Adolf-Hitler-Kaserne der faschistischen Wehrmacht oder später in einer Kaserne der Bundeswehr, sondern in den 80ern an einer Unteroffiziersschule der NVA. Naja, später wurde dieser Spieß in Unehren entlassen, wie ich hörte, aber zuvor hatte er jahrelang solche eines Soldaten einer sozialistischen Armee unwürdigen Sprüche verkündet.

    Schon die Dienstuniform Winter und die Ausgehuniform erinnerten auffallend an die Wehrmacht, auch wenn sich die Uniformträger mit "Genosse" anredeten. In den Kasernen schien der alte Geist fortzuleben: ausgemachte Schleifmühlen - noch aus Kaiserzeiten - behielten ihren Charakter bis zur Annexion der DDR und vermutlich darüberhinaus. In der Truppe galt die alte Hierarchie der Diensthalbjahre, "Ohren", "Keime" und "E's" - die Bezeichnungen variierten zwischen den Kasernen, nicht aber die Gepflogenheiten. Einen "E" zum Frühsport zu zwingen oder am Stuben- und Revierreinigen teilnehmen zu lassen war eine Unerhörtheit. Irgendwie erinnerte das stark an "Die Abenteuer des Werner Holt" und die "Selbsterziehung".

    Die EK-Bewegung war zwar wegen vorgekommenen Sach- und Personenschäden und überhaupt streng verboten, aber "Musicbox", "Heimfahrt", "Staubsauger", "Schildkröte" und "E-Kegeln" sagen sicher den Meisten etwas. Die allgemeine Drangsalierung Jener, welche nicht ins Schema paßten oder Schwäche zeigten, trieb Manche in den Selbstmord.

    Ich weiß, wovon ich schreibe, da ein Genosse meiner Einheit auch durch mein Zutun desertierte und einen Parasuizid beging. Davor, das schöne Schwedt näher kennenzulernen, bewahrten mich nur meine sonstigen guten Leistungen.

    Üblich war auch der ständige Kleinkrieg zwischen "Luden" und selbständigen Einheiten. Standen die einen Wache, war's für "Springer" der Anderen besser, die Postenbereiche zu meiden. Von Festnahme bis zur Eröffnung des Feuers war da Einiges drin. Auch die im Wachlokal im "Bau" Sitzenden der jeweils Anderen hatten wenig zu lachen. Und überhaupt waren die "Luden" und "Mucker" in den Augen der "Selbständigen" ja das Letzte.

    Die Angehörigen der Sowjetarmee hießen grundsätzlich nur die "Russen", wurden einerseits aufgrund derer bekannten Kampfkraft mißtrauisch beäugt, andererseits aber von Vielen schon noch als eine Art unterlegene Rasse betrachtet. Persönliche Kontakte gab's so gut wie nicht - was allerdings von beiden Seiten ausging, sogar stärker von der sowjetischen. Von wegen "Klassenbrüder - Waffenbrüder"! Einmal standen wir einen Tag lang eingegraben etwa 10m neben einer sowjetischen SFL. Kontakt? Null.

    Hingegen kam helle Empörung auf, als die "sozialistischen Beziehungen" endlich doch durchzudrücken versucht wurde. Das Unfaßbare geschah: die "Ohren" durften am zweiten Tag ihrer Grundausbildung im Klubraum ein Fußballspiel ansehen, der "Bau" war häufiger von EK-Bewegten belegt ...

    Im Grunde nichts Ungewöhnliches, gehörte doch die Pflege der "sozialistischen Beziehungen" doch offiziell zu den Pflichten des Soldaten der NVA. Anspruch und Praxis gingen hier aber weit auseinander. Ich habe zugegebenermaßen besonders negative Beispiele angeführt. Natürlich war die NVA eine sozialistische Armee. Aber mit dem sozialistischen Bewußtsein und den sozialistischen Beziehungen war's bei Weitem nicht soweit her, wie öffentlich geheuchelt wurde.

    Diese Unehrlichkeit und für Alle sichtbare Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis war sicher - nicht nur bei der NVA - ein wichtiger Nagel im Sarg der DDR.

    Du bist nicht links, sondern eine Besatzer-Schmonzette.

    Daher hast du auch keine Probleme, die NVA mit Schmutz zu bewerfen.

    Deine Auftraggeber sind nicht in Europa zu suchen, soviel ist nach diesem Beitrag klar.
    Geändert von blumenau (03.02.2007 um 21:21 Uhr)
    Ignoreliste:
    Amigo*Bernhard44*Das Ende*Der Gelehrte*Jodlerkönig*Klartext*Mark Mallokent*Meister Lampe*Prätorianer

  3. #3
    Mitglied
    Registriert seit
    20.10.2006
    Ort
    wieder zu Hause
    Beiträge
    13.675

    Standard AW: Anspruch und Realität der NVA

    Zitat Zitat von blumenau Beitrag anzeigen
    Du bist nicht links, sondern eine Besatzer-Schmonzette.

    Daher hast du auch keine Probleme, die NVA mit Schmutz zu bewerfen.

    Deine Auftraggeber sind nicht in Europa zu suchen, soviel ist nach diesem Beitrag klar.
    Er tut das weil für ihn eine 1989 eine Welt zusammengebrochen ist .Nun sucht er nach Schuldigen.
    leben und leben lassen

  4. #4
    Mitglied Benutzerbild von blumenau
    Registriert seit
    29.09.2006
    Beiträge
    1.051

    Standard AW: Anspruch und Realität der NVA

    Zitat Zitat von arnd Beitrag anzeigen
    Er tut das weil für ihn eine 1989 eine Welt zusammengebrochen ist .Nun sucht er nach Schuldigen.
    Das soll einer aus der DDR sein? *Lach mich weg* Das ist einer von der Propagandatruppe, der die DDR niemals gesehen hat. Daß der von der DDR keine Ahnung hat, das merkt man doch an jeder Zeile, die der hier als angeblicher Linker produziert. Der ist so links wie McDonalds.

    Schmutz abladen über die NVA.

    Wenn der ein Linker ist, bin ich der Papst.

    Das paßt schon.
    Geändert von blumenau (03.02.2007 um 21:31 Uhr)
    Ignoreliste:
    Amigo*Bernhard44*Das Ende*Der Gelehrte*Jodlerkönig*Klartext*Mark Mallokent*Meister Lampe*Prätorianer

  5. #5
    GESPERRT
    Registriert seit
    08.09.2006
    Beiträge
    2.114

    Standard AW: Anspruch und Realität der NVA

    Zitat Zitat von blumenau Beitrag anzeigen
    Daher hast du auch keine Probleme, die NVA mit Schmutz zu bewerfen.
    Welcher Schmutz? HIER stelle ich Kritikpunkte dar, welche einen wesentlichen Beitrag leisteten, daß der größte Teil junger Männer Anderes erlebte, als der sozialistische Staat beinhalten sollte und behauptete.

  6. #6
    Mitglied
    Registriert seit
    20.10.2006
    Ort
    wieder zu Hause
    Beiträge
    13.675

    Standard AW: Anspruch und Realität der NVA

    Zitat Zitat von blumenau Beitrag anzeigen
    Woher willst du wissen, daß der die DDR niemals live erlebt hat?

    Schmutz abladen über die NVA.

    Seine sonstigen Postings sind nicht links, sondern eher transatlantisch oder asiatisch, kann man sich aussuchen.

    Wenn der ein Linker ist, bin ich der Papst.

    Das paßt schon.
    Bei Schleifi gibt es drei Möglichkeiten
    1. Ostrentner (Exstasi)
    2.Westjugendlicher,der keine Ahnung hat
    3. Computerfestplatte--virtueller Forenclown
    leben und leben lassen

  7. #7
    GESPERRT
    Registriert seit
    08.09.2006
    Beiträge
    2.114

    Standard AW: Anspruch und Realität der NVA

    Zitat Zitat von blumenau Beitrag anzeigen
    Wenn der ein Linker ist, bin ich der Papst.
    Du merkst auch Alles. So verschwommen wie als "Linker" bezeichnete ich mich nicht.

  8. #8
    Mitglied Benutzerbild von blumenau
    Registriert seit
    29.09.2006
    Beiträge
    1.051

    Standard AW: Anspruch und Realität der NVA

    Zitat Zitat von Schleifenträger Beitrag anzeigen
    Welcher Schmutz? HIER stelle ich Kritikpunkte dar, welche einen wesentlichen Beitrag leisteten, daß der größte Teil junger Männer Anderes erlebte, als der sozialistische Staat beinhalten sollte und behauptete.
    Wenn du jemals in der DDR gelebt hast, bin ich der Papst.

    Komisch daß nicht jeder gleich merkt, was du für eine Ami-Schmonzette bist und welche billigen Lügenstories du hier verbreitest.

    Du bist echt zu dumm zum zum ...

    Dämlich und nix dahinter, aber immer mal schön mit angelesenem Schmutz werfen.
    Geändert von blumenau (03.02.2007 um 21:37 Uhr)
    Ignoreliste:
    Amigo*Bernhard44*Das Ende*Der Gelehrte*Jodlerkönig*Klartext*Mark Mallokent*Meister Lampe*Prätorianer

  9. #9
    Mitglied
    Registriert seit
    20.10.2006
    Ort
    wieder zu Hause
    Beiträge
    13.675

    Standard AW: Anspruch und Realität der NVA

    Zitat Zitat von blumenau Beitrag anzeigen
    Wenn du jemals in der DDR gelebt hast, bin ich der Papst.

    Komisch daß nicht jeder gleich merkt, was du für eine Ami-Schmonzette bist.
    genau Schleifi ist eine Ami-Schmonzette(was immer das auch ist):hihi:
    leben und leben lassen

  10. #10
    GESPERRT
    Registriert seit
    08.09.2006
    Beiträge
    2.114

    Standard AW: Anspruch und Realität der NVA

    Zitat Zitat von blumenau Beitrag anzeigen
    Wenn du jemals in der DDR gelebt hast, bin ich der Papst.
    Joseph, Du hier? Wer hätte das gedacht!

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Russische Realität
    Von klartext im Forum Internationale Politik / Globalisierung
    Antworten: 26
    Letzter Beitrag: 09.01.2007, 16:09
  2. Jeder Achte hätte Anspruch auf Hartz IV
    Von turn-the-page im Forum Gesellschaft / Soziales / Arbeit / Bildung / Familie
    Antworten: 8
    Letzter Beitrag: 25.10.2006, 21:31
  3. Der Herrschafts anspruch der Demokrtie
    Von xjanjan im Forum Gesellschaftstheorien / Philosophie
    Antworten: 12
    Letzter Beitrag: 14.02.2006, 16:34
  4. Das ist die Realität !
    Von SAMURAI im Forum Deutschland
    Antworten: 136
    Letzter Beitrag: 22.01.2006, 12:51
  5. Die SPD, Finanzen und ihr Anspruch
    Von Klaus E. Daniel im Forum Parteien / Wahlen
    Antworten: 54
    Letzter Beitrag: 09.10.2003, 20:02

Nutzer die den Thread gelesen haben : 0

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben