Hamburgs Polizisten tragen jetzt Colani
"Die schärfsten Uniformen des Kontinents" hatte Designer Luigi Colani den Hamburger Polizisten versprochen. Nun präsentierte die Hamburger Innenbehörde auf einer Gala die neuen Dienstkleider der Öffentlichkeit. Die Hansestadt Hamburg ist das erste Bundesland, das funktionalere Uniformen für die Polizei einführt. "Die ersten sechs Beamten sind ab heute in ihrem neuen blauen Outfits auf Streife", sagte Thomas Model von der Hamburger Innenbehörde T-Online.
Die neue Dienstkleidung hat Colani nach zahlreichen Gesprächen mit Beamten vor Ort entworfen und vom Hamburger Modeunternehmen "Tom Tailer" zunächst 70 Prototypen herstellen lassen. 530 Euro soll ein Komplettsatz des neuen Outfits kosten. Die Modelle sind damit laut Behörde nicht teurer als die "Kartoffelsäcke" in gelb und grün, wie Innenenator Schill die bisherige Kleidung bezeichnete.
Rund 4000 Polizisten sollen innerhalb eines Jahres die neue Ausstattung bekommen sollen - und das ganz ohne zusätzliche Haushaltsmittel. Deshalb sucht die Behörde jetzt Sponsoren. Die Lebensdauer einer Uniform war im Haushalt bisher mit zwei bis drei Jahren angesetzt. Das Sponsoring soll die Umstellung auf die neuen Uniformen beschleunigen.
Die Innenbehörde ist zuversichtlich: "Die Gala gestern abend war ein voller Erfolg", sagte Sprecher Model. Alle Infoblätter zum Sponsoringverfahren seien verteilt worden. Es gäbe schon einige Anfragen von Unternehmen. Um welche Summen es sich dabei handelt, könne er noch nicht sagen. "Wer sich ernsthaft damit auseinandersetzt, muss sich das natürlich erst einmal in Ruhe ansehen", erklärte Model.
Immerhin stellte der Designer Colani seine Entwürfe unentgeltlich zur Verfügung. Die Entwicklungskosten von rund 250.000 Euro trägt allein Tom Tailor, sagte Vorstandsvorsitzender Uwe Schröder. Hamburg könnte damit Vorreiter für weitere Bundesländer sein, die durch die Hamburger Aktion Entwicklungskosten sparen würden. "Neugierig sind die anderen allemal. Aus Niedersachsen kamen sogar schon deutliche Signale", sagte der Behördensprecher auf Nachfrage von T-Online.
jbr
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