Völlig richtig und konsequent!Um eine indirekte Mitwirkung der Kirche an Abtreibungen auszuschließen, setzte sich Ratzinger erfolgreich für einen Ausstieg aus der Schwangerenkonfliktberatung ein.
Etwas vage, aber aus wertkonservativer Sicht sicher nicht völlig von der Hand zu weisen. Generell halte ich ein "Freiheitsdenken" jedoch für völlig richtig.Ratzinger ist skeptisch gegenüber dem Freiheitsdenken der Moderne und warnt vor einem Abgleiten in einen zügellosen Liberalismus.
Boff wurde nicht gemaßregelt, weil er sozialistische Ansichten vertritt, sondern aufgrund theologischer Differenzen. Richtig ist, daß andere Befreiungstheologen außer Boff auch wegen marxistischer Tendenzen kritisiert wurden. Mit einigen Kritikpunkten der Befreiungstheologen, z.B. daß die Kirche die Pflicht hat, Menschenrechtsverletzungen beim Namen zu nennen, kann ich mich durchaus identifizieren. Mit einer revolutionären Umverteilung nicht.Der lateinamerikanischen Befreiungstheologie warf Ratzinger eine marxistische Gesinnung vor; Theologen wie Leonardo Boff wurden gemaßregelt.
Für mich zählt in allererster Linie die Bibel und dort vor allem das NT.Der katholische Glaube orientiert sich nicht nur an der Heiligen Schrift, sondern auch an der kirchlichen Tradition. An diesem Unterschied zur reformatorischen Theologie hält Ratzinger fest.
Die katholische Tradition in dieser Richtung ist lang. Feminismus an sich lehne ich auch ab. Gleichberechtigung (bei Gleichbepflichtigung) allerdings nicht. Außer der katholischen Tradition spricht m.E. wenig dagegen.Zum Priesteramt sollen weiterhin nur Männer zugelassen werden. Den Feminismus lehnt Ratzinger ab.
Mir steht Thomas von Aquin geistig näher als Augustinus, wobei ich Augustinus keineswegs völlig ablehne. Das ist in meinen Augen in weiten Teilen Geschmackssache.Ratzingers theologische Vorbilder sind platonisch geprägte Kirchenlehrer wie Augustinus und Bonaventura, weniger der aristotelisch gesinnte Kirchenlehrer Thomas von Aquin.
Das begrüße ich!Ratzinger wandte sich zuletzt gegen einen übersteigerten römischen Zentralismus und sprach sich für mehr Mitsprache der Bischöfe und der Ortskirchen aus.
Richtig soKRIEG UND FRIEDEN: Mit der Wahl seines Papstnamens Benedikt XVI. knüpft Ratzinger an die pazifistische Tradition von Benedikt XV. an, der sich während des Ersten Weltkriegs um Frieden bemühte.
Das ist m.E. durchaus verständlich.Trotz des zunehmenden Priestermangels sollen Laien nicht predigen oder Messfeiern leiten dürfen.
Schätzen tue ich sie auch, auch wenn ich sie in meinem Leben bisher erst wenige Male erlebt habe. Ich halte es allerdings für völlig falsch, volkssprachliche Gottesdienste wieder abzuschaffen - und ich bezweifle, daß es das ist, was Papst Benedikt unter "schätzen" versteht.Ratzinger schätzt die alte lateinisch-römische Messform, die nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil durch volkssprachliche Gottesdienste ersetzt wurde.
Ich befürworte ökumenische Eucharestiefeiern ganz entschieden.– ÖKUMENE: Ratzinger betont den Vorrang der katholischen Kirche vor anderen christlichen Kirchen und lehnt gemeinsame Eucharistiefeiern ab.
Letzteres ja. Wenn man aber schon nicht treu sein kann (oder will), sind Kondome dringend anzuraten. Familienplanung kann ich als Christ vor mir, meinen Mitmenschen und auch Gott jederzeit verantworten.PILLE UND KONDOM: Ratzinger lehnt künstliche Empfängnisverhütung ab und hält eheliche Treue für den besten Schutz vor Aids.
Sehr schwierig. Der Ausschluß von der Kommunion ist hart. Andererseits hat man sich bei der kirchlichen Heirat vor Gott ein Versprechen gegeben. Ich maße mir da aber kein Urteil an und werfen keinen ersten Stein.Ratzinger ist gegen eine Zulassung wiederverheirateter Geschiedener zur Kommunion.
Ist der Papst katholisch, sprich: Hat er eine Wahl?In Glaubens- und Sittenfrage ist der Papst unfehlbar – an diesem Lehrsatz des Ersten Vatikanischen Konzils hält Ratzinger fest.
Natürlich hält er daran fest. Warum auch nicht?
Das hat m.E. weniger mit Wissenschaft als mit Lehre zu tun. Man kann m.E. von keiner Kirche verlangen, Personen im eigenen Namen eine fremde Lehre verteten zu lassen.Ratzinger betont den Vorrang des römischen Lehramts vor der Freiheit der Theologie.
Ich würde den Zölibat eher abschaffen.An der vorgeschriebenen Ehelosigkeit von Priestern will Ratzinger nicht rütteln
Grüße
John